Kapitel 1

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„Ein Abschiedskuss" spreche ich meine Gedanken aus, als wir uns lösen.
Leon nickt sanft.
„Ich liebe dich Linnea. Und deswegen ist es besser wenn wir nur Freunde sind!".
Ich nicke stumm, während immer mehr Tränen den Weg über meine
Wange finden. Ich weiß, das es die richtige Entscheidung ist. Aber trotzdem tut sie weh.

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Endlich wieder in München.
Angestrengt ziehe ich meinen Koffer durch das Chaos am Flughafen.

Im letzten Jahr hat sich viel geändert.
Serge ist am Ende der letzten Saison nach England, zu Liverpool gewechselt.
Und Leon?
Den habe ich, nachdem Serge weg war irgendwie aus den Augen verloren.
Wir hatten uns damals zwar versprochen, Freunde zu bleiben.
Allerdings funktioniert das offensichtlich nicht so gut, wenn wir so eine ausgeprägte Vergangenheit haben.
Letztens hat mir mein ehemaliger Mitbewohner erzählt, Leon wäre nach Madrid gegangen.
So wie ich es schon damals vermutet hatte...

Auch wenn mit Serge mein Bester Freund weg gezogen ist, habe ich entschieden, hier in München zu bleiben.
Ich möchte mir den ganzen Umzugsstress nicht wieder antun.
Das Unternehmen, bei dem ich angestellt bin, habe ich auch wirklich gerne.
Die Wohnung, in der ich gemeinsam mit Serge gewohnt hatte, teile ich mir seit neustem mit einem anderem Bayernspieler. Alexander Pavlovic.
Er ist wirklich nett, aber gegen Serge als Mitbewohner kommt keiner an.

Auch viele andere Bayernspieler wie Manuel und Thomas, die beide inzwischen aufgehört haben zu spielen oder Leroy und Joshua sind ein Grund, warum ich hier so schnell nicht mehr weg will.
Besonders Konrad, der vor zwei Saisons aus Leipzig zu uns kam, ist mir ans Herz gewachsen.
So schnell werde ich München also nicht mehr verlassen.

Allerdings wäre es schön, wenn ich vom Flughafen weg kommen würde....

In den Ferien zu fliegen, war nicht die schlauste Idee, die ich hatte.
Genervt kämpfe ich mir einen Weg durch die Menschenmassen, bis zu meiner S Bahn.

Erschöpft lasse ich mich auf einen der Sitze gleiten und stelle meinen Koffer neben mir ab.
Sanft lehne ich mich gegen das Fenster und beobachte die vorbeiziehende Landschaft.
Die Lichter der Stadt glitzern in der Ferne, während die S-Bahn sich durch die Dunkelheit schlängelt.

Mein Herz wird schwer, wenn ich an die vergangenen Tage zurückdenke. Der Abschied von Serge war mir wie immer schwergefallen, besonders diesmal, weil ich wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis ich ihn wiedersehen würde.

Als die S-Bahn sich dem Rosenheimer Platz nähert, packe ich langsam meine Sachen zusammen.
Bald würde ich wieder in meiner vertrauten Umgebung sein, umgeben von den Menschen, die ich liebte.
Bei dem Gedanken an Joshua, Lina, Alex und Konrad musste ich lächeln. Sie alle hatten mir die letzten beiden Wochen in England wirklich gefehlt.

Als die S-Bahn schließlich zum Halt kommt, stehe ich auf und mache mich auf den Weg nach draußen.
Der kalte Abendwind peitscht um mich herum, als ich die letzten Schritte zu meiner Wohnung mache.

„Ich bin wieder da!" erschöpft stelle ich meinen Koffer im Flur ab und ziehe meine Schuhe aus.
„Linnea! Endlich!" breit grinsend kommt Alex um die Ecke.
„Ohne dich war es so verdammt langweilig!"
Fest nimmt er mich in den Arm.

„Ich hab dich auch vermisst!" murmele ich in seine Umarmung herein.
„Ach ja?" erstaunt sieht er mich an.
„Natürlich du Nervensäge!" ich gebe ihm einen freundschaftlichen Kniff in die Seite.
„Hey!".
Lachend schüttele ich den Kopf und gehe in die Küche, um mir einen Kaffee zu zubereiten.
Der Tag war schon lang genug und es wird dringend Zeit für etwas Koffein.

„Auch einen?" fragend sehe ich zu Alex, der mir in die Küche gefolgt war.
Er schüttelt den Kopf.
„Nein. Ich muss jetzt gleich zum Training. Aber Konrad und Joshua wollten vorbei schauen. Die nehmen bestimmt einen Kaffee."

„Die sind aber auch wirklich neugierig!" murmele ich und platziere meine Tasse unter der Kaffeemaschine.

Es war klar das die beiden mir einen Besuch abstatten würden, sobald ich wieder zuhause bin.
Weil sie selbst keine Zeit haben, Serge auf der Insel zu besuchen, möchten Sie natürlich von mir wissen, wie sein Leben in Liverpool so ist.

