Kapitel 58

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„Pass auf dich auf Linnea. Und wenn was ist, dann ruf mich an. Ich komme sofort.".
Leon zieht mich noch einmal fest an sich und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
„Du wirst mir fehlen..." sanft drücke ich den Körper meines Freundes noch fester an mich. Am liebsten wäre ich gemeinsam mit ihm nach Frankfurt, zu den Länderspielen, gefahren. Allerdings hat mein Freund darauf bestanden, das ich hier bleibe und mich ausruhe.
Nach einigen Diskussionen habe ich mich nun doch geschlagen gegeben und bin alleine hier in München zurück geblieben, während auch Lina mit ihrem Kindern zu Joshua nach Frankfurt reist.
„Pass auf dich auf Liebling. Übertreib es nicht!" lächelnd streiche ich meinem Freund noch einmal über die Wange. Dann drücke ich ihm seine Tasche, gemeinsam mit dem Handgepäckskoffer, in die Hand.
Es wird höchste Zeit, das er sich, gemeinsam mit Serge, auf den Weg zum Flughafen macht.

„Ich liebe dich. Vergiss das niemals!".
Das sind die letzten Worte meines Freundes, bevor er zu Serge ins Auto steigt und mich alleine zurück lässt.
Seufzend drehe ich mich um und gehe die Treppen zurück nach oben.
Mal sehen, was der Tag heute noch so bringen würde...

Zuerst wasche ich eine Ladung Wäsche und putze die Wohnung. Danach lasse ich mich erschöpft auf die Couch sinken.
Lange überlege ich, was ich als nächstes machen könnte. Seufzend sehe ich mich um. Es fühlt sich alles so ungewöhnlich still und leer an.
In letzter Zeit habe ich mich so an unser Zusammenleben gewöhnt, das nun schon die ersten 3 Stunden ohne Leon an meiner Seite so verdammt langweilig sind.
Gerade schalte ich durch das Fernsehprogramm, als mir eine Idee kommt.
Ein Kaffee und ein Bananenbrot wären jetzt perfekt, um meine Stimmung wieder anzuheben. Und es gibt definitiv in München kein besseres Bananenbrot als bei Anna. Dem Café, wo ich bis vor meiner Schwangerschaft noch gearbeitet habe.
Ich ziehe mir einen Mantel über und mache mich auf den Weg nach unten.
Draußen kommt mir die Herbstluft entgegen, die für Mitte November noch ziemlich angenehm mild ist. Von oben scheint die Sonne auf mich herunter und ein sanfter Wind weht mir um die Ohren.
Der perfekte Tag für einen Spaziergang.
Also entscheide ich mich, den Weg bis zum Café zu laufen, anstatt die U Bahn zu nehmen.
Der Spaziergang tut mir gut, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
In den letzten Wochen hat sich viel angestaut.
Vor allem bei dem Thema Benni.
Inzwischen habe ich etwas mit ihm geschrieben.
Anscheinend hat er Sheyenne schon in Bochum kennengelernt.
Als die Blondine dann mit Alphonso Davies zusammen gekommen ist, wollte Sie nach München ziehen. Weil Sie allerdings nicht alleine in einer neuen Stadt sein wollte, ist Benni mit gekommen.
Was mir allerdings ziemlich suspekt vorkommt.
Schließlich war Sheyenne nicht alleine. Sie hatte ja Phonzy...
Außerdem würde kein Mensch, der klar denken kann, seinen Job kündigen und aus der langjährigen Heimat weg ziehen, nur weil eine gute Freundin dort einen Freund gefunden hat.
Das alles... ergibt keinen Sinn.
Allerdings habe ich das in den letzten Tagen von vorne bis hinten mit meinen Freund durch diskutiert.
Wenn er wieder vom DFB zurück ist, werden wir uns mit Benni zusammen setzten und über alles in Ruhe reden. Ohne das Leon meinem ehemaligen Kumpel an die Gurgel geht.
Aber jetzt ist es erst einmal Zeit für ein Bananenbrot!
Voller Vorfreude auf das Gebäck betrete ich den Innenraum des Cafés, bei dem ich nun endlich angekommen war.
Sofort steigt mir der angenehme Duft nach frischem Kaffee und Zimtschnecken entgegen.
„Hallo!" glücklich begrüße ich Anna, die gerade hinter der Theke steht und einen Cappuccino zubereitet.
„Linnea! Wie schön, dich zu sehen!" glücklich nimmt meine Freundin mich in den Arm.
„Wie geht es dir und unserem zukünftigen Papa?"
„Wir könnten nicht glücklicher sein!" Ich schenke ihr ein Lächeln.
„Das hört sich doch super an. Möchtest du etwas essen?" Anna zeigt auf die mit wundervoll aussehenden Gebäck gefüllten Theke.
„Ohhh, ich bin für ein Stück von deinem legendären Bananenbrot gekommen. Und eine heiße Schokolade wäre super! Aber... ich kenne mich ja aus. Wenn du zu tun hast, kann ich das gerne machen!" ich will gerade eine Tasse aus dem Schrank nehmen, als die rothaarige mich aufhält.
„Nein! Die Mama setzt sich hin und genießt! Ich mache alles fertig und bringe es dir dann!".
Damit hat Sie mich in Richtung des nächsten freien Tisches geschoben.
„Danke Anna." lächelnd lasse ich mich auf den Stuhl sinken.
„Liebend gerne, Linnea!".
Als Anna wieder hinter der Theke verschwunden ist, ziehe ich mein Handy hervor.
Eine Nachricht von Leon.

Sind gut in Frankfurt gelandet. Liebe dich 😘'

Ich dich auch! ❤️'

lächelnd stecke ich mein Handy wieder zurück in meine Handtasche, als mein Blick auf den Kellner fällt, der geradewegs auf mich zu kommt.
„Tim!" ich stehe auf, um den braunhaarigen in Empfang zu nehmen.
„Schön dich zu sehen, Linnea! Wie geht es dir und Leon?"
er stellt das Tablett mit Geschirr ab und nimmt mich in den Arm.
„Uns geht es gut. Danke!"
„Das hört sich doch super an. Ich habe letztens Leons Instagram Story gesehen. Ihr beide seht so glücklich miteinander aus." er streicht sich nervös durch die Haare.
„Es tut mir leid, das ich damals so offensichtlich mit dir geflirtet habe... ich wusste nicht das du Leon hast..".
„Ist schon in Ordnung. Ich hätte es dir auch einfach sagen sollen. Ich war nur wirklich verunsichert, wegen der Presse und allem..." kurz überlege ich.
„Wie wär's wenn du dich nach deiner Schicht zu mir setzt und wir noch ein bisschen plaudern? Leon ist zur Zeit in Frankfurt und ich habe eh nichts zu tun...".
„Klingt super!" Tim schenkt mir ein Lächeln und verschwindet dann in die Küche.

„Soooo, einmal für unsere angehende Mama!" Lächelnd stellt mir meine ehemalige Chefin einen Teller mit Bananenbrot und eine dampfende Tasse mit heißer Schokolade vor die Nase.
„Geht natürlich aufs Haus!" grinsend zwinkert die rothaarige mir zu und verschwindet wieder, bevor ich ihr widersprechen kann. Frechheit!

Genüsslich nehme ich den ersten Bissen meines Kuchens.
Dieser bleibt mir allerdings fast im Hals stecken, als ein blonder Junge den Raum betritt und direkt auf meinen Tisch zu kommt.
Benni.
„Hey!" wie selbstverständlich zieht er den Stuhl gegenüber von mir bei Seite und lässt sich darauf sinken.
„Schön dich zu sehen!".
„Ähmmmm" das ist das einzige, was ich gerade heraus bringe. Was zur Hölle?!
„Benni...was machst du hier?" ungläubig sehe ich ihn an.
„Naja...Sheyenne ist in Frankfurt und ich dachte mir, ein Kaffee ist der richtige Zeitvertreib. Was für ein Zufall, das ich dich hier getroffen habe!".
Misstrauisch nehme ich einen Schluck meiner heißen Schokolade.
„Ja... Zufall...".
Dann mache ich eine Pause. Erst jetzt realisiere ich, was Benni mir gerade ganz beiläufig erzählt hat.
„Warum ist Sheyenne in Frankfurt? Wollte Sie nicht mit Alphonso nach Kanada zu seinen Länderspielen fliegen?" verwirrt lege ich den Kopf schief.
„Ja...Also..." Benni räuspert sich. Als hätte er sich gerade verplappert.
„Ihr...Ihr Flieger ist ausgefallen. Deswegen... muss sie noch eine Nacht in Frankfurt verbringen!" .
„Aha." jetzt wusste ich, das etwas faul ist.
Alphonso fliegt immer von München aus nach Kanada.
Außerdem ist er dort schon längst angekommen. Noch gestern Abend hat Leon mit ihm geschrieben.
Allerdings bin ich viel zu neugierig, um nicht bei dem Spielchen der beiden mitzumischen.
Deswegen lasse ich Bennis Ausrede so stehen und esse noch ein Stück von meinem Gebäck.
„Ist das gut?" interessiert mustert der blonde meinen Teller.
„Oh ja! Legendär! Das musst du probieren!"
„Na dann..." er winkt Tim zu sich heran.
„Ein Stück von diesem Bananenbrot und einen Cappuccino bitte!".
„Mhm..." während Tim die Bestellung auf einen Zettel kritzelt, sieht er unsicher zu mir.
Ich nicke ihm nur zu, um ihm zu versichern, das mein Angebot zum gemeinsamen Plaudern immernoch steht.
Wenn Benni das Spiel spielen möchte, werde ich liebend gerne mitmachen.
Auch wenn mein Freund davon definitiv nicht begeistert sein wird...
Allerdings, was er nicht weiß...

One last Time. ||a Leon Goretzka Fanfiction ||Where stories live. Discover now