B01C31 - Suche

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Sven hielt die ganze Zeit bis zur Ankunft der Abenteurer mit Karl am Eingang Wache. Glücklicherweise hatten wir unseren Vorrat immer gut aufgefüllt, insofern war es unkritisch für uns, länger nicht herauszugehen. Da wir nicht wussten, wo der Riese herkam, traute sich Sven nicht hinaus. Wir hatten auch zwei wichtige Kämpfer verloren und waren auf die Abenteurer angewiesen.

Ich schaute bei Bruno regelmäßig vorbei. Eines Tages als Hilda mich mit ihm alleine ließ, da sie sich um etwas kümmern musste, griff er nach meinem Arm.

„Meister, ihr müsst mich hier herausholen."

„Was meinst du damit, Bruno?"

„Hilda gibt mir erst was zu essen, wenn ich einen Froschschenkel gegessen habe."

„So schlimm sind die doch nicht."

„Sagt das, wenn ihr die zu jeder Mahlzeit und zwischendurch essen müsst. Ich kann die nicht mehr sehen!"

„Ich werde Hilda darauf ansprechen, aber du musst noch etwas durchhalten. Ich will nicht riskieren, dass dein Zustand sich verschlechtert, nur weil wir dich zu zeitig nach oben holen."

Als ich später Hilda darauf ansprach, meinte sie nur, dass es ein essenzieller Teil der Therapie war. Sie ließ nicht mit sich reden. Als dann Karl kam, um mich abzuholen, scheinbar waren die Abenteurer gekommen, ließ ich es auf sich beruhen. Als ich Hildas Zuhause verließ, sah mich Bruno flehend an. Tut mir leid, halte einfach durch.

„Ah, Marco, da bist du ja. Sven uns schon alles berichtet. Ganz schön was los bei euch zurzeit."

Aron und die anderen Abenteurer grüßten mich. Sie waren wieder mit drei Gruppen gekommen.

„Ich wünschte es wäre anders, etwas Ruhe könnten wir gebrauchen."

„Glaub' ich dir. Wir konnten draußen keine weitere Gefahr sehen, wir schicken also erstmal zwei Gruppen hier los, um zu schauen, wo er herkam. Ich lass' dir eine Gruppe da, falls während unserer Abwesenheit was sein sollte."

Damit brach Aron auch gleich mit einer der Gruppen wieder auf. Die andere bezog am Eingang Stellung und Sven begab sich nach unten zum Schlafen. Er meinte, er hätte länger nicht mehr lange am Stück geschlafen und es war überfällig.

Der Trupp war nicht sehr gesprächig, insofern wartete ich geduldig auf Arons Rückkehr. Es verging eine ganze Weile bis er wieder kam. Sein Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck.

„Schlechte Nachrichten?"

„Hmm, nicht sicher. Wir haben nichts gefunden. Es ist zu lange her, dass es passiert ist, insofern können wir nur sagen, dass er aus dem Wald gekommen ist. Ich wollte euch nur nicht zu lange alleine lassen. Ich denke, wir nutzen den restlichen Tag lieber, um uns auf den nächsten Angriff vorzubereiten, wenn er kommen sollte."

Ich bereitete Essen für alle zu und danach begannen die drei Trupps, die Tür zu reparieren. Sie war so ziemlich zerstört und wir hatten Brunos Bärenstärke nicht, daher brauchten sie den ganzen Tag um sie wieder zu reparieren. Am nächsten Tag setzten sie die Suche vom Vortag fort, wieder blieb ein Trupp als Wache zurück. Erst am Abend kehrten sie heim.

„Es ist verzwickt. Wir können es einfach nicht finden."

„Was genau sucht ihr eigentlich?"

„So ein großer Goblin sollte irgendeine Höhle haben oder wenn er auf Reisen war, zumindest ein Zwischenlager. Aber wir können keine Spuren finden. Goblins sind nur nicht so vorsichtig, dass sie ihre Spuren verwischen würden. Der Wald ist zu groß und es ist schon zu viel Zeit vergangen. Ich denke, wir sollten Verstärkung anfordern."

„Noch mehr?"

„Ja, noch gehen wir von einem Einzelgänger aus, da kein weiterer Angriff stattgefunden hat. Aber wenn das nicht der Fall ist, sollten wir nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Nur ist der Wald zu groß. Letztens hatten wir Glück, dass wir die Goblinhöhle recht schnell gefunden hatten. Wenn wir also schnell alles auskundschaften wollen, brauchen wir mehr Männer."

„Was ist, wenn er aus den Tiefen des Walds gekommen ist?"

„Auch dann, weil wir mit zwei Gruppen nicht genug sind, um dort zu suchen. Die dritte Gruppe können wir nicht von hier abziehen. Nicht nur um dich zu schützen, sondern damit wir auch einen sicheren Punkt haben, an den wir zurückkehren können."

Aron beriet sich mit den anderen noch eine ganze Weile und sie schickten dann eine Nachricht an die Gilde. Bis zur Ankunft der Gilde wiederholten sie jeden Tag die Suche, aber sie machten auch Besorgungsgänge, damit sich unsere Vorräte nicht zu sehr leerten.

Irgendwann wurde auch endlich Bruno aus seiner Beobachtung entlassen. Er war sichtlich froh darüber. Allerdings schien er ein kleines Trauma mitgebracht zu haben, zumindest wollte er die ersten Tage kein Fleisch essen. Aron nutzte den Umstand und ließ Sven und Bruno für kurze Zeit die Höhle bewachen, sodass die dritte Gruppe zumindest kurz den Waldrand untersuchen konnte. Leider ergaben sich keine neuen Hinweise, bis die Verstärkung ankam.

„Tss nur zwei weitere Gruppen. Die Gilde nimmt die Situation wohl nicht ernst."

„Ihr habt ja keine Beweise gefunden, dass was ist. Also warum einen großen Aufstand veranstalten. Wir sind auch nicht scharf drauf, mit euch den Wald nach irgendwelchen grünen Männchen abzusuchen."

„Hättest du die Leiche gesehen, wüsstest du, dass es nicht dein ungefährlicher kleiner Goblin ist. Wenn der von einem Nest ist, haben wir ein richtiges Problem."

„Ihr habt doch erst ein Nest beseitigt, oder seid ihr zu weich gewesen und habt ein paar entkommen lassen."

„Wo denkst du hin? Selbst wenn, so schnell wächst kein Goblin."

„Hoffen wir mal, dass wir schnell den Lagerort finden und lukrativere Aufträge verfolgen können."

"Du magst nicht viel hierfür bekommen, aber wenn wir es nicht machen, hast du bald keinen mehr, der dir lukrative Aufträge gibt."

"Hah, so gefährlich sind Goblins doch nicht."

"Du solltest die nicht unterschätzen. Wenn man die zu lange alleine lässt, können die sehr wohl eine Stadt überrennen."

Die Gästehöhle war nur für vier Trupps groß genug, insofern landete die fünfte Gruppe wieder in der Haupthalle. Allerdings wurde der Verbrauch auch ein Problem, insofern konnte ihre Suchstärke nicht zu sehr gesteigert werden. Drei waren immer auf der Suche. Ein Trupp blieb zur Sicherheit zurück oder verließ nur für kurze Zeit die Höhle und der letzte Trupp fokussierte die Versorgung und versuchte dabei die Augen offenzulassen.

Dann eines Tages wurde der übliche Rhythmus unterbrochen.

Die Dungeonherberge - German / DeutschDonde viven las historias. Descúbrelo ahora