Boy with luv

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Was für ein Timing! Ein verdammt ungünstiges Timing! Wobei Yeji wohl das kleinere Problem darstellte...schlimmer war die Tatsache, dass ausgerechnet Chris alles mitangesehen hatte.

„Soojin? Alles gut?" Wir waren unterwegs zur U-Bahn-Station...Händchen haltend wie mir gerade auffiel. Ich wollte langsam meine Hand wegziehen, doch in dem Moment verstärkte sich sein Griff. „Hikaro?" Er sah weiter nach vorn.

„Nur bis wir bei der U-Bahn sind..." Ich biss mir auf die Unterlippe. Na gut, ich ließ es ihm durchgehen. „Also...wo gehen wir eigentlich hin?" Er grinste nur. „Mmh, ist ne Überraschung." Ich verzog mein Gesicht.

„Aber es wird dir gefallen...", lachte er. Ach ja? Und da war er sich so sicher, weil...? „Du hast deiner Cousine also nichts von unsrem Date erzählt?" Ich schluckte. Hätte ich das tun sollen?

Naja, dann hätte ich immerhin gewusst, dass Chris heute kommt und mich früher vom Acker machen können. Ich hätte Chris zudem echt zugetraut, uns zu folgen...doch nach ein paar Mal umdrehen, konnte ich diesen Gedanken wieder verdrängen.

Vielleicht hatte Yeji ihn einfach irgendwo eingesperrt, wo er jetzt schmollte und Hikaro verfluchte. Oder ich hatte einfach zu viel Fantasie? Erst jetzt bemerkte ich die Kälte an meiner rechten Hand. Verwirrt sah ich sie an. „Die U-Bahn kommt gleich..." Ich sah mich um.

Wie durch ein Wunder befanden wir uns auf Gleis 4 der U-Bahn-Station. Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, Treppenstufen hinab gegangen zu sein!

„Sag mal, wo bist du mit deinen Gedanken? Du hast hier ein Date mit einem verdammt gutaussehen Typen, der versucht, dein Herz zu gewinnen, aber alles was du anstarrst ist der Boden. Vielleicht sollte ich versuchen, dich wach zu küssen?" Plötzlich war sein Gesicht direkt vor meinem. Vor Schreck hielt ich die Luft an.

Doch Hikaro richtete sich wieder auf und seufzte. „Belastet es dich so sehr, dass dein Bruder uns zusammen gesehen hat?" Er seufzte. „Ich merk schon, mein Ziel wird es heute sein, dich von acht ganz bestimmten Typen abzulenken. Um dich für mich zu gewinnen, gibt es wohl keine andere Möglichkeit als Stray Kids zu überbieten..."

Ich schüttelte meinen Kopf. Jetzt war Schluss mit dem Sorgen machen! Sollte Chris machen, denken und den anderen erzählen, was er wollte. Den einzigen Typen, den ich jetzt im Kopf haben sollte, war Hikaro. Immerhin wollte ich ihm eine ernstgemeinte Chance geben!

Mit der U-Bahn fuhren wir etwa eine halbe Stunde, bevor Hikaro mir deutlich machte, die nächste sei unsere Station. Wieder unter freiem Himmel folgte ich weiter Hikaro.

Doch nach weiteren fünf Minuten Fußmarsch erhob sich vor uns eine große Halle, auf die wir gerade zusteuerten. Es sah aus wie...eine Sporthalle? „Ähm...Hikaro?" Er drehte sich nur zu mir um und grinste breit.

Schon allein das Wort Sporthalle ließ meine Stimmung in den Keller rutschen. Wir reihten uns in eine Schlange ein und Schritt für Schritt kamen wir dem Eingang näher.

„Herzlich Willkommen. Dies ist eine freie Veranstaltung, aber wir freuen uns über jede Spende." Bevor ich reagieren konnte, hatte Hikaro schon ein paar Scheine in die Schale geworfen.

„Vielen Dank. Ich hoffe, Ihnen gefällt unsere kleine Show." Show? Wo waren wir und was würde hier gleich passieren? Selbst auf Zehenspitzen konnte ich keinen Blick in die Halle erhaschen, da vor mir einfach zu viele Menschen gingen.

Ich merkte nur eins, dass es kälter wurde. „Hast du Lust auf Popcorn?" Gab es eine Zeit, in der ich keine Lust auf Popcorn hatte?

„Klar, immer doch. Aber verrate mir endlich, wo wir hier sind!" Er zwinkerte. „Wirst du gleich sehen..." Mit einer Tüte Popcorn und zwei Softdrinks betraten wir den Rang einer Tribüne.

„Wo wollen wir sitzen?", hörte ich Hikaro fragen, doch ich war wie angewurzelt stehen geblieben. In der Mitte der Halle befand sich eine große Tanzfläche. Mein Herz zog sich zusammen. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte!

Schockiert sah ich zu Hikaro. „Wehe, du machst dich jetzt vom Acker!" Er zog mich am Ärmel zu zwei leeren Plätzen und drückte mich in den Sitz hinein.

„Ich weiß, dass dieser Anblick vieles in dir aufwühlt..." Verdammt richtig! Also warum...! „..., aber bitte gib dem Ganzen eine Chance. Es ist nicht so, dass du Sport hasst und dich damit abgefunden hast und deshalb das Thema vermeidest. Du gehst der Sache nur aus dem Weg, aus Angst deine Entscheidung in Frage zu stellen." Ich riss mich zusammen, ihn nicht anzuschreien.

„Ach, und das hier ist jetzt, um mich zu der OP zu überreden oder was soll der Scheiß!", zischte ich.

„Nein. Ich werde dir nichts einreden und es gibt in dieser Sache auch kein Richtig oder Falsch. Warum wir hier sind? Weil es dir gefallen wird." Ich stopfte mir Popcorn in den Mund und ließ mich gegen die Lehne sinken.

„Wer's glaubt..." Ich bezweifelte, dass meine Laune noch mal den Keller verlassen würde. Tanzen. Meine Liebe dazu, hatte sich vor Jahren zu Hass entwickelt und ich könnte jedes Mal alles kurz und klein schlagen, wenn ich auch nur Leute auf kurz Videos tanzen sah, die nicht gerade Kpop Idole waren.

Konnte er die Sache nicht einfach ruhen lassen? Warum versuchte er mir nur immer wieder einzureden, diese OP machen zu lassen? Tja, selbst schuld Soojin, du musstest ihm ja unbedingt dein Herz ausschütten!

(Titel-Boy With Luv, BTS x Halsey)

505-Stray KidsWhere stories live. Discover now