~7~ Und ich bin Mary

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Zum zweiten Mal an diesem Tag, und das sollte nicht zur Gewohnheit werden, wachte ich blinzelnd an einem wildfremden Ort auf.
Um mich herum nahm ich merkwürdige Geräusche wahr, eine Art schaben, welches direkt aus den Wänden zu kommen schien.
Meine Sicht klärte sich bloss langsam, ich war nicht gefesselt.
Ich lag auf einem Bett, recht gemütlich sogar.
Das Kissen pikste mich mit einigen herausstehenden Federn in den Nacken, aber sonst hatte ich warm unter einer weichen Decke gelegen.
Entweder, dieser Dämon oder was auch immer er war, hatte eine andere Taktik um das zu bekommen was er wollte, oder aber ich war im falschen Film gelandet.
Als ich mich aufsetzte piepte es in meinem Ohr, mein Blick liess ich endlos langsam durch die Kammer schweifen, in der einige Kartons standen, jeder mit einigen Zeichen beschriftet.
Die Tür in einen kleinen Gang stand offen, anscheinend hielt man mich hier nicht wirklich fest.
Und genau das war es, was mich beunruhigte.
Ich stand schwankend auf, und meine Ohren wurden wieder frei, sodass ich gedämpfte Stimmen durch die dünne Wand hören konnte.
das Zimmer hatte kein Fenster, ich wusste also nicht wie spät es war.
Es tat weh, die Verletzungen schmerzten, aber meine Neugier war zu gross, als dass ich hier geblieben war.
Schliesslich stand sogar die einladende Tür weit offen.
Ich setzte mich langsam in Bewegung, dabei ignorierte ich die kleinen Nadeln, die bei jedem Ruck durch meinen Körper jagten, und hielt den Blick auf die Tür gerichtet.
Mein Ziel war es zu den Stimmen zu finden, die sich anscheinend uneinig war, denn lautes Geschrei und Gefluche war zu hören.
Als ich den weichen Teppich unter meinen nackten Füssen spürte, zuckte ich zusammen, ging aber weiter.
Die Wände waren viel zu nahe, an ihrem lackierten dunkeln Holz waren einige Bilder zu sehen, hauptsächlich Kunst, in der ich nichts als Gekritzel erkennen konnte.
Als ich den Stimmen weiter folgte, gelang ich zu einem breiten Türrahmen, der in ein Wohnzimmer führte.
Das Fenster war von einem dunkeln Stoff verhangen, aber es schien Nacht zu sein, da keine Sonnenstrahlen durch drangen.
Ich blieb stehen und blinzelte in das Licht der Lampen.
Die Gespräche hielten abrupt inne und ich wandte meinen Kopf.
Langsam formten sich Umrisse, der Schmerz raubte mir jedoch die Kraft um weiter zu gehen, nur noch auf meine Atemzüge konnte ich mich konzentrieren.
Ein langer Eichentisch, auf dem einige Kerzen brannten, eine Couch neben einigen Sesseln, auf der zwei Jungs sassen, einen davon erkannte ich als Deamon.
Seine giftgrünen Augen waren nicht zu übersehen.
Vor ihm stand ein Mädchen, wild gestikulierte sie mit dek Händen, während ein anderer Junge auf dem Sessel sah, und sein intensiver Blick mich durchbohrte.
Ich versuchte mich automatisch auf zu richten, um ihnen meine Haltung mit zu teilen, als mir einfiel dass sie wahrscheinlich wie Deamon waren.
Also anders als die normalen Dämonen.
"Ah, das kleine Teufelchen ist wach. Gut geschlafen?"
Deamon stand grinsend auf und ignorierte dabei das vor Wut aufstampfende Mädchen.
Die Leichte Erschütterung des Bodens liess mich zusammen fahren, was ich eigentlich nicht vor gehabt hatte und mir ein abfälliges Schnauben von den Jungs einbrachte.
