156 - Tell them the fairytale gone bad.

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~Ta~

Als ich Ellie nach dem Frühstück anrief, kam mir irgendwas komisch vor. Sie klang überglücklich, obwohl Jukka nicht zuhause war und auch nicht so bald nach Hause kommen würde. „Du, Elliemaus, ich komm nachher mal rüber. Hanni ist sowieso nicht da, dann müssen wir das auch nicht am Telefon bequatschen.“ „Warum ist Hanni nicht da? Ich hätte nachher gerne eine Erklärung. Kommst du schon zum Essen oder erst später?“ „Ich komm zum Abwasch, wenn das recht ist. Und du bekommst deine Erklärung. Bis nachher, Kleine.“ „Ich bin nicht klein. Arschloch.“ Ich liebte den kleinen Giftzwerg, der in ihr schlummerte. „Hab dich auch lieb, Ellie. Bis gleich.“ „Bis gleich, Tatze.“ Sie legte auf und wieder stand ich alleine im Flur. Hanni hatte mir verboten, anzurufen. Ich hatte im Moment nichts im Studio zu tun und mir war dementsprechend langweilig.

~Ha~

Ich hatte Luna mitgenommen, damit ich nicht ganz verloren herum sitzen musste. Die dunkelbraune Hündin saß während der Fahrt in die City zwischen meinen Beinen und ließ sich von mir kraulen. Wenn ich wusste, wo ich nachher wieder hin musste, würde ich mit ihr eine Runde drehen. Ich liebte es, mit Hund und Kamera durch die Stadt zu streifen und Bilder zu machen.  Allerdings blieb ich dabei nicht allein. Ich wollte mich gerade im Carousel an einen Tisch setzen, als ich weiter hinten Tapio entdeckte. Nach kurzer Überlegung nahm ich doch Platz und bestellte engtgegen jeglicher Angewohnheit einen Tee. In dieser Hinsicht unterschieden Ellie und ich uns wie Tag und Nacht. Sie trank stets und ständig Tee, während ich mir dauernd Kaffee hinter die Binde goss. Nach ein paar Minuten bemerkte ich Tapios unsicheren Blick auf mir, als würde er abwägen, ob er mich ansprechen dürfte oder nicht. Ich hoffte, dass ich noch ein wenig Zeit haben würde, mir über alles klar zu werden, doch das Schicksal hatte sich offenbar gegen mich gestellt. Nach einigen weiteren Minuten hatte er sich zu mir gesetzt und schaute mich einfach nur an. Sagte kein Wort, gab keinen Ton von sich. Irgendwann hatte ich die Nase voll. „Was ist?“, herrschte ich ihn unwillig an. „Ich dachte, wir könnten das wie zwei erwachsene Menschen klären.“ Beschämt senkte er den Blick und fing an, Lunas Fell zu streicheln. „Tapio, weißt du, es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dir und Juho. Bei dir weiß ich nicht, wie das alles werden wird, ob ich das mit dir schaffen kann. Bei Juho ist es, als würde ich nach Hause kommen, wo alles so leicht ist, dass ich mich frage, warum ich mir überhaupt Sorgen gemacht habe. Ich weiß ehrlich nicht, woran es liegt, aber ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie das alles werden soll.“ Als er mich wieder ansah, waren seine Augen glasig und feucht. „Hanni, ich liebe dich, du gehst mir über alles. Wenn du dich bei mir nicht wohl oder sicher genug fühlst, sag mir, ob ich etwas tun kann, damit sich das ändert.“ Nun war es an mir, den Blick zu senken. „Ich... ich weiß nicht, ob das geht. Du bist irgendwie... so, so sprunghaft und kannst dich nicht festlegen. Aber das bist nun mal du, das kann man nicht ändern. Und ich will dich auch nicht ändern. Dann wärst du nicht mehr Tapio.“ Is this the end, you know, maybe the plans we had went all wrong, we ain't nothing but fight and shout an tears...

Finnian //Jukka Backlund [under editing]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt