~1~ Jagd

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Ich stand neben Alice, sie sah konzentriert nach vorne, hörte wie alle anderen unserem Ausbilder zu.
Ich atmete die Luft des Waldes ein und nahm die verschiedenen Gerüche wahr, hörte das plätschern des Baches neben und und musterte das Gras auf der Lichtung, welches leicht im kühlen Wind wehte.
Es war unsere Abschluss Prüfung, der Tag auf den wir seit unserem dritten Lebensjahr hingearbeitet hatten, für den wir alles in Kauf genommen hatten.
Ich erinnerte mich an früher, wir übten alle gemeinsam in der grossen Halle, lernten jede Waffe eines Jägers kennen und wussten welche für welchen Dämon bestimmt war.
Wir Jäger waren nicht viele, wir gaben die Gabe von Generation zu Generation weiter, ein normaler Mensch konnte niemals zum Jäger werden, aber ein Jäger auch nicht zu einem  normalen Menschen.
Das war es was mich heute beinahe davon abgehalten hätte die Prüfung zu machen.
Ein normales Leben, ohne die Geheimnisse der Schatten oder den Jagden, von denen die Normalsterblichen nichts mitbekamen, und wenn doch, es verdrängten.
mit Pfeilen zu schiessen bevor ich überhaupt laufen konnte.
Doch ich war mit all dem aufgewachsen, ich hatte meine Freunde, die gleichzeitig meine Familie waren und meine Begabung, das Böse von den unwissenden ab zu halten.
Klar war es spannend der heimliche Retter und Held zu sein, doch anstatt einmal Lob zu bekommen, wurden wir von vielen als Ruhestörer und sogar Kriminelle angesehen.
Gerne hätte ich ihnen allen an den Kopf geworfen wie glücklich sie sich schätzen konnten uns zu haben, weil sonst das Höllentor garantiert nicht mehr lange zu bleiben würde und sie alle von irgendwelchen Dämonen aufgefressen oder getötet werden würden.
Aber natürlich hatte ich dass noch nie getan, denn eine Regel unseres Kodex war, niemals einem normalen Menschen zu erzählen was die Welt alles für Gefahren barg.
Wir waren Niemand, wir existierten in den Register der Regierung gar nicht, und so sollte es auch bleiben.
Generationen vor uns hatten diesen Kampf gegen die Unterwelt und all ihre Gefahren ausgeübt und stets erfolgreich ihr Leben dem Schützen der Erde verschrieben.
Nun waren wir drann, wir waren die Zukunft der Jäger, und nicht so viele wie wir früher einmal waren.
Das lag nicht daran dass wir die Prüfungen nicht bestanden, sondern daran dass viele von uns bei Einsätzen ums Leben kamen, und so auch keine Nachkommen bekommen konnten.
So schrumpften wir immer mehr, und in einigen Ländern begannen sogar schon die Jäger langsam aus zu sterben.
Doch wir durften dass nicht. Ich wusste, genau wie jeder andere hier, dass wir in jedem Moment in einen Hinterhalt gelockt werden konnten und sterben konnten, aber das war unser Berufsrisiko, wenn man es so nennen wollte.
Denn hier in LA war eines der grössten Höllen Tore der Welt, und ein direkter Durchgang in die Unterwelt.
Noch war er verschlossen, und gut bewacht, aber wir mussten immer auf der Hut sein.
Immer wieder entkamen Dämonen durch kleine Lücken aus der Hölle, jnd das waren dann die die wir wieder dort hin zurück schicken mussten.
Aber das war meist nicht einfach, da jeder Dämon eine eigene Rasse war, und sich nicht durch alles töten liess.
Wir hatten viele der Waffen die wir benutzten auswendig gelernt, wie zum Beispiel die silberdolche, die in Lammblut getränkten Messer, die normalen Schwerter, Höllensterne, oder Armbrust mit Pfeilen an denen eine bestimmte, und angefertigte Salzlösung angebracht war. Auch zum Schutz waren Salzkreise aufgestellt worden oder Weihwasser getrunken worden, selbst Ketten mit Kräutern halfen bei bestimmten Dämonen, aber man wusste nie, niemals alles was es zu wissen gab.
