~15~ Das Ritual das mein Leben änderte

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Jetzt kapierte ich es langsam.
"Dämon und Engel."
Murmelte ich und Michael nickte ernst, während Deamon beinahe seine Schuhe in den Boden rammte.
Ich erinnerte mich an Luzifers Worte, das mit dem Gegenstück und dem Gleichgewicht der Welt, dem Himmel und der Hölle.
Dieser nickte sogleich ernst.
"So ist es auch bei dem Buch.
Es gefiel uns nicht, aber jeder Gegenstand auf dieser Erde, jedes Lebewesen hat eine Schwachstelle, denn ansonsten wäre das Gleichgewicht der Erde ins Wanken gebracht.
Und so mussten wir auch eine um das Buch wickeln.
Doch niemals nahm man an dass ein Engel und Dämon auch nur gleichzeitig in der Nähe eines Feindes sein würden.
Es kam uns so sicher vor. Bis jetzt."
Die Blicke richteten sich auf mich.
Ja, danke, das wusste ich und man musste es mir nicht erneut überdeutlich zeigen dass ich vielleicht schuld daran war wenn die Welt im Chaos versank.
Und das nannte man mal Teenager Probleme.
"Also Zusammengefasst braucht Azrael Deamons und mein Blut gleichzeitig, dass der Spruch wirkt, die Höllentore zu öffnen."
Stellte ih klar, nur nochmals kurz für meinen Kopf, war ja nicht so dass es das abnormalste Szenario der ganzen Welt war.
Nein, absolut normal.
Deamon hob eine Braue und beugte sich zu mir hinunter.
"Du solltest viellicht mehr auf deine Gedanken achten Teufelchen."
Sagte er, doch er klang nicht amüsiert wie sonst, er war wohl noch immer verspannt.
Genau wie die drei hinteren Erzengel, die als brennende Säule dastanden, keiner würde sich wohl lockern.
"Ich versuche nur mir zu beruhigen."
Murrte ich und sofort hob Michael den Kopf, die blonden Locken liessen den hunderte Jahre alten Engel jung aussehen als wäre er höchstens mitte dreissig.
"Danke, sehr schmeichelhaft."
Grinste mein Vater und ich hätte gerne eine Mauer gebaut; Ziegelstein um Ziegelstein, dass sie mich endlich in Ruhe liessen.
Kurz flackerte die Mittlere Säule erneut auf, kurz darauf drang irgendwas in meinen Kopf ein und ich spürte wie sich irgendwas breit machte.
Danach blieben die Kommentare aus
Nur Luzifer murrte.
"Spielverderber."
Daraufhin schoss ein harmloser Blitz direkt auf seinen Po zu, was Michael ein feines Lächeln entlockte.
Sie stritten sich wohl gerade, aber der Engel hatte wohl Erbarmen gehabt und mich endlich etwas abgeschirmt.
"Aber dann..was sollen wir tun?"
Michael legte den Kopf schief.
"Am besten so wenig Zeit in der Nähe des anderen Verbringen wie es geht, damit er euch nicht zusammen erwischen kann."
Schlug mein Dad vor und schien damit äusserst zufrieden zu sein.
Ich wusste auch wieso, doch er hatte nicht das Recht die Skepsis eines Vaters zu benutzen wenn er nie da gewesen war.
Das konnte er vergessen.
Auch Deamon sah nicht sonderlich begeistert aus.
Luzifer verneinte ebenfalls, doch bei ihm wusste ih sowieso nie was er ernst meinte und wann er seine kleinen Spielchen spielte.
"Aber sie müssen es auch zurück holen, Deamon ist der beste Weg rein und wenn Arya mitgeht hat er auch einen Grund wieder raus zu kommen."
Ich verschluckte mich und wortwörtlich färbten sich die Feuersäulen dunkler, gefährlicher, während ich irgend ein konzentriertes Einatmen von Mary wahrnehmen konnte.
Deamon sagte nichts, sein Blick haftete auf Luzifer, unergründlich genau wie die seines Ehemaligen Herren.
Michael Mahlte mit dem Kiefer aber ich hob trotzig den Kopf.
"Finde ich auch.
Ich bin Schuld dass das alles passieren konnte, also sollte ich auch meinen Teil dazu beitragen es wieder rückgängig zu machen.
Und ausserdem wollte ich schon immer mal wissen wie die Hölle aussieht.."
Der letzte Teil war vielleicht etwas zu nachdenklich, erfreute aber Luzifer als einzigen wirklich.
"Das ist meine Nichte."
Zufrieden grinste er Michael an und wies auf mich.
"Sie ist eindeutig wie Cora."
Weise nickte er, was mit dem verspielten Grinsen merkwürdig und etwas unheimlich aussah.
"Nein. Kommt nicht infrage."
Sagte Michael und schüttelte den Kopf, seine Miene war zu besorgt.
Ich war kein Baby und ich hatte gerade einen Vater seit einer halben Stunde, vielleicht galt für ihn die Zeit nicht aber für mich allemal.
Deamon stellte sich neben mich, war aber so klug kein Wort zu sagen.
Doch niemandem entging die Wahl seines Platzes, und das war auch sehr gut so.
Dies Fand auch Luzifer so wie es aussah, liess es aber wirklich ohne Kommentar sein, was das Weiseste war was ich bisher von ihm gehört hatte.
Mir fiel auf wie lustig es eigentlich war, das er der Teufel war.
Immer beschrieb man die Engel mit herrlichen Flügeln, und nun stand mir der Herr der Hölle gegenüber und besass ebenfalls welche.
Ich beschloss ihnen selbst Namen zu geben, Teufelsflügel hörte sich gut an und als ich ihm das mitteilte versicherte er mir, es mit Stolz weiter zu tragen.
Ich vermutete dass sich mittlerweile die Dämonen hinter mir und die Erzengel vor mir genügend unterhalten hatten, auch wenn die Lichtung in beklemmender Ruhe gefangen war.
Dann Räusperte sich Michael und sah mich wieder mit diesen Augen aus Licht an, die ich Jahrhunderte lang anstarren könnte.
"Du kannst gehen.
Aber nur unter einer Bedingung."
Ich atmete aus und nickte.
Ich konnte mich jetzt schlecht freuen, auch wenn ich Abenteuer sonst mochte, jetzt war nicht der Zeitpunkt dazu.
Ich spürte die Gefahr und der Ernst dieser Aufgabe und wollte den Anwesenden Beweisen dass ich auch etwas drauf hatte.
Zumindest als ausgebildete Jägerin.
"Und die wäre?"
Erkundigte ich mich neugierig.
Michael strich sich über das Gewand, an einigen Stellen löste es sich einfach in Licht auf, was witzig aussah. Wenn er in Gedanken war hatte er wohl nicht die komplette Kontrolle über sein Erscheinungsbild.
"Wir trainieren hier. Jeden Tag, damit du vorbereitet bist."
Ich blinzelte.
"Wie genau kann ich 'trainieren' verstehen?"
Luzifer antwortet an meines Vaters Stelle, während Deamons Hand zufällig meine streifte.
"Du bekommst deine Erinnerungen wieder, davor ein Ritual dass dir den Zugriff auf deine völlige Enegelskraft ermöglicht, worauf du aber auch auffälliger für Dämonen wirst.
Und danach..lernst du mit deiner Fähigkeit umzugehen."
Meine Augen funkelten, als wäre mit gerade ein grosses Geschenk vor die Nase gesetzt worden.
"Das heisst du wirst von den Besten der Besten unterrichtet."
Grinste mein Vater.
"Uns."
Von Jace war ein Schnauben zu hören, sogleich war die eisige Stimmung wieder hergestellt und ich seufzte, diese beiden Wesen würden wohl nie Frieden schliessen können.
Verständlich aber auch, sie waren so gegenteilig, wie konnte man damit schon auskommen.
"Wann fangen wir an."
Schoss es sofort aus mit heraus.
In der momentanen Verfassung die ich hatte, mit all den Problemen wie Alice und den anderen Jägern, genauso wie dem Rat, brauchte ich dringend etwas, worin ich mich verbeissen konnte.
Aber natürlich sagte ich den Engeln nichts davon.
Ich war nicht willig mir von ihnen so sehr helfen zu lassen, auch wenn es sich bestimmt als Triumph angefühlt hatte.
Trotzdem, ich war nicht diese Art Mensch...Engel die sich so etwas zu Nutze machte.
"Heute.
Aber nur mit dem Ritual, wir wollen nichts mit dir überstürzen."
Mein Vater klang noch immer überbesorgt, aber ich sagte nichts dazu, damit er es sich nicht doch noch anders überlegte und die Aktion komplett strich.
Ich musste das einfach machen, ich konnte so viel über mich selbst erfahren, über die Geschichte die ich nur gelesen hatte und vielleicht würde ich sogar einen teil der neuen Story schreiben können.
"Ich wäre bereit."
Meldete ich mich, aber Die Dämonen wurden unruhiger.
"Sicher?"
Fragte Deamon mich und ih drehte den Kopf zu ihm.
Seine grünen Augen leuchteten undurchschaubar aber in seiner Stimme klang fast so etwas wie Besorgtheit mit.
Das entlockte mit ein feines Lächeln, während ich die Engel einfach ignorierte, die das bestimmt auch missbilligten.
Aber Deamon war für mich da gewesen und hatte mich gerettet, keiner von ihnen also durfte ich ihn anlächeln wann immer ich wollte, denn er war auch nicht mein Feind.
"Sicher, ich will endlich alles von mir wissen, ich hatte immer das Gefühl nicht vollständig zu sein und jetzt kann ich erfahren wer ich wirklich bin."
Versuchte ich das zu erklären, was gerade in meinem Innern abging.
Doch das war nicht einmal die Hälfte die ich in Worte fassen konnte, so aufgeregt war ich.
Er nickte nur schweigend und wir sahen nach vorne, während Mary sich zu uns stellte und auch Nelson etwas weiter vor trat, um zusehen zu können.
Jace allerdings blieb weiter hinten stehen, sein Blick finster und er beobachtete das Ganze, als arbeitete er verkrampft daran irgendwie die Oberhand zu gewinnen.
Aber die Engel bewegten ihre Schwerter Über den Boden, bis ein Stern auf das Gras gezeichnet war:
Die Linien bestanden einfach aus Licht, dass die Gräser ummantelt hielt und schimmerte, als wäre es nicht weniger als Sternenstaub.
Es war wunderschön und der Stern komplett gleichförmig.
Dann stellte sich jeder der Engel auf einen der Spitzen, drei von ihnen waren nur als Lichtsäulen wahr zu nehmen und als Michael und Luzifer auf ihre Stelle traten, wurden sie ebenfalls zu einem Lichtstrom, die Verwandlung konnte ich gar nicht richtig ausmachenY
Sie wurden einfach von unten nach Oben von Licht verschluckt, auch wenn Luzifers als Einziges etwas rötlich und düsterer war.
Mein Mund stand offen, das sah wahnsinnig aus.
Mit den rauschenden Bäumen und dem glitzernden See im Hintergrund war es ein Anblick den nicht einmal Michael Angelo hinbekommen hätte, fest zu halten.
Aber ich tat es, in meinem Kopf.
Am liebsten hätte ich es mir hinein gebrannt.
Den Moment indem ich endlich alles fühlen konnte, was zu meiner Person gehörte.
Ich war schon wütend dass mir das all die Jahre einfach verweigert worden war und ich mich mit den Folgen hatte herum schlagen müssen und sie nun einfach auftauchten und es mit einem kleinen Ritual wieder rückgängig machen konnten.
Aber das nützte nun auch nichts, also Ende mit herum nörgeln.
Ich sah zu Deamon und den Anderen, doch sie hatten sich etwas zurück gezogen, die Schattenwand dicht hinter sich auf gewallt als bräuchten sie die mächtige Dunkelheit für alle Fälle.
Ich sag kurz zu Mary, die mich teils bewundernd und teils ausdruckslos musterte, danach zu Deamon, der mittlerweile nicht mehr zeigte was er von der ganzen Sache hielt.
Er strich sich nur über die Schwarze Hose und neigte leicht ermutigend den Kopf, sodass seine langen Wimpern beinahe die Wangen Knochen berührten.
Also atmete ich tief ein und trat etwas vor.
Stell dich in die Mitte, keine Angst es tut beinahe nicht weh.
Etwas erschrocken dass ich die Stimme meines Dads so richtig deutlich in meinem Kopf wahrnahm, zuckte ich zusammen, nickte aber dann.
Langsam ging ich übers Gras, vor wenigen Taten hatten hier einige Schüler gebadet und nun fand das Ritual der fünf Erzengel statt.
Wie sich doch alles verändert hätte. Nur gut oder schlecht war momentan nicht fest zu stellen.
Ich stieg vorsichtig über die Lichtspur, die ich bis zu mir hin vor Kraft summen hören konnte.
In der Mitte des Sterns hielt ich an, aufmerksam aber ziemlich nervös sag ich von einer Lichtsäule zur Anderen.
Dann auf Deamon, der hinten stand und völlig verspannt war, jedoch nicht den Blick von mir wandte, als wollte er mich zusätzlich noch bestärken.
Leicht lächelte ich und nickte dann.
Keine Ahnung ob sie auf ein Zeichen gewartet hatten oder nicht, aber auf jeden Fall spürte ich wie die Energie die Luft um mich etwas erwärmte.
Gleich würde ich Zeige werden, ach was, es am eigenen Leibe erfahren, zu was Engel imstande waren und ja. Darauf freute ich mich.
Meine Lippen waren trocken, und ich spürte wie sich die Luft konzentrierte, bevor sie vor Hitze vor mir flimmerte und Die Dämonen weiter Hinten und den Dunkeln Nebel verschwimmen liess.
Nervös atmete ich aus und versuche mich für alles zu öffnen, was auch immer sie mit mir vor hatten.
Sie sollten es tun, ich wollte endlich ich sein.
Und dann begannen sie wirklich.
Zuerst spürte ich nichts, es war als würde die Luft ein klein wenig prickeln und die Härchen an meinen Armen stellten sich auf.
Mein Blick huschte zwischen den Engeln hin und her, es war wahnsinn zuzusehen wie die Linien in der Form des Sternes etwas heller glühten.
Ich fühlte mich aus irgend einem Grund sicher, während ich hinter den Dämonen die Dunkelheit unwillig hin und her wallen sehen konnte.
So ging es eine Minute lang, oder vielleicht auch länger.
Ich hörte sie murmeln, in einem singenden Ton der melodischen Klängen um Längen das Wasser reichen konnte.
So fein und sanft dass ich das Gefühl hatte als würde all die Last von mir hinunter gehoben und in Luft aufgelöst werden.
Dann zischte es.
Die Säulen aus Licht schienen aufzuflammen, sie wuchsen um gut fünf Meter und strahlten das Licht nun viel weiter aus.
Eine Hitzewelle rauschte durch much hindurch, die Macht darin war deutlich zu spüren.
Durch Fünf vereint.
Ich schauderte, hinter meinen Augenliedern pochte ein dumpfer Schmerz.
Entfernt sah ich zwischen den Fäden die das Licht in der Luft ausgestreckt hatte und die am Ende Feuer gefangen zu haben schienen, sehen wie die Dämonen etwas zurück wichen.
Dann verschwand der Wald langsam, der See hinter mir wurde ebenfalls verschluckt.
Entlang der Linien des Sternes begannen sich die Lichtfäden zu finden die von jedem der Engel ausgingen und sich zu einem zu vereinigen.
Langsam baute sich die Lichtwand auf, bis sie, so hoch wie ihre Erschaffer, in den Himmel ragten und ich inmitten eines brennenden Sternes stand.
Der Gesang dröhnte in meinem Kopf, beinahe als komme er von dort, bei jedem Wort zog sich irgendetwas schmerzhaft zusammen.
Ich drehte mich um meine eigene Achse, doch da waren nur Flammen aus Licht, die sich um mich herum rankten und mir mit der Hitze dennoch nicht ein Haar versengte.
Es fühlte sich berauschend an, ich spürte was für ein Kraftfeld sich hier aufbaute, wie sie ihre gemeinsame Energie nutzten.
Ich hatte so etwas nie gefühlt, es war als würde das Licht selbst durch meine Adern fliessen, zusammen mit dem Gefühl innerhalb des Sternes in dem ich stand.
Die Gräser unter meinen Füssen drückten sich platt an den Boden, doch keiner wurde auch nur geknickt.
Prompt erinnerte es mich an die Kornkreise, was wenn es keine Erklärung dafür gab weil es die Engel waren die das vollbrachten?
Dann wurde der Druck in meinem Kopf grösser, er breitete sich aus wie ein Vakuum.
Gleichzeitig begann sich das Licht im Kreis um mich zu drehen. Langsam.
Ich blinzelte, der Druck war alles andere als angenehm, aber ich wollte das Licht berühren.
Spüren wie es sich anfühlte.
Ob es heiss war und ob es mich sonst etwas fühlen liess. Aber immer wenn ich die Hand ausstreckte formte sich der Strahl neu, sodass er einen Bogen um die Hand machte, die ich so gerne in das Feuerlicht gehalten hätte.
Dann wurde es schneller, ich spürte wie meine Haare zu flattern begannen und der Wind aus der Energie entstanden an meinen Kleidern zerrte.
Dann begann der Druck in meinem Kopf zu wachsen, als füllte ihn Jemand von oben mit Beton.
Ich sank auf die Knie, presste meine Hände an meinen Kopf und sah wie das weiss alles verschluckte, entweder sah ich nichts mehr oder die Energie umhüllte mich jetzt vollständig.
Es war laut, es dröhnte in meinen Ohren, das Knistern, das Knallen und das Prickeln.
Dann spürte ich das Gras an meinen freien Knien, doch selbst es fühlte sich anders an, nicht mehr als materielle Hürde.
Ich zitterte, mein Körper arbeitete auf Hochtouren und ich wusste nicht einmal wo ich mich befand.
Ob ich noch da lag oder ob ich irgendwo in meinem Kopf gefangen war.
Es war als würde mein gesamtes Wesen umgeworfen werden, die ganze Zeit stiessen neue Teile an mich heran wie Eisblöcke an ein Schiff, die ich an mir nie gesehen hatte.
Dann verschmolzen sie mit mir, lösten sich aus dem Licht und schossen geradewegs in meine Brust hinein.
Ich wollte hinsehen, da ich nichts ausser einen Ruck, einen Schlag, spürte, doch das Licht schien nun aus mir raus zu strahlen, sodass ich die Augen schliessen musste weil es so sehr blendete.
Ich hatte das Gefühl zu wachsen und stärker zu werden, als würde ich meine gesamte Lebenserfahrung und Stärke in einem Moment aufarbeiten und vervielfachen.
Es fühlte sich komisch an, aber nachdem ich mit all diesen Gefühlen verschmolzen war, konnte ich feststellen dass ich noch immer gleich war. Dass ich sogleich das Gefühl hatte als wäre es schon immer ein Teil von mir selbst gewesen.
Dann spürte ich wie alles langsam nachliess, der enorme Druck in meinem Kopf, das Licht dass sich langsam in der flimmernden Luft auflöste.
Sogleich kam wieder der dunkle Wald in Sicht, wie er nach wie vor da stand, nur einige Bäume waren nach hinten gebogen worden.
Die Oberfläche des Sees kräuselte sich, obwohl kein Wind wehte und es herrschte absolute Windstille auf der ganzen Lichtung.
Langsam atmete ich auf, als sich auch der letzte Druck von meiner Brust löste und richtete much langsam auf.
Als ich ich nach unten sah, sah ich aus wie immer.
Mein Herz beruhigte sich und fühlte sich nicht mehr so an als würde es zerspringen, die Engel traten von den Ecken zurück, bis auf Luzifer und Dad blieben sie alle in Form der Lichtsäulen.
Langsam sah ich wieder hoch, ich fühlte mich als hätte man mich mit Dauerschüben von Adrenalin vollgepumpt. Dann sah ich wie Deamon das alles aus zusammengekniffenen funkelnden Augen ansah, sie glühten wie geschliffene Smaragde.
Hatte er sich Sorgen gemacht?
Jace legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte irgendwas, doch er schüttelte sie mit einem Ruck seiner kräftigen Schulter ab, während sich unsere Blicke noch immer umschlungen hielten.
"Wie fühlst du dich Arya?"
Fragte mein Vater, während ich den Blick immer noch nicht von Deamon nehmen konnte.
"Gut. Wie ich selbst."
Aus den Augenwinkeln nahm ich sein zufriedenes Nicken wahr.
Dann löste ich den Blick langsam von dem dunkelhaarigen Jungen und sah meinen Vater und dann Lucifer an.
"Habe ich nun auch Flügel?"
Fragte ich hoffnungsvoll, ich konnte mir nichts schöneres vorstellen als das Gefühl endlich beschreiben zu können, wenn man ein wirklicher Engel war.
Doch mein Vater schüttelte den Kopf.
"Nein, du bist ein Halbengel, du müsstest ein gänzlich übernatürliches Wesen sein um welche zu bekommen."
Sagte er geduldig.
Ich versuchte meine Enttäuschung zu verbergen.
Was war denn schon ein Engel ohne Flügel?
"Hehe Kopf hoch Arya. Du hast gerade deine volle Enegelskraft erhalten, vergleich dich mal mit einem gewöhnlichen Menschen und freu dich dann gefälligst darüber."
Lucifer hatte empört seine langen schwarzen Haare zurück geworfen. Dafür waren sie aber doch ein gutes Stück zu kurz, vor allem da sie unordentlich aufgestellt waren.
Aber er hatte recht, was mir vergönnt war zu sehen und zu erleben, war etwas ganz Besonderes. Und ich war froh darüber.
Denn weder als Mensch noch als Jägerin hatte ich je besonders sein können. Vielleicht weil ich es jetzt war.
"Könnten wir dann anfangen zu Trainieren? Ich muss noch Azraels Sturz von meinem Thron planen."
Zählte Lucifer auf.
Ich konnte mir ihn in dem Moment perfekt als einen verwirrten Sekretär mit einem vollen Terminkalender vorstellen.
Nur waren seine Termine wohl etwas Weltbewegender als eine Kontrolle beim Zahnarzt die ich immer absichtlich vergass.
"Wir lassen dir noch kurz Zeit."
Michael sah von mir zu den Dämonen, die sich nicht näher her bewegt hatten und im schützenden Schatten verharrten.
Ob er wohl gespürt hatte dass ich gerne zu ihnen wollte?
Etwas wiederwillig nickte der schwarz geflügelte Engel und ich lief langsam los übers Gras.
Jeder meiner Schritte fühlte sich so leicht an, nicht mehr an die Erde unter mir gebunden sondern frei in der Luft.
Ein leichtes Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, als ich sah dass Deamon sich sichtlich entspannte, als ich auf sie zu kam und mich der Schatten Zone näherte und sie dann übertrat.
Sofort spürte ich wie ich mich eingeengt fühlte, weil das Licht nicht durch drang, als hätte Jemand einen Vorhang davor gehängt.
Ich liess mir aber nichts anmerken und hielt etwas vor Deamon an, der mic gleich wieder schief angrinste.
"Sie riecht nach Engel."
Stellte Jace nasenrümpfend fest.
Ich nahm es einfach als Kompliment, denn wer konnte von sich schon behaupten wie ein Engel zu riechen?
"Du riechst nach ungebadetem Büffel."
Merkte Mary trocken zu ihrem Nachbarn an, sie war immer noch ziemlich gereizt. Daraufhin schwieg Jace.
"Also ich finde du siehst grossartig aus, aber kann es sein dass deine Haare weiss werden?"
Deamon drehte eine Haarsträhne zwischen seinen Fingern und sein charmantes Grinsen breitete sich bis in seine Augen aus, die meinen Blick suchten.
Erschrocken drehte ich mich um mich selbst um zu sehen ob es stimmte.
Da lachte er tief und wohlklingend, bevor er mich wieder umdrehte sodass ich ihn wieder ansehen konnte.
Mary hatte die Lippen aufeinander gepresst.
"Das war ein Witz Teufelchen, es ist alles noch beim Alten."
"Jedenfalls soweit wir es sehen können."
Jace wackelte mit den Brauen und Deamon hob einen Finger, eine Rauchschwade verpasste Jace einen Klaps auf die Nase sodass er fluchend einen Schritt zurück machte.
Dann wendete der Hybrid vor mir seine Aufmerksamkeit wieder mir zu.
Und ich musste zugeben dass mir das sehr, wirklich sehr gefiel.
"Wie fühlst du dich?"
Er wiederholte die Frage von meinem Vater, aber ich sah dass etwas Besorgnis in seinen Augen lag.
Um mich. Ganz wirklich.
Mein Lächeln wurde breiter und etwas verdächtig glücklich.
"Ich fühle mich super."
Ich streckte die Arme aus um das Gefühl zu demonstrieren, da mir keine passenden Worte einfielen.
Da spürte ich seine warmen grossen Hände an meiner Taille und in Null komma Nichts hatte er much hoch gehoben als sei ich eine Feder und wirbelte mich herum.
Ich musste erneut lächeln, es fühlte sich an als würde ich fliegen.
Dieser Junge schien einfach zu spüren was ich brauchte, und dabei wusste er noch nicht einmal etwas von meinen nicht vorhandenen Flügeln.
Oder?
Ich hielt mich an seinen Schultern fest während er mich mit sich im Kreis drehte und die Umgebung zu einem undeutlichen Strich verschwamm.
Es vergingen kaum fünf Sekunden, als es um uns herum schon rauschte und ich von Deamon weg gerissen wurde.
Einer der Engel in der Säule hatte sich dazwischen gedrängt, die Feindschaft war bis zu mir zu spüren.
Mit einer Handbewegung schleuderte er Deamon nach hinten an einen Baum, ich sah nicht viel, graue stürmische Augen, aber das schien unwichtig.
Er erfüllte nur seine Pflicht.
Aber wen gegenüber? Wenn es mein Vater war würde ich ihn eigenhändig umbringen..
Finster stiess sich der junge Dämon vom Baum ab, Schatten wanden sich um seine Arme, als er auf den Engel zulief, aber innerhalb von einer Sekunde hatte er mich einige Meter von Deamon entfernt sodass ich es nicht mal gespürt hatte und war dann zu seinen Freunden zurück gekehrt.
Sie wollten uns also getrennt halten, doch darüber hatten wie garantiert nicht zu bestimmen, erst recht nicht wenn sie erst jetzt in mein Leben geplatzt waren und erwarteten darüber herrschen zu können.
Böse sah ich zurück, während Deamon neben den anderen stehen blieb.
Die fröhliche Stimmung war weg, es war eisig und berechnend, jeder wägte ab wie man den anderen am besten töten konnte.
Nur Lucifer passte mal wieder gar nicht in die Situation. Er hob eine Braue und verschränkte die schlaksigen Arme.
"Mein Lieber Freund, du weisst schon dass das mein kleiner Lieblings Diamant war?"
Seine Stimme hörte sich viel zu fröhlich an für die Drohung die er in der Aussage versteckt hatte.
Daraufhin verzog er empört das Gesicht und schwieg, anscheinend mussten sie wieder in Gedanken gesprochen haben.
Deamons Blick war finster aber er liess mich in Ruhe.
Noch.
Dann entstand eine beklemmende Stille in der sich die beiden Seiten gegenseitig musterten.
Bis sich mein Vater räusperte und sein glühendes Schwert an seinem Gürtel etwas richtete.
"Ich würde sagen da wir nie wissen wieviel Zeit uns noch bleibt, sollten wir beginnen zu trainieren.
Und als Team zu agieren."
Ja..ein Team bestehend aus Tag und Nacht.
Das konnte ja lustig werden.

In dem Kapitel ist es mir vor allem wichtig dass ihr euch das Ritual so vorstellen konntet wie ich, denn ich wollte etwas komplett Neues und hab es euch hier nun präsentiert.
Meinungen dazu sind gerne erwünscht und viel Spass beim Weiterlesen.^^
Wünscht
Tala

Teufelsengel *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt