dreι

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Auf dem Weg zu mir, laberte Emely mich total zu. Sie hatte schon eine genau Vorstellung wie sie mich morgen schminken und meine Haare stylen würde. Ich hörte ihr schon garnicht mehr zu, denn ich war in Gedanken bei Louis. Die ganze Zeit über hatte ich sein Gesicht vor Augen, wie er mich anlächelte und wie seine hübschen, blauen Augen mich anschauten. Leider riss mich Emely aus meiner schönen Gedankenwelt.

„Sandy, pass doch auf wo du hinläufst, du wärst fast gegen eine Laterne gelaufen, du Träumerin!

Ich lächelte nur und verfiel wieder meinen Gedanken.

Als wir zu Hause ankamen, grüßte uns meine Mutter, doch ich lief ohne sie eines Blickes zu würdigen verträumt in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Während ich die Decke anstarrte und vor mich hin lächelte, durchwühlte Emely meinen Kleiderschrank.

Sie legte drei verschiedene Outfits auf mein Bett: eine enge braune Röhrenjeans mit einem türkisen Tubetob und einem schwarzen Blazer; ein schickes geblümtes, trägerloses Sommerkleid und eine rote Hose mit Trägern und dazu einen schwarz-weiß gestreiften Pullover.

Emely versuchte mich aus meinen Traumzustand zu befreien – leider erfolglos. Deshalb ging sie ins Badezimmer, holte einen Eimer, indem sich eiskaltes Wasser befand und schüttete ihn mir ohne Skrupel direkt in mein Gesicht.

Ich schrie auf.

„Sag mal spinnst du? Toll, jetzt darf ich mir erstmal die Haare föhnen.“

Ich lief ins Badezimmer und suchte nach meinem Föhn. Emely prustete los.

„Was soll ich denn anderes machen, wenn du nicht wach zu bekommen bist, hm? Von Louis kannst du später noch träumen, jetzt musst du mir erstmal sagen welches Outfit du anziehen willst! Außerdem...“, mehr hörte ich nicht mehr, denn der Föhn war schon in vollem Gange.

Nachdem ich fertig war und den Föhn wieder weggeräumt hatte, musterte ich jedes Outfit ganz genau.

„Hm… also ich persönlich finde ja das mit den Hosenträgern am besten. Was ist mit dir, Em?

Sie machte eine kritische Miene.

„Naja, also mein Liebling ist ja das mit dem schwarzen Blazer aber gut, wenn du das anziehen möchtest; wird schon schief gehen!“

Wir grinsten uns an. Dann klopfte es an der Tür und meine Mutter linste in mein Zimmer rein.

„Abendessen ist fer- was ist denn hier los?! Geht ihr heute Abend noch weg?“

Sie sah überrascht aus.

„Nein Mum, wir kommen gleich, mach bitte die Tür wieder zu.“

Sie lächelte, nickte und schloss die Tür.

Nach dem Abendessen gingen Emely und ich wieder auf mein Zimmer. Ich hatte immernoch dieses Grinsen im Gesicht und ich wurde immer aufgeregter. 

Emely und ich machten uns schlafbereit und legten uns in mein riesiges Bett. Da hatten sicher 4 Personen drin Platz. Wir redeten die halbe Nacht noch von Louis und irgendwann schliefen wir beide tief und fest. 

**

Am nächsten Morgen schien mir ein warmer Sonnenstrahl ins Gesicht. Ich gähnte, streckte mich und rüttelte Emely wach. Es war schon 11 Uhr und in 4 Stunden war mein Treffen mit Louis. So aufgeregt war ich noch nie und mein Herz machte Luftsprünge. Wir sprangen nacheinander in die Dusche und föhnten uns gegenseitig die Haare.

Und da saß ich also, vor meinem Schminktisch, mit dem tollen Hosenträger-Streifen-Outfit [Siehe Bild:D] und lackierte mir die Nägel dunkelrot. Währenddessen glättete mir Emely die Haare. Ich hatte mir fest vorgenommen nicht in den Spiegel zu schauen bis ich komplett gestylt war, damit der Überraschungseffekt größer war, deshalb hängten wir ein Handtuch über den Spiegel.

Meine Nägel und Haare waren soweit fertig, jetzt fing Emely an mir Wimperntusche und dezenten Lidschatten aufzutragen. Noch ein bisschen Lipgloss und fertig war ich.

„Bist du bereit?“

Emely war glaube ich mit sich zufrieden und konnte es kaum erwarten mir das Ergebnis zu offenbaren.

„Logisch, zeig schon her!“

Sie riss das Handtuch vom Spiegel runter und ich erkannte mich kaum wieder.

„Wow… Emely du bist der Wahnsinn danke, danke, danke!“

Ich fiel ihr um den Hals und lies kleine Schreie von mir.

„Na dann, ab mit dir du Spinner!“

Emely grinste mich breit an.

„Du schaffst das ich drück dir die Daumen Mausipu.“

Ich umarmte sie nochmal und rannte die Treppen runter, verabschiedete mich von meiner Mutter und schloss die Tür hinter mir.

Das praktische an dem Treffen war, dass der Park nur 5 Minuten von meinem Haus entfernt lag, deshalb konnte ich hinlaufen. Als ich ankam, setzte ich mich auf eine Bank und holte mein Handy aus der Hosentasche, falls er mir nochmal schrieb.

Vor mir war ein großer Springbrunnen und ich beobachtete fasziniert das plätschernde Wasser. Auf einmal tippte mir jemand auf meine Schulter. Vor lauter Schreck sprang ich auf und sah in Louis blau aufleuchtende Augen.

„Hei.“

Ich lächelte.

„Hei... und was hast du jetzt mit mir vor?“

Er schaute sich um.

„Also wir könnten ja einen kleinen Spaziergang einlegen und anschließend ins Kino gehen?“

Gar keine schlechte Idee, Hauptsache ich konnte Zeit mit ihm verbringen. Er griff nach meiner Hand und in meinem Bauch fing es an zu kribbeln.

„Darf ich?“, fragte er vorsichtig.

„J-J-Ja sicher doch“, stotterte ich.

Wie peinlich ist das denn, ich bring nicht mal mehr einen gescheiten Satz zustande wenn er mich berührt!

Reiss dich zusammen Sandy!

Er nahm seine Sonnenbrille, die er an sein Hemd gehängt hatte und setzte sie auf. Während wir durch den Park schlenderten war eine peinliche Stille zwischen uns. Ich wollte nicht länger schweigen und er auch nicht.

„Übrigens du siehst toll aus“, schmeichelte er und lächelte. Dieses Lächeln verschaffte meinem Herz einen Hüpfer.

„Danke du auch… Louis darf ich dich mal was fragen?“

Ich blieb stehen und schaute ihn an. Er nahm seine Sonnenbrille ab und seine blauen Augen blitzten mich an.

„Aber natürlich, was denn?“

Seine Hand hielt immernoch die Meine fest und ich schaute ihm tief in die Augen.

„Also…-“

Nein das kann ich ihn noch nicht fragen, ich wartet lieber noch etwas ab, das kommt sonst bestimmt unangebracht..

Ähm, was schauen wir für einen Film an?“

Er überlegte kurz.

„Ja gute Frage. Am besten wir entscheiden es spontan, oder?“

Ich nickte zustimmend.

„Ja du hast Recht, na dann ab ins Kino!“

Wir lächelten uns an und Louis setzte seine Sonnenbrille wieder auf.

„Wer schneller dort ist!“

Herausfordernd grinste er mich an.

„Wenn du unbedingt verlieren willst, mir soll's recht sein.“ 

Ich grinste ihn siegessicher an und rannte los, gefolgt von einem lachenden Louis.

I never knew you || L.TWo Geschichten leben. Entdecke jetzt