"Du bringst eine Jägerin mit Deamon.
Aber damit nicht genug, sogar noch so eine?"
Der Hohn in dee Stimme des Jungens, der neben ihm gesessen hatte, war nicht zu überhören, aber mein Blick galt Deamon.
Langsam lief er auf mich zu, wie ein Tiger auf seine Beute, dabei wich ihm das Lächeln nicht von den Lippen.
Es fesselte mich, ich konnte nicht weg sehen.
"Oh glaub mir Jace, dieses kleine Teufelchen ist anders als man es einschätzen würde, nicht wahr Arya?"
Den letzten Teil sprach er sanfter aus, während er mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr klemmte, und seine Berührung einen Schauer über meinen Rücken jagte.
Ich zwang mich nicht von ihm einwickeln zu lassen und sah ihn kühl an, was er jedoch mit blitzenden Augen erwiederte.
"Wie dem auch sei, die Dämonen wollten sie, das heisst sie ist nützlich."
Der Junge auf dem Sessel zuckte die Schultern, das dunkelblonde Haar war gestylt und die hellen Augen liessen noch immer nicht von mir ab.
"Klingt ja fast so als seid ihr keine."
Ich versuchte ohne viel zu sprechen etwas heraus zu finden, schliesslich befand ich mich an einem sehr ungünstigen Ort und war dazu noch verletzt.
Das Mädchen lachte hell auf.
"Ihr dummen Jäger."
Mein Blick zuckte zu ihr, ihr helles Haar ging an manchen Stellen beinahe in Weiss über und ihre dunkeln Augen musterten mich kalt.
Sie war komplett in Silber gekleidet, ihr Körper hatte die Perfekte Form.
Sie war hübsch, die drei anderen auch.
Hübscher als ein normaler Mensch.
"Ich hab ihr versprochen dass sie alles mir bekommt, und dann wird sie bestimmt mit uns kooperieren."
Innerlich grinste ich, wenn sie mich für so dumm hielten, konnte ich es vielleicht ausnützen.
Deshalb nickte ich bloss gespielt ängstlich.
Deamon legte den Kopf schief, ein Grinsen umspielte seine Lippen.
"Aber zuvor, setz dich hin."
Er wies langsam auf einen einladend wirkenden Sessel, und ich fragte mich wie unwirklich es gerade rüber kam.
Ich stand wirklich irgendwo im Nichts, gemeinsam mit vier womöglich Dämonen und hatte allen Ernstes im Sinn mehr heraus zu finden.
Vielleicht war ich doch so dumm wie das Mädchen gesagt hatte.
Ohne zu fragen wieso, dass hätte meine Tarnung als Unwissende ruiniert, setzte ich mich hin.
Ich meinte Erkenntnis in Deamons Augen aufblitzen zu sehen, aber falls er mich durchschaut hatte, liess er sich Nichts anmerken.
"Ich heile dich jetzt, also nicht erschrecken, dann erzählen wir dir alles, und im Austausch gibst du uns das was die Dämonen wollten."
Deamon sprach langsam, entweder kaufte er es mir ab, oder er spielte mit.
Letzteres wäre aber ziemlich unlogisch, schliesslich wäre es ja ungünstig für ihn, wenn ich mit der Nummer durch kommen würde.
Ich nickte bloss wieder, mein Hals fühlte sich trocken an.
Die Anderen schwiegen.
"Deamon, sie ist eine Jägerin, denkst du sie ist es wert einfach geheilt zu werden?"
Dieser Jace meldete sich erneut zu Wort, er schien eine echte Abneigung gegen Unsereins zu haben.
"Ist sie."
Sagte Deamon gleichgültig, während er näher kam, seine Anwesenheit liess alles in mir Streiken.
Ich wich weiter in den Sessel zurück und drückte mich mehr an das Polster, während seine Hände sanft meine Schultern berührten.
Eine wohlige Wärme breitete sich in mir aus, sie schien sich zu verteilen und jedes Loch in meinen Zellen zu füllen, den Schmerz hinaus ziehen und wieder zu verschwinden.
Die ganze Zeit hatte ich Deamon angestarrt, seine Augen waren noch einen Tick grüner geworden, seine konzentrierte Miene war unergründlich.
Noch nie hatte ich von Dämonen gehört die einen Menschen heilen konnten.
Sie waren es gewohnt zu zerstören und verderben, nicht zu retten und zu heilen.
Doch als er mich los liess spürte ich wieder meine Kraft in mir, fit und bereit sass ich da, keine Wunde, nichts.
Langsam tastete meine Hand unauffällig nach meiner Waffe, doch ich sass bloss in einem dünnen Pulli und meiner Hose da.
Also biss ich mir auf die Lippen und liess es bleiben.
Ich war wieder gesund, und ich konnte meine Rolle weiter spielen.
"D..danke."
Sagte ich und meine Stimme klang kräftiger als zuvor, was ich mit Genugtuung wahrnahm.
"Und nun wirst du gleich etwas hören, was dich aus den Socken hauen wird."
Kündigte der Junge auf dem Sessel grinsend an und verschränkte die Arme im Nacken.
Er sah, im Gegensatz zu den Anderen völlig entspannt aus.
"Ich hab keine an."
Murmelte ich und er brach in Gelächter aus, während ihn ein strenger Blick von Jace wieder zum Schweigen brachte.
Anerkennend nickte er und lehnte sich weiter zurück.
Deamon lehnte sich an den Tisch und beobachtete mich.
Es kam mir irgendwie unwirklich vor, dass ich einfach so ein anscheinend grosses Geheimnis erfahren würde, ohne etwas bestimmtes als Grund.
Sie hätten das wissen ja auch aus mir hinaus prügeln können.
"Ich versprach dir auf alle Fragen zu antworten."
Deamon neigte den Kopf und das Mädchen schnaubte erneut.
Sie missbilligte es, dass ich einfach so alles erfahren konnte.
Aber meine Neugier war geweckt.
"Was seid ihr?"
"Du weisst dass es den Himmel und die Hölle gibt.
Ab und zu Pflanzen sich Dämonen aus der Hölle mit normalen Menschen fort.
Und wir entstehen daraus.
Die Hybride.
Wir sind stärker und schneller, das doppelte eines einfachen Dämons, wenn nicht sogar noch mehr.
Während normale Dämonen dem Herr der Hölle unterstehen, sind wir frei und ungebunden.
Wir müssen niemandem gehorchen, allerdings gibt es nicht all zu viele von uns, denn geborene Dämonen sind selten, und näher an Menschen als andere."
Ich blinzelte, das klang logisch und kurz, aber dennoch brauchte ich eine Weile um das zu verarbeiten.
Währenddessen lief das Mädchen umher, ich beobachtete jeden ihrer Schritte.
"Wieso seid ihr hier, und wieso ich?"
"Naja wir sind hier weil wir hier leben.
Wie normale Menschen bloss etwas abgeändert.
Und du, du bist hier weil du etwas hast, was sie wollen."
"Sie?"
Ich sah Deamon fragend an, und er zögerte, bevor er weiter sprach.
"Normalerweise ist Luzifer der Herrscher in der Hölle.
Ihm unterstehen alle Dämonen und er regelt den Verlauf des Untergrunds.
Aber nun ist er weg, niemand weiss wieso, oder wohin, aber die Dämonen sind ohne Führung.
Doch jetzt ist Asael an der Macht.
Er ist einer der Urdämonen, mächtiger als ein Hybrid und blutrünstig.
Was er will wissen wir nicht, aber wir wollen ihn aufhalten, da es auch bestimmt für uns nicht gut enden würde, wenn er dich und dein Geheimnis in die Finger bekommen würde."
Mein Blick zuckte umher, so war es also.
Der Name kam mir bekannt vor, aber bloss in einer Lücke meines Gedächtnisses, welche ich nicht aufrufen konnte.
"Wir sind keine Feinde der Jäger, zumindest solange sie uns nicht angreifen.
Aber du besitzt etwas mächtiges, was er haben will."
Ich nickte langsam, er wollte das Buch.
Mit ihm konnte er alles Wissen gegen die Jäger verwenden, und ich war Schuld daran wenn es ihm in die Hände fallen würde.
"Ich weiss wer du bist Arya."
Erhob Jace die Stimme, als ich seine Augen ansah, bemerkte ich die Kälte darin, die so gar nicht zu dem sanften Braun passte.
"Du hast den Tawaqif getötet, gegen die Regeln verstossen und hast an dem Tag als du achtzehn wurdest, ein Geheimnis geöffnet.
Jeder Dämon der etwas von sich hält versucht dich Asael zu präsentieren, allein um sein Wohlwollen zu erreichen.
Und du, du hast etwas was er will."
Jace stand plötzlich vor mir und mit einer Bewegung seiner Hand flog ich an die Wand, und konnte mich nicht mehr bewegen.
"Also sag mir was du bist!"
Er knurrte und ich riss die Augen auf.
Sie lagen völlig falsch, ich war nicht besonderes, doch das Buch schon.
Ich durfte es nicht verraten.
Also schwieg ich und tat das was er erwartet hatte.
Ihm recht geben.
Ich verzog die Lippen zu einem Grinsen, mein Grinsen, welches bloss die Angst zu überdecken versuchte, die sich kalt in mir breit machte.
"Lass sie runter Jace."
Sagt Deamon schneidend.
"Was soll das?"
Mischte sich nun das Mädchen ein.
"Du kennst die Kleine nicht einmal, hör auf plötzlich auf moralisch zu tun, das bist du sonst ja wohl auch nicht!"
Wütend blitzte sie den Hybrid an, doch Deamon schien das nicht zu interessieren.
In seinem Blick, an seiner Haltung, konnte ich nichts erkennen, aber ich hätte schwören können dass er das merkwürdige Gefühl auch fühlte, welches mich schon die ganze Zeit verfolgte.
"Ich sagte du sollst sie los lassen."
Knurrte er, seine Stimme hatte sich verdunkelt und klang nun bedrohlicher.
Ja, was war eigentlich mit ihm los?
Er kannte mich nicht, ich kannte ihn nicht und dennoch stellte er sich gerade irgendwie gegen seine Artgenossen.
Einen kleinen Teil in mir störte das nicht, es schien für ihn normal zu sein und ich fühlte dass dieser Dämon mich anzog. Er war anders und irgend etwas schien mich an ihm zu halten.
Aber das Schlimmste war, dass dieser kleine, unscheinbare Teil, gleich reagieren würde, wie er es eben getan hatte.
Jace spannte sich an, sein Gesicht war verhärtet und ich konnte Hass in seinen dunkeln Augen aufblitzen sehen.
Mein Lächeln war erstarrt, es war meine Art nichts zu zu geben und mich selbst zu ermutigen, stark zu bleiben.
Er liess mich runter und ich landete hart auf meinen Beinen, aber da ich mir solche Manöver gewohnt war, machte es mir nichts aus.
Stattdessen verwirrte es mich nur noch mehr, dass Deamon sich langsam vor mich schob und mir den Blick auf den wütenden Jace nahm.
Wieso er das tat wusste ich nicht.
Aber seine unmittelbare Nähe liess alles in mir verrückt spielen, so sehr hatte ich innerlich noch nie die Fassung verloren.
Vor allem da ich mir geschworen hatte, jeden Dämon zu hassen.
Doch bei ihm ging es nicht.
Etwas hinderte mich daran, etwas entscheidendes hielt mich davon ab, etwas liess mich dazu bringen, immer wenn er da war, das Bedürfnis zu haben, bei ihm zu sein.
"Deamon was läuft falsch mit dir?"
Jace war etwa gleich gross wie der Schwarzhaarige Junge dicht vor mir.
"Ich brauche mich nicht vor dir zu rechtfertigen!"
Ein Knurren, mehr tierisch als Menschlich entwich seinem Gegenüber und versetzte mich sofort in Alarmbereitschaft.
"Das wagst du nicht Jace."
Das Mädchen hatte die Augen auf gerissen und schüttelte den Kopf.
"Lass es, du hast es schon einmal versucht, er ist stärker als du lass ihn doch einfach Anführer sein."
Sie war angespannt, und auch der June im Sessel hatte aufgehört zu grinsen und mahlte mit dem Kiefer.
"Hör auf sie, ich will nicht noch einmal gegen dich Kämpfen, aber ich würde es tun.
Du wirst ihr nichts tun, sie könnte wertvoll sein."
Deamon klang ruhig aber bestimmt, er war es gewohnt dass man ihm gehorchte.
"Wertvoll für wen? Für dich?"
Zischte Jace und lachte rau.
"Du hast keine Ahnung Deamon, das was du denkst existiert nicht."
Ohne eine Sekunde zu verlieren standen die Beiden am anderen Ende des Raumes und Jace lag würgend am Boden, Deamons Augen glühten heller.
Ich verstand Nichts, kein Wort mehr und ich wollte es auch nicht.
Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.
Einerseits weil ich nun endlich kapiert hatte in was für einer Lage ich mich hier befand.
Andererseits weil dieses Gefühl wenn der Dämon in der Nähe war eindeutig nicht existieren durfte.
Ich drehte mich um, die Tür war nur wenige Meter von mir entfernt.
Mit etwas Glück kam ich raus, oder erwischte ein Messer.
"Deamon!"
Das Mädchen hielt kreischend seine Schulter fest, während der Sessel Junge auf mich zu schritt und sich mit einem vielsagenden Blick vor der Tür postierte.
Mist, er hatte mich durchschaut.
Währenddessen hatte Deamon Jace ohne ihn zu berühren an den Boden gepresst, seine Haltung war angespannt, ich konnte die Konzentration und die Wut in seinem Blick sehen.
Dann liess er locker und nach Luft schnappend ringelte sich der andere Dämon auf dem Boden zusammen.
Wenn man Machtkämpfe unter Dämonen so austrug, war ich doch direkt froh über unseren Rat.
Ohne ein weiteres Wort wandte Deamon sich zu mir.
Seine Augen liessen eine kurze Gefühlswelle durchschimmern.
Wenige Sekunden, doch es reichte mir um es zu erkennen.
Verwirrung, er war aufgewühlt, aber auch wütend.
Und noch etwas anderes, etwas verschlossenes, etwas was ich nicht sehen durfte.
"Teufelchen, ich bringe dich zurück, aber du wirst niemandem von uns erzählen, Mary gib ihr Klamotten."
Ich runzelte die Stirn, der Junge war entweder unglaublich launisch oder hatte grösseres vor als ich mir denken konnte.
Denn nur dann würde das ganze Wirrwarr einen Sinn ergeben.
Das Mädchen, welches anscheinend Mary hiess, murrte aber widersetzte sich nicht und zog mich unsanft am Arm hinter sich aus dem Raum.
Ich hätte den Arm gerne weg gerissen, ich mochte es nicht so angefasst zu werden.
Aber ich unterdrückte das Verlangen danach und liess mich durch den Gang führen, während leise Stimmen wieder aus dem Wohnzimmer hörbar wurden.
Anscheinend versuchte man Deamon von seinem merkwürdigen Beschluss ab zu halten.
"Tut mir leid."
Murmelte ich und runzelte die Stirn.
wieso waren diese Wörter aus meinem Mund gekommen?