Aus meiner Sicht, ziemlich langweilig.
Nicht anders als in München.
Nur das das Wetter in England viel schlechter ist.
Aber mein ehemaliger Mitbewohner ist total begeistert von seinem neuen Verein.
Bei Bayern konnte er sich die letzten Jahre nicht mehr gut durchsetzen, weil die Konkurrenz zu groß geworden war.
Dagegen hat er sich in Liverpool schon nach kurzer Zeit einen Platz in der Startelf erkämpft.
Von seinen Teamkollegen schwärmt er ununterbrochen.
Allerdings hat er auch wirklich oft betont, das er auch Joshua, Leroy und natürlich Leon sehr vermisst.
Aber wenn man so eine lange Zeit miteinander verbracht hat und gemeinsam so viele Erfolge feiern konnte, ist das denke ich normal.

Ich bin wirklich froh, das Serge in seinem neuen Zuhause glücklich ist.
Auch wenn er hier sehr oft fehlt.
Alex ist viel unterwegs.
Weil er gerade erst in die Profi Mannschaft aufgenommen wurde, trainiert er fast jeden Tag, um noch besser zu werden.
Serge war zwar auch nicht oft hier, aber definitiv öfters als Alex.

„Viel Spaß beim Training!" dann höre ich auch schon, wie die Tür ins Schloss fällt.
Seufzend nehme ich meine Tasse und setzte mich an den Tisch.
Es wird sicher nicht lange dauern, bevor Joshua und Konrad hier auftauchen.

Nur zehn Minuten später stehen die beiden auch schon neben mir in der Küche.
„Wollt ihr auch einen Kaffee?" fragend sehe ich zu den beiden Jungs herüber.
„Klar!" Konrad nimmt mir die Tasse dankend ab und auch Joshua freut sich über mein Angebot.

„Also. Jetzt erzähl mal! Wie war es bei Serge? Wie geht es ihm?!" neugierig sieht Jo zu mir herüber.
„Ihm geht es gut. Er mag Liverpool wirklich gerne und ist froh über seinen Stammplatz!"

Konrad nickt. „So etwas gibt einem immer Rückhalt. Im Training nicht zu viel Konkurrenz zu haben und zu wissen, das man am Wochenende spielt, kann sehr beruhigend sein.".

Er weiß definitiv wo von er spricht.
Früher, bei seinem Verein in Leipzig hatte er immer eine feste Rolle gespielt. Als er jedoch hier nach München kam, hat sich das schnell geändert.
Damals war Leon, der auf der selben Position spielte und eigentlich jedes Spiel gesetzt war, seine größte Konkurrenz.
Allerdings ist dieser jetzt weg.
So konnte sich auch Laimer über einen festen Platz im Mittelfeld, neben Joshua, freuen.

Zustimmend nickt Joshua.
„Da hast du Recht. Ich hoffe, er genießt die Zeit in England... "

„Serge findet es wirklich sehr schön. Ich bin mir sicher, das er diese Zeit mehr als genießt.".
„Hat er uns denn auch erwähnt?" neugierig blickt Jo zu mir herüber.
„Natürlich! Er vermisst euch!".
Zufrieden grinst der blonde.
„Das hoffe ich auch für ihn.".
„Geht ihr ihn den in der Sommerpause besuchen?"
als Antwort bekomme ich nur ein Schulterzucken.
„Weiß nicht. Das werden wir spontan sehen. Wir wollten eigentlich noch Le-" sofort bricht er den Satz ab.
„Nach Madrid fliegen..."

Lachend schüttele ich den Kopf.
„Leon und ich sind im guten auseinander gegangen. Ich finde es schön, wenn ihr ihn besucht.".
„Ach wirklich?" Konrad mustert mich kritisch.
„Ich habe wirklich nicht viel von der ganzen Sache mitbekommen. Aber nach 'im guten auseinander gehen' sah das nicht aus.".
„Hey! Du solltest auf meiner Seite stehen!" sauer sehe ich zu ihm herüber.
Beruhigend legt er einen Arm um mich.
„Bin ich ja auch. Aber-"
„Ihr habt euch nie richtig ausgesprochen!" mischt Joshua sich nun ein.
„Themawechsel!" damit beende ich diese Diskussion vorzeitig und stehe auf, um unsere Tassen in den Geschirrspüler zu räumen.

Das Thema ist für mich ein für alle mal beendet.
Dachte ich zumindest....

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Zum Geburtstag unseres Hauptcharakteres gibt's eine kleine Überraschung für euch 🤭
Ich habe mich entschieden, das Buch 'Second chance' weiter zu führen.
Ich hoffe ihr freut euch darüber. 😊
Wenn ihr Ideen oder Vorschläge habt, bin ich immer offen für eure Kommentare :).
Habt einen schönen Tag <3

One last Time. ||a Leon Goretzka Fanfiction ||Where stories live. Discover now