B01C39 - Erfolg

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Die Nacht war nicht besonders erholsam und nicht gerade ideal zum Nachdenken. Erst beklagten sich die Schwerverletzten, wie grausam es sei, dass die anderen oben feiern konnten und sie hier unten nur den Geräuschen lauschen durften. Dann später gab es die ersten Trunkenbolde, die in ihre Zelte gescheucht werden musste, nicht zu sprechen von denen, wo die Sanitäter aktiv werden musste. Der Vorteil war, dass irgendwann mein zu vertretende Sanitäter zurückkehren musste und ich mich damit auch zurückziehen konnte. Ich überlegte in der Nacht, was ich als Bedingungen festmachen sollte.

Am nächsten Morgen musste ich mich erstmal dem Frühstück stellen. Glücklicherweise war es diesmal nicht so aufwändig, es sollte zwar trotzdem eine warme Mahlzeit sein. Aber die Köche erwarteten, dass die meisten eh keinen Hunger haben würden, nachdem sie gestern so viel gegessen hatten. Als das durch war, schickte ich Sven auf die Suche nach dem Gesandten der Abenteurergilde. Bruno blieb als Wache zurück.

„Bist du ok?"

„Argh, für den Moment sollte es gehen."

„Trink ruhig noch etwas Wasser, das hilft bei einem Kater."

„Wenn ihr meint."

Bruno hatte gestern nicht nur ausführlich das Essen probiert, sondern hatte sich auch auf den einen oder anderer Trinkwettbewerb eingelassen, dessen Folgen er heute spüren durfte. Bald kam Sven mit dem Gesuchten zurück und Bruno zog sich ins Bett zurück.

„Ihr habt euch entschieden?"

„Ja, ich denke, wir werden das Angebot unter Bedingungen annehmen."

„Und die wären?"

„Ihr sagtet, ich könnte Aufträge erstellen, aber die helfen mir wenig, wenn keiner da ist. Ich will mindestens immer einen Trupp bei mir stationiert haben."

„Das ist kein Problem."

„Diesem Trupp will ich auch Aufgaben, die zum Erhalt des Ortes dienen, aufgeben. Gerade am Anfang wird die Versorgung etwas schwierig sein und da brauche ich etwas mehr Hände, als ich momentan hier habe."

„Hmm, das wird schwierig werden. Generell haben wir nichts dagegen, aber ich kann nicht sagen, ob wir einen Trupp finden, der bereit ist, sich dem hinzugeben."

„Dann wäre noch, dass ich die Verpflichtung der Gilde haben will, sich an Ereignissen, die ihren Ursprung außerhalb vom Wald und Monsterrücken haben, zu beteiligen. Ich weiß nicht, was sich der Fürst alles überlegt, insofern möchte ich die Gilde immer miteinbinden."

„Solange es den Außenposten betrifft, ist das in Ordnung. Ihr seid Teil der Gilde, insofern übernehmen wir für euch auch Verantwortung."

„Zu guter Letzt ist noch die Problematik mit den Schulden. Gerade am Anfang werde ich Zahlungsschwierigkeiten haben, da mein Angespartes nicht sehr viel ist und ich vermutlich einiges anschaffen muss."

Ich verhandelte mit ihm eine ganze Weile, bis wir uns einigen konnten. Ich musste sicherstellen, dass einerseits die Summe, die ich zur Verfügung bekommen würde, ausreichend war und andererseits, dass ich sie auch abzahlen konnte, ohne mich für immer zu verschulden.

„Sonst noch etwas?"

„Nein, ich denke, damit sollte es passen."

„Freut mich, das zu hören. Ich denke, die Gilde wird das alles akzeptieren. Sobald der Fürst es genehmigt hat, werden wir unterschreiben und euren ersten Trupp mit dem Dokument schicken. So wie wir es letztens auch gemacht haben. Wie gesagt, gehe ich davon aus, dass es keine Einwände geben wird. Also schon mal herzlich willkommen in der Abenteurergilde!"

Wir schüttelten uns die Hände zum Abschluss des Gesprächs und er verließ die Höhle lächelnd. Er wirkte etwas entspannter, scheinbar war ihm mit meiner Zustimmung eine große Last genommen wurden.

Unser Gespräch hatte länger gedauert als ich erwartet hatte, denn alle Trupps machten sich wenig später auf den Heimweg. Aron hatte noch kurz mit seiner Gruppe bei mir vorbeigeschaut, um mir zur Einigung zu gratulieren und um sich zu verabschieden.

Der Sommer war noch nicht mal zu Ende und ich hatte bereits meine Herberge den Umständen entsprechend gut ausgerüstet. Ich hatte eine Verbindung zur Abenteuergilde aufgebaut und nun sogar ausgebaut. Bald würden sie mir helfen, ein richtiges Haus zu bauen und mein Ziel einer richtigen Herberge sollte damit in greifbarer Nähe sein. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Könnte es noch besser sein?

In einer Burg in Wachstadt hatte ein älterer Mann beim Fürsten eine Audienz.

„Mein Fürst, ich muss euch von der Entdeckung eines Dungeons berichten:"

Die Dungeonherberge - German / DeutschWhere stories live. Discover now