Mary, welche bis jetzt nicht all zu begeistert von mir zu sein schien, grinste schwach.
"Mädchen du hast keine Ahnjng wie gross diese Sache hier ist.
Es geht um so vieles.
Deamon muss einen Grund haben, wieso er dich hier angeschleppt hat."
Ich blinzelte, wieder verstand ich nicht auf was sie hinaus wollte, war aber so schlau nichts zu sagen, da sie gerade einigermassen freundlich drein blickte.
Sie öffnete einen grossen Schrank in einem schlicht gehaltenen Zimmer, welches jedoch nicht verhängt war, und mir den Blick auf Ein Haus gegenüber erlaubte.
Dessen Umrisse waren in der Dunkelheit jedoch schwer aus zu machen.
"Hier, das könnte passen."
Die Freundlichkeit in ihrer Stimme erstaunte mich.
Sie war ein Dämon und ich eine Jägerin, abee mein Hass auf sie hielt sich bereits enorm in Grenzen und ich würde lügen, wenn ich sagen würde dass ich etwas dagegen hatte.
Sie warf mir einige Dinge zu und im Gegensatz zu ihr waren sie schwarz, und aus Leder.
Ich liebte Leder.
Es war eines der wenigen Materialien die eng genug waren,ohne meine Bewegungsfreiheit zu beschränken.
Und diese brauchte ich, was vielleicht daran lag dass ich als Jägerin immer bereit sein sollte.
Aber nun stand ich auch mit einer Dämonin im selben Zimmer, die vielleicht stärker war als alle die ich bis jetzt kannte.
Es war mir nicht unangenehm, mich vor ihr aus zu ziehen, irgendwie hatte ich nicht denselben Ekel vor ihr wie üblich.
"Was siehst du wenn du mich ansiehst?"
Platzte es aus ihr heraus, während ich mein enges Oberteil schnürte.
"Ich.."
Überfordert sah ich zu ihr.
"Ein schönes Mädchen, gefährlich und hilfsbereit."
Versuchte ich die Wahrheit aus zu sprechen.
Sie nickte bloss.
"Das sieht Deamon auch."
Erst jetzt ging es mir auf.
Dieses Mädchen hatte keine Freundin, die ihr half, sie war die einzige Bekannte ihrer Art, und so verzweifelt wie sie sein musste, besprach sie das jetzt mit mir.
Obwohl sie mich nicht kannte, sie schien eine Freundin zu brauchen und plötzlich kam sie mir nicht mehr so gefährlich vor.
Während ich meine Haare kämmte setzte sie sich missmutig aufs Bett.
"Du..also du wärst gerne mehr für ihn."
Sie nickte bloss.
"Aber als er dich mitgebracht hatte, wusste ich dass ich keine Chance habe."
Ich verschluckte mich und drehte mich erneut zu ihr um.
"Von was redest du da? Hast du uns beide schon mal angesehen?"
Sie seufzte.
"Ich bin vielleicht von meinen Genen her perfekt , aber du bist so anders als die Jäger, so viel heller.
Du bist Menschlich und zerbrechlich, du bist gut und unberührt."
Ich hob die Brauen, abgesehen von dem Menschlichkeit Teil war mir davon nichts wirklich wahr vorgekommen.
"Da ist es doc nur logisch dass das mehr Eindruck hinterlässt."
Ich war einigermassen zufrieden mit meinem Aussehen und setzte mich vorsichtig neben sie, beide behielten wir die andere jedoch im Blick.
"Wenn du in ihn verliebt bist, wieso sagst du es ihm nicht einfach, vielleicht empfindet er ja gleich."
Ich zuckte die Schultern, aber es war merkwürdig einer fremden Dämonin Tipps und Sachen Liebe zu geben, wenn ich selbst mit solch einem merkwürdigen Gefühl zu kämpfen hatte, wenn Deamon in der Nähe war.
"Denkst du? Oh, er kommt, vielleicht können wir ja einmal etwas zusammen unternehmen."
Sie lächelte zögerlich, und noch nie in meinem ganzen Leben bis heute, hatte ich nichts dagegen eine Dämonin näher kennen zu lernen.
Ich nickte bloss und das merkwürdige Gefühl machte sich in meinem Bauch breit.
Wir beide sahen hoch, als Deamon sich locker mit der Schulter an den Türrahmen lehnte und belustigt die Brauen hob, als er uns so sah.
Sogleich wurde Marys Miene hart, sie wusste eindeutig nicht wie sie reagieren konnte, aber ich auch nicht.
Also liess ich meinen Blick abkühlen, worauf Deamon entschuldigend die Arme hob.
"Sorry Ladys aber was hab ich angestellt dass ihr ein Attentat auf mich plant?"
Mary grinste schulterzuckend, ich jedoch war damit beschäftig nicht in seine Augen zu sehen, die mich intensiv ansahen.
"Also kommst du Teufelchen?
Ich bring dich nach Hause, oder zumindest ein Stück weit."
Er winkte mit der Hand und ich lächelte Mary zu, die noch immer leicht distanziert zurück nickte.
Dafür dass es meine erste freundschaftliche Begegnung mit Dämonen war, lief es doch gar nicht so schlecht.
Vielleicht hatte ich mich ja geirrt was ihre Kälte und Emotionslosigkeit anging.
Jedenfalls bis ich hinter Deamon her lief, und Jace bemerkte, der mich finster anstarrte.
Schnell lief ich schneller, und lief etwas vor Deamon, was mich leicht beruhigte.
Er schien es zu bemerken und ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.
Während wir schweigend das Haus verliessen und in die dunkel Nacht hinein traten, sah ich, dass sie mitten in der Stadt lebten.
Nicht abgeschottet wie wir, was vielleicht auch intelligenter war, hier, zwischen all den verrücktesten Dingen in Los Angeles fielen sie nicht weiter auf.
Während ich über das Trottoir lief, linste ich immer wieder zu Deamon, der jedoch völlig gelassen neben mir her schlenderte, dabei spannte sich das Shirt über seinen Muskeln.
"Können wir...einen kurzen Umweg einleiten?"
Fragte ich unschuldig, in der Hoffnung dass er einfach nickte.
"Wieso, lockst du mich in eine Falle?"
Breit grinsend fixierten seine grün leuchtenden Augen mich und ich fühlte wieder das seltsame Prickeln.
"Naja, ich will meine Schultasche holen, ich hab sie verloren als ich entführt wurde."
Sein Grinsen schwand, halb sanft halb drohend antwortete er mir, während er mich ohne zu zögern und in Sekundenschnelle an eine kalte Hauswand drückte.
"Ich mag es nicht wenn man mich anlügt."
Ich schluckte und war ganz in diesen faszinierenden, so andersartigen Augen versunken, die dennoch so etwas wie Menschlichkeit zeigten.
Ich nickte bloss, während sein Blick zu dem festen Griff an meiner Schulter und dann zu meinem Gesicht wanderte.
Ich hatte keine Angst vor ihm, doch er konnte ja nicht wissen, dass es deswegen war, weil ich allgemein merkwürdig drauf war, seit ich ihn kennen lernte.
"Schlaues Teufelchen, einen auf Ängstlich machen, um Jace in seinem Glauben zu lassen."
sein Grinsen bekam einen teuflischen Zug, sofort sah ich wieder den Dämon in ihm.
Ich antwortete nicht, er liess mich allerdings auch nicht los.
Er lockerte den Griff bloss, sodass ich lautlos einatmete, was er anscheinend faszinierend fand.
"Ich vergesse ganz dass du eigentlich doch so gebrechlich bist, nicht wie ich oder die Anderen."
Ich hob den Kopf, aber es schien keine abfällige Bemerkung zu sein, sondern eher tief in Gedanken versunken.