Man war immer unterlegen.
Es sei denn man hatte das Buch.
Das Buch der Dämonen, wie wir es gerne nannten, es war ein Erbstück, und darin hatte jeder Jäger der jemals gejagt hatte all sein Wissen verewigt, sodass man eine Lösung bei jedem Problem fand, da jede noch so kleine Lücke in der Schutzmauer eines Dämons aufgelistete war, natürlich in Form von persönlicher Erfahrung.
Heute würde die oder der, der den Dämon erfolgreich getötet hatte, das Buch bekommen, und damit den grössten Schatz der Geschichte in den Händen halten.
Natürlich waren wir eine Gruppe, wir bestanden aus acht Leuten, und eine oder einer von uns würde bald die grösste Ehre der Geschichte sein eigen nennen dürfen.
"Ihr werdet alleine Jagen, jeder auf sich gestellt, einander zu helfen ist verboten, und ihr dürft euch nur eine Waffe auswählen.
Wenn jemand die Regeln bricht wird eine Konsequenz gezogen.
Und wenn ihr merkt dass er stärker ist, dann kommt zurück. Verstanden?"
Klaus stand direkt vor mir, er war unser Ausbilder und auch für uns verantwortlich, naja mindestens bis wir die Prüfung erfolgreich abgelegt hatten.
Danach würden wir auf uns alleine gestellt sein und nur noch durch das Haus mit den anderen Jägern verbunden sein.
Er sah mich mit seinen dunkeln Augen streng an und mein Blick, der bis jetzt in die Ferne abgeschweift war härtete sich sogleich ab.
"Klar", meinte ich und auch die Anderen stimmten zu.
"Gut", er zog den langen Braunen Mantel enger um sich und trat zurück, sodass er uns den Blick auf eine schwarze Decke freigab, die direkt auf dem nassen Gras lag und auf der die verschiedensten Arten von Waffen aufgestellt waren.
Wir standen alle bereit, und ich musterte jede der tödlichen Maschinen, ich würde mit einer eine Freundschaft schliessen, die über Leben und Tod entschied, und ich würde mit ihr durch diesen Wald laufen müssen und überleben.
Ich wartete gespannt, mit welchem Dämon wir es zu tun hatten, und strich mir einige schwarze Strähnen zurück, die mir aus meinem lockeren Zopf fielen.
"Ihr werdet Jagd auf einen Tawaqif machen."
Er erläuterte nichts, sondern setzte sich einfach auf den halb verrotteten Baumstamm in der Mitte der Lichtung und zückte seinen Block, das Buch lag neben ihm in einer braunen Tasche und zog meinen Blick magisch an.
Über den dunkeln Baumwipfeln sah ich vereinzelte Hochhäuser auf ragen und die Lichter blinken.
So nahe war diese andere, normale Welt an der von uns, und dennoch wussten wir alle dass wur sie niemals ohne ein Ziel betreten würden.
Den Wald, der direkt an den äussersten Teil der Stadt grenzte hatten wir mit abgesperrt, sodass es aussah als wären Bauarbeiten im Gange die für Spaziergänger oder unternehmungslustige Wanderer gefährlich werden konnten.
Die gelben Planen die wir dafür benutzten waren ebenso Tradition wie diese Prüfung, und noch nie war ein Mensch gekommen und hatte uns unterbrochen.
Ein Tawaqif, ich dachte nach und ratterte schnell die nötigsten Infos zu dem Dämon hinunter.
Ist ein Walddämon der Menschliche oder dämonische Gestalt annehmen kann und Menschen in die Irre lockt um sie zu fressen. Kann eine Menschliche Stimme nachahmen.
Alles klar, dachte ich und sah zu den Waffen. Es gab zwei Möglichkeiten einen Tawaqif zu töten, aber ich entschied mich ohne lange zu Zögern für die Salzpfeile und den Bogen.
Das Holz fühlte sich leicht an und als ich mit den Fingern durch die Feder am Ende fuhr spürte ich wie ich meine Haltung bereits an den Bogen anpasste.
Ich war immer schon gut im Nahkampf gewesen, manche sagten ich hätte das von meinem Vater, der ein guter Jäger gewesen war.
Aber ich war noch besser im Bogenschiessen, ich fühlte mich dann ganz ruhig, in meinem Element und zu allem fähig.
Seit ich klein war hatte ich abgesehen von den Übungszielen noch nie einen Pfeil sein Ziel verfehlen lassen.
Ich lief los in Richtung Westen, einige waren bereits los und andere standen noch unentschlossen vor der Waffenansammlung.
Ich trug enge Schwarze Hosen und eine Lederjacke, sodass ich mit der Dunkelheit des Waldes bei Nacht verschmolz und schlich mich langsam voran.
Meine Füsse tasteten von alleine nach verräterischen Zweigen oder verdorrten Blättern, und ich schwebte fast lautlos durch das Unterholz, während meine grünen Augen jeden Stamm und jeden Busch absuchten.
Nach einer verräterischen Bewegung, einem ungewohnten Laut oder einfach etwas, was nicht ins Bild passte.
Mein Blick schweifte über einen kleinen Bach der sich seinen Weg durch das Dickicht bahnte und lief leise näher.
Ich hatte ein Gefühl, und meine Gefühle wiesen mir oft den richtigen Weg, so auch jetzt, hoffte ich.
Ich liess mich vor der durchsichtigen Flüssigkeit nieder und behielt jedoch immer abwechselnd die Umgebung hinter und vor mir im Blick.
Ich wartete geschlagene zehn Minuten, ohne mich zu bewegen und nur flach atmend, sodass ich jedes Geräusch hören konnte dass mir sonst entgehen würde.
Das Wasser gluckerte an mir vorbei und führte vereinzelte Steine mit sich,   Als ich plötzlich eine schleimige Spur ausmachen konnte.
Sie zog sich wie ein Ölteppich über das sonst saubere und den Mond wiederspiegelnde Wasser und wirkte etwas zähflüssiger als der Rest.
"Volltreffer", murmelte ich und meine Lippen formten sich zu einem Grinsen.
Ich war keine Killerin der das Töten spass machte, und wenn ich eine andere Geschichte gehabt hätte dann würde ich wahrscheinlich das alles hier hin schmeissen.
Aber meine Eltern waren nunmal durch einen Dämonen gestorben, einen der mächtigsten, und zwar bei dem Versuch die Höllentore zu schliessen, was dank ihrem Opfer auch geklappt hatte.
Ich biss mir bei dem Gedanken auf die Lippen und nahm mir ein weiteres Mal vor sie zu rächen, und jeden Dämon der mir je in die Quere kam zu töten.
Es waren kalte Wesen, keine Gefühle und nicht imstande zu lieben.
Etwas raschelte und ich hob den Kopf ruckartig hoch, ein verfaulter Geruch stieg mir in die Nase, er war hier, irgendwo in der Nähe von mir.
Ich umklammerte meinen Bogen und spannte einen Pfeil in die Sehne während ich mich, alle Muskeln angespannt, leise erhob und den Blick durch die Dunkelheit und die Umrisse der umstehenden Bäume schweifen liess.
Ich atmete kaum noch merklich und bewegte mich im Rhythmus des Windes, um ihm meinem Geruch nicht erkennen zu lassen, und fixierte jedes Blatt in der Umgebung.
Auf einmal nahm ich aus den Augenwinkeln einen Schatten war, der jedoch gleich wieder hinter einem Baum verschwand.
Mein Herz begann zu rasen und mir wurde bewusst dass ich hier alleine stand, nicht mehr in einer eingespielten Gruppe, sonder alleine im Wald und umkreist von einem Tawaqif.
Ein kichern ertönte und liess mir kalte Schauer über den Rücken rieseln, sodass ich mich zusammen reissen musste nicht eine kurze Bewegung zu machen.
Stattdessen stand ich unbeweglich da, der Pfeil in meiner Hand zitterte, was sich aber sogleich ändern würde, sobald ich schoss. Das war immer so, und ich hoffte das mich diese Fertigkeit jetzt nicht im Stich lassen würde.
Erneut ertönte das Kichern, wie ein kleines Kind, jedoch von einem Ort irgendwo hinter mir, sodass ich blitzschnell und dennoch lautlos zurück fuhr.
Meine Körperhaltung war für alles gefasst, mein Blick geübt und kalt, ich war eine Jägerin, und ich war gut.
Der Wind trug mir den fauligen Geruch nun erneut von einer anderen Stelle zu und erneut fuhr ich herum, dieses Mal gefror mir das Blut in den Adern.
Der Tawaqif stand in einigen Metern Entfernung vor mir und starrte mich aus roten Augen hungrig an.
Er hatte sich nicht die Mühe gemacht wie ein Mensch aus zu sehen, sondern zeigte mir seine echte, hässliche Gestalt.
Man sah gelbe, verfaulte Knochen die mit unzähligen Rissen und Kerben übersät waren und die alles bis auf den Kopf darstellten, jedoch von schwarzen Hautfetzen umgeben waren die jedoch wiederum von Schatten umwanbert wurden.
Das Gesicht des Dämons lag im Schatten, und ich konnte mir Seine Fratze nur all zu gut vorstellen, da reichten mir schon die blutigen Augen die mich aus tief eingefallenen Höhlen nun musterten.
Sie blieben an meiner Waffe hängen und erneut löste sich ein kindliches Kichern aus dem Mund des Dämons, den ich vor mir hatte.
Dämonen waren nicht grundsätzlich hässlich, es gab solche wie den hier, die als solche Gestalt Form annahmen, aber viele Dämonen begnügten sich einfach schwarze  Materie, Schatten oder Rauch zu sein, der sich im Körper eines hübschen Menschen einnistete.
Selten gab es auch geborene Dämonen, die Mischung aus Mensch und Teufel, unheimlich schön aber gefährlich.
Über sie wusste man am wenigsten, und selbst bei dem was wir aufgelistet hatten, konnten wir uns nicht sicher sein, da jeder Dämon, genau wie die Menschen, ein individuelles Wesen war, aber nur solange er menschliches Blut in sich hatte.
Ich hob den Bogen und lenkte die Pfeilspitze so, dass sie direkt auf seinen Kopf zielte, zwischen die roten Löcher, doch zu meinem Erstaunen blieb er ganz ruhig.
"Du bisssst alssssso eine Jägerin? Ich deine Beeeeute?"
Seine Stimme klang wispernd, sie überschlug sich und widerhallte im nichts, als würde sie tief in meinem Kopf sitzen und von dort mit mir reden.
Sie reden nur wenn sie einen Plan haben, wie sie dich doch noch in die Irre führen können, also sei gewarnt und berechne jede Möglichkeit mit ein.
Das hatte uns Klaus einmal aus dem buch vorgelesen, es war der Satz eines alten Jägers, der durch einen Tawaqif starb, jedoch mit seinem eigenen Blut noch seinen Gedanken aufschrieb.
Er hatte unglaublich Glück gehabt dass ein anderer Jäger das Buch an sich genommen hatte, sodass der Tawaqif lehr ausgegangen war.
Also war ich wachsam. Ich behielt nun auch mehr die Umgebung im Blick, liess den Pfeil aber noch immer seelenruhig auf ihn gerichtet.
In meinem Kopf hämmerte es, und ich rang hin und her ob ich ihm antworten sollte oder nicht.
"Duu willsssssst ssssspielen, kleeeiner Eengeel? Daaan kommm und hoool miiich?"
Seine Augen blitzten auf und im nächsten Moment hatte er sich abgewandt und lief mit lauten und nicht überhörbaren Schritten los.
"Verdammt", murmelte ich, zögerte jedoch keine Sekunde ihm hinter her zu rennen.
Ich hatte es noch nie erlebt dass ein Dämon mich Engel genannt hat, wahrscheinlich war es seine Art, sich über mich lustig zu machen.
