Kapitel 56

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POV Leon

2:0 gewonnen. Und ein Tor geschossen.
Stolz drehe ich gemeinsam mit meiner Mannschaft eine Runde durch das Stadion, um uns bei den Fans zu bedanken.
Während ich neben Joshua her schlendere, steigt meine Aufregung, meine Freundin endlich in die Arme zu nehmen.
„Da hat es aber jemand eilig!" grinsend sieht Leroy mir dabei zu, wie meine Schritte sich immer mehr beschleunigen, desto näher ich dem ausgemachten Treffpunkt mit Linnea komme.
Schon von weitem halte ich Ausschau nach meiner Freundin, allerdings kann ich Sie in der Menge der Fans nicht entdecken.
Enttäuscht sehe ich noch einmal durch die Ränge.
Keine Spur von meiner Freundin.
„Du warst sicher einfach zu schnell! Die Mädels sitzen bestimmt gemeinsam mit Serge noch in der Lounge und gönnen sich ein Dessert!" aufmunternd legt unser Kapitän mir einen Arm auf die Schulter.

„Lina!" nach einer Weile hat mein Kumpel seine Freundin entdeckt und geht auf Sie zu, um seinen Sohn und seine Tochter entgegen zu nehmen.
Sofort gehe ich auch rüber zu Joshuas Freundin. Wo Lina ist, kann meine Freundin nicht weit sein.
Normalerweise...
Als ich Sie auch neben Lina nicht entdecken kann, überkommt mich sofort ein ungutes Gefühl.
Das ist untypisch für meine Freundin.
Normalerweise ist Sie immer als erste hier, um mich zu empfangen.
„Lina? Wo ist Sie?" fragend sehe ich zu der besten Freundin von Linnea, welche ihrem Freund gerade deren Tochter über die Bande reicht.
„Wer?"
„Linnea!"
Für einen kurzen Moment erstarrt ihr Gesicht.
„Sie ist...oben. Isst etwas."
„Ach ja?" mit hochgezogenen Augenbrauen mustere ich die schwarzhaarige.
Wenn Lina erst nach einer Antwort suchen muss, dann ist an der Aussage etwas falsch.
So viel hat mir Joshua schon über seine Freundin beigebracht.
Allerdings merke ich, das ich bei Ihr nicht weiter komme. Für Linnea würde Sie mir alles verschweigen.
Also mache ich mich auf die Suche nach meinem nächsten Opfer.
Lang dauert diese Suche nicht an.
Serge kommt mir gerade entgegen getrottet.
„Serge!"
„Ja?" erschrocken über meinen Tonfall sieht mein Kumpel mich an.
„Wo ist Linnea?".
Er runzelt die Stirn.
„Ich...also Ich glaube..."
„Serge!!!" wütend balle ich die Fäuste.
„Du sagst mir jetzt sofort, wo meine Freundin ist!".
„Wir...wir haben Sie verloren." bedrückt sieht er zu Boden.
„Was soll das heißen? Ihr habt Sie verloren?!"
„Sie ist kurz nach Abpfiff auf Toilette gegangen und nicht wieder aufgetaucht...".
„Ach und da kommt ihr nicht auf die Idee, Sie zu suchen?!" sofort steigt mir das Blut in den Kopf.
„Haben wir ja... Aber keine Spur von ihr. Wir dachten, vielleicht wäre Sie direkt zu dir gegangen...". Geschlagen hebt Serge die Hände.
„Sorry Leon...".
„Dein Sorry bringt dich jetzt auch nicht mehr weiter!" knurre ich.
Ich will wissen wo meine Freundin ist, verdammt.
Jetzt.
Mein erster Weg führt mich in die Lounge.
Allerdings ist dort tatsächlich keine Spur von ihr. Gerade mache ich wieder kehrt und sprinte die Treppen runter, als ich von einer jungen Frau aufgehalten werde.
„Aus dem Weg!" hastig will ich mich an ihr vorbei drängeln, allerdings lässt die Blondine das nicht zu.
Genervt verdrehe ich die Augen.
„Was willst du?! Autogramm? Foto? Ich hab es eilig!".
„Ich will nichts davon, Leon. Ich wollte nur höflich sein und mich vorstellen!".
Sie setzt ein Lächeln auf.
„Ich bin Sheyenne. Alphonso Davies neue Freundin!" sie streckt mir die Hand hin.
„Aha." schnell schüttele ich ihre Hand und will dann meinen Weg endlich fortsetzen.
Allerdings werde ich wieder von Sheyenne zurück gehalten.
Tief atme ich ein und aus. Meine Geduld ist am Ende.
„Sheyenne... ich habe jetzt gerade wirklich keine Zeit!".
„Ach... Entschuldigung..." sie streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht.
„ich dachte nur... vielleicht würde dich interessieren, wo du Linnea findest.".
Sofort spitze ich die Ohren.
„Sag es mir!".
Ein breites Grinsen bildet sich auf dem Gesicht meines Gegenübers.
„Hier!" sie zeigt in Richtung Esplanade, wo schon viele Fans auf dem Weg zu U Bahn und Parkhaus sind.
Und tatsächlich.
Ich erblicke meine Freundin, wie Sie mit einem Kaffee in der Hand an der Mauer lehnt.
Und sich unterhält.
Mit einem Mann.
Ein Mann, der mir bekannt vorkommt.
Allerdings sind wir definitiv nicht im guten auseinander gegangen.
„Danke..."
Ich atme noch einmal tief durch, dann bahne ich mir den Weg durch zahlreiche Fans, auf die beiden zu.
„Linnea?"
Sofort sieht meine Freundin zu mir und schenkt mir ein entschuldigendes Lächeln.
„Leon!" sie kommt mir entgegen, um mir einen Begrüßungskuss auf die Lippen zu hauchen.
Allerdings weiche ich ihrer Bewegung aus.
„Was ist hier los?" mit hochgezogenen Augenbrauen mustere ich den Mann an der Seite meiner Freundin.
„Was macht er hier? Und...warum redest du mit ihm?! Du weißt, was er dir angetan hätte, wenn Serge und ich dich nicht raus geholt hätten!".
Sofort kocht wieder Wut in mir hoch, wenn ich daran denke, wie dieser verdammte Idiot versucht hat, meine Freundin zu küssen. Gegen ihren Willen. Während Sie sich wegen einer Mischung aus Schock und zu viel Alkohol nicht wehren konnte.
„Na warte..." angriffslustig baue ich mich vor dem blonden Jungen auf. Bereit ihm ordentlich eine mitzugeben. Mir ist es gerade wirklich egal, was die Fans um uns herum denken würden.
Hier geht es um Linnea.
Allerdings schaltet diese sich ein, bevor ich Benni am Kragen packen kann.
„Leon!" mahnend sieht Sie zu mir.
„Benni hat sich längst entschuldigt. Er war auch ... betrunken. Das alles war ein Versehen!".
Dieser Satz macht mich noch wütender.
„Ein Versehen?! Du hättest dich nicht wehren können! Er hätte sonst noch was mit dir gemacht!" abfällig sehe ich den Jungen an. Dieser hat bis jetzt noch kein einziges Wort gesagt. Er sieht nur zwischen mir und meiner Freundin hin und her.
„Wenn du das so meinst..." Linnea nimmt einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Jedenfalls, kann ich auch Entschuldigungen annehmen. Und es ist unglaublich, was für tolle Gespräche entstehen können, wenn man alte Freunde wieder trifft. Ich verstehe mich mit Benni. Seh es ein Liebling.".
„Ich verstehe nicht, wie eine einfache Entschuldigung so etwas wieder gut machen soll. Egal ob man mal befreundet war.".

„Das ist das letzte.".
Dann stiefele ich sauer zurück in Richtung Stadion.
So sehr ich mich gefreut hatte, meine Freundin in die Arme zu schließen, so sehr ist es mir jetzt egal.
Benni wollte meiner Freundin etwas schreckliches antun. Wenn er sich auch nur einmal in die Nähe unserer Wohnung traut, würde er definitiv die Quittung dafür bekommen.
Entschuldigung hin oder her.
Für so etwas gibt es keine Entschuldigung.

One last Time. ||a Leon Goretzka Fanfiction ||Where stories live. Discover now