Im nächsten Moment war er aber wieder ganz der Alte und stützte die Arme links und Rechts von meinem Kopf ab.
"Ich habe mich wegen dir gerade mit meinem besten Freund geprügelt, also hab ich ein Recht wieso du diese unwichtige Tasche wieder haben willst."
Seine Nähe machte mich nervös, in meinem Hirn vermischte sich die Logik mit diesen Dingen, die ich auf keinen Fall tun sollte.
Und daraus bildete sich eine völlig falsce Schlussfolgerung, die ich allerdings nicht zurück halten konnte, egal wie sehr ixh es versuchte.
Er schien mich an zu ziehen, ich wollte ihm vertrauen auch wenn alles in mir nein schrie.
Ich kannte ihn seid einigen Stunden, wusste nicht ob er mich einfach angelogen hatte, aber diese Bedenken warf ich eifach über Bord.
"Ich...da ist ein Buch.
Das was Jace und dieser Asasael wollen, bin nicht ich sondern ein Buch."
Deamon runzelte die Stirn.
"Da bin ich aber anderer Meinung, irgendetwas an dir ist anders, aber vielleicht gehört das Buch dazu."
Verwirrt sah ich ihn an.
Ich hätte mit allem gerechnet.
Dass er es sich holen würde, mich tötete oder auslachte, dass ich so dumm gewesen war es ihm zu sagen.
Aber was ich nicht erwartet hatte, war dass er seriös reagierte, beinahe als erzählten sich alte Bekannte etwas, die sich völlig vertrauten.
Ihm schien das Gleiche durch den Kopf zu gehen uns ich schluckte, als sein Blick kurz ins Verwirrte abschweifte.
"Wieso...reagierst du so?"
Murmelte ich leise, der Mut war mir vergangen, mich ängstigte das, was er in mir aus löste.
"Keine Ahnung."
Er richtete sich auf und fuhr sich durch die Haare.
"Du bist so anders, ich habe das Gefühl als sollte ich dir alles erzählen, als könnte ich dich intensiver spüren, als könnte..."
"Als könntest du mir vertrauen.
Du spürst das merkwürdige Gefühl also auch?"
Er lachte rau auf.
"Wieso denkst du hab ich dich eigentlich gerettet? Es sollte nicht so sein, kein Mensch dürfte solch ein..Gefühl auslösen."
Wir waren beide verwirrt, er konnte es aber um einiges besser verstecken als ich.
"Wir wissen nun dass etwas nicht ganz normal ist.
Du hast auch das Gefühl wenn ich in der Nähe bin, das ist doch gut zu wissen.
Vielleicht lässt sich etwas darüber in Erfahrung bringen."
Deamon räusperte sich nach einer Weile der Stille.
"Also, gehen wir Morgen das Buch holen. Bis dahin wird es sowieso niemand mehr finden."
Ich erzähle es niemandem, selbst wenn ich es wollte, irgendwie verhinderst du das."
Ich grinste, mein Stolz und meine anderen Gefühle kamen langsam wieder zum Vorschein.
Das Buch würde bis morgen durch halten, dort in der Gasse würde man garantiert zuletzt suchen.
"Das will ich auch hoffen, ansonsten wäre ich gezwungen unsere interessante Verbindung ab zu brechen."
Seine Augen blitzten auf, er schien die Auseinandersetzung zu lieben, genau wie ich.
Beinahe lächelnd lief er weiter, während er den Kopf nach vorne richtete.
"Ich sagte doch, ein kleines Teufelchen."

Hallo liebe Sternchen, heute ein langes Kapitel für euch^^
Was denkt ihr über Jace und Mary?
Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn ihr gespannt seid wie es weiter geht, oder diesen grünäugigen Dämonengott *schmacht* länger erleben wollt, einfach umblättern;)
Lg
Tala

Teufelsengel *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt