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Emely riss mich unsanft in die Wohnung und schlug die Tür zu. Sie schaute mich erwartungsvoll an.

„Was?“

Ich wollte sie etwas ärgern, weil sie den schönen Moment von mir und Louis gerade eben zerstört hatte.

„Blöde Frage! Du musst mir alles erzählen, los!“

Ich grinste sie an.

„Aber nich hier, lass uns hoch in mein Zimmer gehen.“

Oben angekommen schlossen wir meine Zimmertür ab und legten uns auf mein Bett.

„Na dann fang mal an!“

Emely hielt es nicht mehr aus und wollte sofort alles, bis ins schmutzigste Detail wissen. Da ich nicht so sein wollte, rückte ich mit der kompletten Story raus – von dem kurzen Schock im Park bis hin zu dem magischen Moment im Kino und dem Abschied vor meiner Haustür.

Emelys Kinnlade hing die ganze Zeit sehr weit unten und ich hatte schon Angst, dass sie abfällt. Deshalb schloss ich ihren Mund und strahlte sie an. Sie kreischte und sprang auf meinem Bett herum, welches kurz vorm Krachen war.

„Ach du scheiße Sandy! Du hast ja so Glück vorallem mit einem so süßen Star! Hast du ihn eigentlich schonmal gegooglet?“

Emely legte sich nach reichlichem Rumhüpfen wieder neben mich.

„Nein, du weißt doch das mein Internet am Arsch ist!“

Das wusste sie nicht.

Ups.

„Wann hast du mir das angeblich gesagt? Mensch Sandy, ich kann ihn doch für dich googlen!“

Da hat sie eigentlich Recht.

Aber ich will ihn erstmal als normalen Jungen kennenlernen, das Starzeugs hat später auch noch Zeit.

„Ne lass mal, ich will ihn erstmal so kennenlernen. Fragen kann ich ihn ja immernoch selber, wenn‘s mal vom Moment her passt.“

Aber Emely war zu neugierig.

„Also ich google ihn. Mir egal ob du’s willst oder nicht, ich will wissen wer er ist!“

Naja damit musste ich mich schon immer abfinden – Emely war die Neugier in Person.

„Na schön, aber bitte sag mir noch nichts, okay? Ich werd’s schon selbst rausfinden.

Emely willigte ein.

„Was hast du eigentlich solange gemacht? Hast du etwa die ganze Zeit hier gesessen und auf mich gewartet?“

Wenn ja musste Emely irre sein.

„Klar was denn sonst? Meinst du ich bin extra zu mir gelaufen? Nachher hätte ich dich noch verpasst! Ne du, da warte ich lieber 3 Stunden auf dich!“

Okay, sie ist echt irre.

„Und wie hast du dich beschäftigt? Bestimmt meine Mum zugelabert oder? Die Arme.“

Mir gefiel es sie ein bisschen zu ärgern. Aber wir neckten uns ständig gegenseitig, deshalb war es auch schon eine Gewohnheit und störte den anderen nicht großartig.

„Ja so in der Art. Aber die meiste Zeit habe ich damit verbracht, mir mal einige von deinen Büchern durchzulesen. Bei dem dicken Wälzer wo du hast, bin ich schon sogut wie fertig!“

Stolz grinste sie mich an.

Eine richtige Leseratte halt.

„Du Spinner!

Ich kitzelte Emely durch bis sie rot anlief vor Lachen.

„Okay das reicht jetzt“, prustete Emely und krabbelte vom Bett, damit ich nicht mehr an sie rankam.

„Schade, das hat so Spaß gemacht!“

Jetzt lachten wir beide los. Emely hatte ihre Mutter auch noch überreden können, von heute auf Morgen bei mir zu übernachten. Und da es schon 8 Uhr war, beschlossen Emely und ich uns Filme auszuleihen.

Wir zogen uns schnell die Schuhe an und liefen in die Stadt. Es wurde langsam dunkel und die Laternen gingen an. London nachts zu sehen war wirklich ein Traum. In der Videothek liehen wir uns drei Liebesschnulzen aus und liefen gemütlich wieder zu mir zurück. Mit einer großen Tüte Chips und einem Pack Taschentüchern verbarrikadierten wir uns in meinem Zimmer vorm Fernseher und zogen uns eine Schnulze nach der andren rein.

*Einige Stunden später*

Mit verschmierter Wimperntusche und feuchten Wangen zogen wir unsere Pyjamas an und putzten die Zähne.

„Ich bin total gespannt wann sich Louis wieder meldet“, schwärmte ich und lächelte vor mich hin.

„So wie er sich verhalten hat, sehr bald.“

Emely zwinkerte mich an. Mit diesem Gedanken schlief ich ruhig ein.

**

Am nächsten Morgen wurde ich von Emely geweckt. Das war glaube ich das erste Mal, wo sie vor mir wach war.

„Mh was denn… noch 5 Minuten okay“, murmelte ich in mein Kopfkissen, doch Emely riss mir die Decke runter und streckte mir mein Handy vor die Nase.

Ich rieb mir den Sand aus den Augen und las die SMS -  sie war von Louis.

Hi Sandy, na gut geschlafen? Ich schon, ich habe von dir geträumt:) Gestern war wirklich toll, wann hast du denn wieder Zeit? Würde dich gern wiedersehn:) Louis x

Meine Augen wurden größer und mein Bauch fing wieder an zu kribbeln.

Er hat von mir geträumt, wie süß war das bitte?!

Anscheinend hatte Emely genau dieselben Gedanken wie ich.

„Alter, er hat von dir geträumt man! Der ist hammer süß! Treff dich wieder mit ihm, los antworte!“

Sie drückte mir mein Handy in die Hand und blickte gespannt auf den Handybildschirm. Sie ließ mir ja keine andere Wahl also antwortete ich.

Hi Louis, ja hab ich:) du bist süß:):3 ja fand ich auch!:) vielleicht morgen Nachmittag? Ich hab bis um 3 Schule danach könnte ich:) Sandy x

Ich drückte auf Senden und legte mein Handy wieder auf mein Nachttischlein.

„Morgen Nachmittag also… Ich werde euch ausspionieren.“

Emely grinste mich böse an.

„Wehe! Dann kannst du was erleben, Fräulein!“

Somit hatte sie sich eine zweite Kitzelattacke eingehandelt und sie lag schlussendlich am Boden vor Lachen.

Nachdem wir uns zu Recht gemacht hatten, beschlossen wir nach dem Frühstück erstmal die Filme zurück zu bringen. Also machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir betraten die Videothek und gaben der freundlichen Dame die Filme wieder.

Als wir wieder draußen waren, hatten wir spontan Lust auf ein Eis bekommen, also liefen wir zur nächsten Eisdiele und bestellten uns jeweils zwei Kugeln Schokoladeneis. Während wir einen langen Spaziergang einlegten und schließlich am Big Ben vorbeiliefen fing mein Handy an zu vibrieren. Louis hatte mir geantwortet.

Du bist viel süßer:) Morgen Nachmittag ist gut, treffen wir uns um halb 4 vor deiner Haustür?:) Louis x

Jetzt war ich auch noch süß, was kommt als nächstes?

Mein Herz klopfte bis zum Hals als ich zusagte.

Okay dann bis morgen:) ich freu mich:) Sandy x

Danach steckte ich mein Handy wieder ein und Emely grinste mich vielsagend an. 

Na schön dann bin ich halt doch verliebt... Passiert.

I never knew you || L.TKde žijí příběhy. Začni objevovat