151 - Morgendliche Mini-Katastrophen

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~Os~

Ich konnte wirklich nichts dafür, dass Ellie mir gefiel. Auch wenn ich wusste, dass ich keine Chance bei ihr hatte. Dass Jukka die ausgerechnet jetzt allein ließ, fand ich absolut unverantwortlich. Aber ich hatte darüber ja nicht zu befinden, ich durfte mich nur um seine Frau kümmern, weil er keine Zeit hatte. Schnell deckte ich den Tisch zu Ende und rief nach Solveigh und Anni. Unter Poltern hüpften die beiden die Treppe hinunter und setzten sich an den Tisch. Mir blieb nichts anderes übrig, als Ellie gegenüber Platz zu nehmen.

~Ha~

„Linni, aufstehen, Frühstück!“ Verschlafen blinzelte ich und sah mich um. Ach ja, ich war ja bei Juho. „Komme!“ Ich schwang meine Beine aus dem Bett und begab mich auf direktem Weg runter in die Küche. „Kaffee?“ Kommentarlos nahm ich die Tasse und leerte sie zur Hälfte. „Danke.“ Ich gähnte und ließ den Rest der schwarzen Flüssigkeit meine Kehle hinunter rinnen. „Besser? Brötchen sind auf dem Tisch, Hafer in der Dose und der Rest ist im Kühlschrank.“ Ich nickte und nahm eine Schüssel aus dem Schrank, um Haferflocken und Obst zu einem Müsli zu mischen. Einen Naturjoghurt dazu und fertig. Kauend lehnte ich mich gegen die Arbeitsplatte und ließ meine Gedanken schweifen. War ich der Sache wirklich so wenig gewachsen, wie ich dachte? Oder fehlte mir einfach nur die Gewissheit, bedingungslosen Rückhalt zu haben? Schließlich gab Juho mir genau dieses Gefühl und ich war viel ruhiger. Bei Tapio hatte ich das Gefühl, ihn ständig beschäftigen, ihm etwas bieten zu müssen. Konnte eine Beziehung unter diesen Umständen überhaupt funktionieren? Da bestand dringender Klärungsbedarf, wie es weitergehen sollte. Und vor allem, war eine Heirat bei diesem Beziehungszustand überhaupt sinnvoll? Würden wir dabei nicht beide unglücklich? Zu viel Wenn und Aber und Könnte. „Herzchen, bist du noch anwesend? Du kommst heute mit ins Büro, du kannst mir ein bisschen helfen und auch einen Termin beim Doc machen.“ „Ich geh mich anziehen, kann ich nachher bitte noch so einen genialen Kaffee haben?“ „Nein, das ist nicht gut fürs Kind, Liebes. Du kannst gerne einen Tee bekommen.“ „Dann trink ich lieber Wasser.“ Ich lief beschwingt in den Flur und ins Obergeschoss, um mich frisch zu machen. Eine halbe Stunde später waren wir auch schon auf dem Weg zu Juhos Arbeit. Ich hatte ja nie so ganz verstanden, worin sein Job eigentlich bestand, von daher war ich ein wenig zurückhaltender als sonst.

Finnian //Jukka Backlund [under editing]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt