B1C12 - Rückkehr

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Ich schickte Bruno und Karl los, um mehr Fleisch zu besorgen. Auch wenn wir bereits begonnen hatten, in der Kühlkammer unseren Vorrat aufzustocken, so war so eine große Truppe doch sehr beanspruchend. Nicht nur was unseren Vorrat anging, sondern es war auch körperlich belastend für mich. Während die beiden unterwegs waren, ruhte ich mich mit Sarah etwas aus, um für den Abend wieder fit zu sein. Auch wenn ich zugebe, dass ich bei Arons Anwesenheit wenig Bedenken hatte, so teilte der Kristall die Ansicht nicht und hatte mir eine unruhige Nacht beschert. Insofern war mir die plötzliche Ruhe ganz recht.

Als der Mittag vorbei war, fingen wir langsam mit den Vorbereitungen an. Jetzt, wo wir wussten, dass wir viele Gäste zum Abend hätten, konnten wir einige Speisen vorbereiten. Durch die vorherigen zwei Mahlzeiten, wussten wir auch recht gut, was gefragt war. Abenteurer wollten hauptsächlich Fleisch, also brachten wir es schon etwas weiter weg vom Eisblock, sodass es nicht zu sehr gekühlt war und somit schnell warm werden würde. Einige interessierten sich auch für die Salate und diese mussten nicht gewärmt werden, insofern konnten wir sie schon fertig machen. Bruno konnte dabei nicht helfen, er hatte nur für das Mittagessen eine kurze Pause eingelegt und war sonst die ganze Zeit dabei, unser Lager aufzufüllen. Er brachte diesmal auch einige Kräuter mit. Ich hatte Aron gebeten, uns später zu zeigen, welche als Medizin geeignet waren, beziehungsweise nach Möglichkeit selber welche bei der Rückkehr mitzubringen.

Am Abend wurde es draußen laut, was die Ankunft der Abenteurer verkündete. Lachend und fröhlich strömten sie in die Höhle und verkündeten ihren Sieg. Sie wollten mir unbedingt die Beute draußen zeigen, aber ich lehnte freundlich ab. Allerdings gaben sie erst Ruhe, als ich sie mit Bruno hinausschickte.

„Sorry, dass sie so beharrlich sind. Aber sie wussten halt nicht, wer es alles zurückschaffen würde und sind daher etwas überdreht, jetzt wo die Sache vorbei ist."

„Kein Problem. Wollen wir die Zeit nutzen und die Kräuter anschauen, die Bruno gebracht hat?"

„Macht wahrscheinlich Sinn, sobald sie zurückkehren, wird keine ruhige Zeit mehr sein. Dann lass mal sehen."

Ich zeigte Aron, was Bruno und Karl zusammengebracht hatte. Eine große Menge war laut ihm nur Unkraut, aber ein paar konnten doch recht nützlich sein.

„Von dem hier solltet ihr viel einlagern, das kann man so gut wie immer brauchen."

Er zeigte auf eins, dass den Schmerz linderte.

„Vielen Dank."

„Nichts zu danken. Sollte mal in der Zukunft was größeres Vorfallen sind wir froh, wenn wir wissen, wo wir schnell an Heilmittel kommen. Werden ja heute schon einen Teil davon benutzen."

Kaum waren wir fertig, kamen die Abenteurer mit Bruno zurück.

„Dann bring mal den guten Wein raus und lass uns feiern."

„Tut mir leid, aber sowas haben wir hier nicht."

„Eh? Und du willst 'ne Herberge sein. Hast noch einen langen Weg vor dir."

„Wir sind mit dem Auftrag noch nicht fertig. Wenn ihr morgen wegen eures Katers die Karre nicht ordentlich beschützen könnt, könnt ihr euch was anhören. Wir feiern, wenn wir wieder in der Stadt sind!"

„Ja Chef!"

Die Abenteurer waren wegen der Ermahnung kurz erstarrt, aber die Stimmung lockerte sich schnell, als ich verkündete, dass die ersten Fleischportionen fertig waren. Die Abenteurer aßen wieder recht reichlich und erzählten bis in die Nacht hinein Geschichten und Witze, bis Aron sie in die Betten trieb, damit sie morgen früh aufbrechen konnten. Die Abenteurer hielten zu mir etwas Abstand, Arons Gruppe war die einzige, die sich mit mir ab uns zu unterhielt.

„Bevor ihr wieder los reist, hätte ich noch ein Anliegen."

„Schieß los."

„Wie man immer wieder sehen kann, fehlt uns einiges an Mitteln. Ich würde daher gerne jemanden haben, der mir ab und zu Sachen kauft und vorbeibringt. Gegen Bezahlung natürlich. Nur muss ich dazu auch irgendwie an Geld kommen. Daher würde ich gerne in Zukunft Geld für meine Dienste verlangen."

„Macht Sinn. Wenn mal mehr los ist, können wir ja nicht immer erraten, was noch gebraucht wird."

„Genau. Ich wohne nur schon so lange hier draußen, dass ich das Gefühl für Geld verloren habe. Könnt ihr mir sagen, was angemessen wäre?"

„Hmm, also, auch wenn wir es sehr bevorzugen hier rasten zu können, so ist der Komfort doch sehr niedrig. Ich glaub', für eine Nacht kannst du vielleicht 5 Kupfermünzen verlangen."

„Darfst aber nicht vergessen, dass man Heubetten hat und Marco die Wache übernimmt. Also bissel was wird schon erbracht. Mag nicht gemütlich sein, da stimme ich dir zu, aber es ist besser als 5 Kupfermünzen. Denke, du kannst ruhig auf 10 hochgehen."

„Stimmt schon, Wache ist nicht nötig, man kann sich also besser erholen. Beim Essen denke ich solltest du selber schauen, was dein Aufwand ist. Denke, da es noch recht einfach ist, wird es nicht zu viel wert sein."

Ich beredete mit ihnen noch etwas die Preise und legte den Salat auf 2 Kupfermünzen und die Suppe und Hasenspieß auf 4 fest.

„Wärt ihr bereit, mir in Zukunft die Besorgungen zu machen."

„Sollte kein Problem sein und haben ja eh gesagt, dass wir dir beim Aufbau helfen. Wir werden hier eh öfter vorbeikommen, da können wir dir kleinere Sachen mitbringen oder Aufträge annehmen. Kostet aber natürlich was."

„Kein Problem, damit habe ich gerechnet. Dann würde ich euch schon mal beauftragen, beim nächsten Mal eine Säge mitzubringen."

„Hmm, das wird nicht billig werden. Alles aus Metall ist teuer. Wofür brauchst du die denn?"

„Ich kann vieles nicht selber herstellen, weil ich das Holz nicht gut zurecht sägen kann. Wir haben zwar mittlerweile eine Axt, aber damit glatte Oberflächen herzustellen ist sehr mühselig."

„Also würden wir dadurch wohl bessere Sitze und Tische bekommen... Dann schreiben wir es dir an. Sieh es als Entschädigung, dass wir dich so überrumpelt haben. Wenn ich so sehe, wie viel wir gefuttert haben, war das wohl auch nicht ganz ausreichend, was wir mitgebracht haben."

Damit war ein weiterer wichtiger Schritt getan. Ich würde endlich Geld für meine Dienste verlangen und ich hatte jemanden gefunden, der mir zumindest ein paar Sachen besorgen würde. Nicht zu vergessen, die erste wichtige Lieferung würde die Säge sein, womit ich vieles aufwerten könnte und somit sogar mehr Geld verlangen könnte.

Am nächsten Morgen brach die Gruppe auf. Sie waren etwas zeitiger aufgestanden als ich gedacht hatte, aber das lag wohl daran, dass der Drang zu feiern groß war. Aron hatte in der Nacht den Wagen draußen auch extra bewachen lassen. Insofern war es auch nicht so erholsam wie die Nacht davor.

Nun, da das vorbei war, konnte ich mich damit beschäftigen, was ich mit dem ganzen Mana machen würde.

Die Dungeonherberge - German / DeutschWhere stories live. Discover now