Doch sogleich konzentrierte ich mich wieder auf die Aufgabe.
Nun achtete ich nicht mehr darauf leise zu sein, denn jetzt war ich die die Jägerin, und ich würde mich von nichts abhalten lassen.
Es war wie bei Raubtieren, sobald deine Beute floh weckte es in dir den Jagdinstinkt und du würdest dich durch nichts davon abhalten.
Durch fast nichts.
Ich rannte blitzschnell, ich war es gewohnt lange Strecken zu laufen und sprang geschickt über einen Baumstamm, lief weiter und zerdrückte die Blätter unter meinen schwarzen Stiefeln.
Zweige streiften meine Hände und strichen über meine Jacke während ich immer weiter rannte und meine Nase auf den Geruch konzentrierte, den das Wesen ausstrahlte.
Plötzlich hörte ich ein knacken neben mir und wendete den Kopf, dort, in einigen Metern abständen rannte Mace, ein guter Kumpel von mir, und dennoch unglaublich ehrgeizig.
Er zwinkerte mir kurz zu, bevor er mit einigen kräftigen Schritten an mir vorbei zog.
Dann sah ich nach links, Erika, die schlimmste Jägertusse die es gab rannte etwas hinter mir, und hatte ihre stahlgrauen Augen starr nach vorne gerichtet.
Ich knurrte leise und beschleunigte meine Schritte, schoss durch das Unterholz, den Bogen noch immer gespannt.
Bald hatte ich Mace eingeholt und rannte nun sogar etwas vor ihm, sodass ich mich wieder voll auf den Tawaqif konzentrieren konnte, als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf raste.
Die Regeln, er kannte die Regeln, und er spielte sie nun bewusst gegen uns aus.
"Scheisse", fluchte ich laut und hielt schlitternd an, sodass ich mich mit einer Hand an einem Baum abstützen musste.
"Nicht weiter rennen! Das ist eine Falle! Er kennt die Regeln!"
Rief ich laut und hörte meine Stimme in meinem Kopf dröhnen, und hoffte so sehr dass die beiden mir zuhörten.
Mace kam nach einigen Sekunden zu mir zurück getrabt und stellt sich zu mir, sah aber warnend auf mich hinab.
"Wehe du hast mich reingelegt! Ich hab dir jetzt nur geglaubt weil du Arya bist und wegen..."
"Meinen Eltern ich weiss", biss ich die Zähne zusammen und starrte geradeaus.
Meine Eltern waren tot.
Nicht wie ein Autounfall, an deren Beerdigung dann alle kamen, sondern eben mit dem Geschehen dass ich bereits erläuterte.
Ich war damals noch zu klein gewesen, ich hatte es gar nicht richtig verstanden, und wenn ich recht darüber nachdachte, wusste ich nicht einmal mehr wie sie aussahen, was mir immer wieder erneut einen Stich ins Herz versetzte.
Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Erika rannte nämlich an uns vorbei.
Sie grinste siegessicher und schüttelte den Kopf sodass ihr hoher Pferdeschwanz hin und her wippte.
"Mich kriegst du nicht dran Arya, vergiss es", rief sie über die Schulter zurück und verschwand gleich darauf in der Dunkelheit der Schatten.
"Arya sag mir dass du das nicht all zu ernst gemeint hast", Mace starrte noch immer auf die Dunkelheit vor uns, genau wie ich.
Jedes Härchen an meinem Körper stellte sich auf.
"Oh doch, genau so."
"Fuck", stellten wir gleichzeitig fest und ich wippte vor und zurück, einerseits war es zu gefährlich, und sie war schliesslich selbst schuld, aber andererseits war sie eine Jägerin, ein, zwar unfreiwilliger, Teil meiner Familie und eine von uns.
Also umfasste ich meinen Bogen und fluchte laut irgendwelche Wörter die mir gerade geeignet erschienen.
"Arya mach das nicht, du kennst doch die Regeln, das ist genau dass was er will!"
Mace umfasste meine Schulter und wollte mich zurück halten, aber ich schüttelte den Kopf und machte mich los.
"Sie ist zwar eine dumme Kuh aber ich kann sie nicht einfach sterben lassen", ich lief los und Mace verschwand aus meinem Sichtfeld.
Ich spielte nicht gerne die Heldin, aber irgendetwas in mir wollte diesen Tawaqif tot sehen.
Damit er nicht mehr sprechen konnte.
Ich hielt den Atem an, der faulige Gestank war jetzt überall, und ich bemerkte dass ich mich auf einer kleinen Lichtung befand.
Das hatte er alles geplant, jeden Schritt, und wir waren darauf rein gefallen.
Ich war wütend auf mich selbst, aber noch mehr auf Erika, deren Arsch ich jetzt wohl retten musste.
Aber mir blieb keine Zeit mich noch länger darüber auf zu regen, denn ich sah sie, unter dem Tawaqif.
Er hatte sie zu Boden gebracht und kniete über ihr, sodass seine Haut teilweise über ihren Pulli schabte.
Sie lag würgend am Boden, während ich nur unscharf erkennen konnte wie sie mit beiden Händen den Dämon von ihrem Gesicht fern hielt, während dieser immer wieder danach schnappte, die Augen hatten sich zu einem tiefen Rot verfärbt und strahlten schwach ihr verängstigtes Gesicht an, welches vor Schweiss nur so glänzte.
Mein Körper reagierte für mich, mein Hirn hatte sich schon längst abgeschalten, Panik hämmerte in meinem Kopf aber davon war nichts zu spüren ,denn ich hob den Bogen und zielte ohne einen kleinen Zucker.
Zielsicher liess ich den Pfeil los und wurde durch die Wucht des Rückschlags etwas mach hinten geschleudert, aber hatte mich gleich wieder gefangen.
Der Pfeil flog wie in Zeitlupe auf den Tawaqif zu, er drehte sich und die schwarze Feder am Ende leuchtete im Mondlicht auf, während die salzige Spitze diamanten glitzerte.
Ich hatte nicht auf seinen Kopf gezielt, da dieser zu nahe an Erika war und ich so länger Zeit gebraucht hätte um zu zielen, was wiederum ihr Leben in grössere Gefahr brachte.
Also hatte ich ihm den Pfeil direkt in den Bauch geschossen.
Das Biest schrie laut und schrill auf, der Schrei schreckte einige der Waldvögel auf die erschrocken in die Nacht hinaus flatterten und ich hatte das Gefühl als würden mir die Ohren abfallen.
Aber der Dämon liess von ihr ab und taumelte rückwärts, während mich seien Augen wütend und ungläubig anstarrten.
Ich sah we das Salz ein Loch in den eh schon demolierten Körper brannte und feine Rauchschwaden in den Himmel empor stiegen, und sich dann vereinigten und verblassten.
Aber er war nicht tot, und das wusste er auch, selbst wenn Dämonen nicht starben nannten wir es so, wenn wir sie zurück in die Hölle schickten.
Er stand noch immer da und hatte die klauenartigen Hände vor die Wunde gehalten, ein leichtes Knurren war zu hören, während ich noch immer ihn und Erika anstarrte.
Da ertönte das Horn.
Es hallte laut im Wald wieder und das röhren war nicht zu verwechseln.
Erika die bis jetzt hustend uns würgend an Boden gelegen hatte grinste schwach und selbst der Tawaqif schien verstanden zu haben was es bedeutete.
Ich hatte einem anderen Jäger geholfen, ich war disqualifiziert.

Das erste Kapitel geht gleich an alle meine Sternchen, und ich hoffe es gefällt euch, denn ich habe wie immer viel Arbeit in das Kapitel gesteckt.
Später werdet ihr ein Verzeichnis erhalten indem ihr euch besser zurecht finden könnt, aber zuerst lasse ich euch zittern und auf das nächste Kapitel warten, sodass ihr euch gerne ausmalen könnt was als nächstes passiert, und schreibt es doch in die Kommis, mal sehen wer meiner Story am nächsten kommt ;)
Lg
Tala

Teufelsengel *beendet*Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu