Kapitel 187: Geisterhafte dämonische Angelegenheiten

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• Yara •

Mittlerweile schauen Aaru, Rhys, Sonan, Jore, Mattheo und ich schweigend vom Feldrand auf den atemberaubenden Kampf, den Vittorius und Lucan sich dort gerade abliefern.

Ganze drei Stunden schafft Lucan es unter höchster Anstrengung gegen Vittorius zu bestehen. Dieser fordert ihn nämlich maßlos und ohne Skrupel. Die Anstrengung ist bei Lucan deutlich sichtbar und er ist völlig durchtränkt von seinem Schweiß. Den nächsten Angriff des Königs, eine enorme Luftböe, kann Lucan schlussendlich nicht mehr Halten und in hohem Bogen fliegt Lucan durch die Luft. Er ist sogar so ausgelaugt und gnadenlos von Vittorius ausgepowert worden, dass er nicht mal mehr seinen Fall abgefedert bekommt. Mattheo und ich sind wirklich zutiefst beeindruckt von diesem intensiven und absolut erhabenen Kampf.

„Deine Fähigkeiten sind wie immer herausragend, mein Sohn", betont Vittorius mit einem Lächeln, während er Lucan kinderleicht wieder auffängt. Einen Moment lang hilft der König seinem Vampirsohn nun auf die Beine. Auch Vittorius ist ordentlich ins Schwitzen gekommen, wahrlich ausgepowert so wie Lucan gerade, ist er aber nicht.

„Vielen Dank, mein König. Gegen euch werde ich aber wohl nie bestehen", erwidert Lucan mit tiefer Loyalität in der Stimme. Schmunzelnd denke ich an das Gespräch mit Vittorius, wo er von Lucans Jungvampirzeit berichtet hatte. Und zwar, dass der König schon immer die Loyalität seines ältesten Vampirsohns hatte. Das sieht man auch jetzt deutlich. Späße und Ungehorsamkeiten hin oder her, aber Loyal ist Lucan immer.

Immer!

„Diese Macht überrascht mich wirklich jedes Mal auf's Neue", raunt Mattheo mir ehrfürchtig zu.

„Zumindest weißt du, wo du dich im Notfall verstecken kannst", entgegne ich lächelnd.

„Das gilt doch für dich auch, liebe kleine Yara", betont Aaru lachend.

Gerade will ich zu einem schlauen Spruch ansetzen, da steht Jore mit mir in seinem Arm einfach auf. Das unterbricht auch direkt meinen klugen Einfall, die sieben Opfer von mir zu betonen. Jore handelt dahingehend aber ziemlich weise, denn Vittorius steht augenblicklich bei uns und übernimmt mich in seine Obhut.

„Besten Dank, Jore", sagt der König freundlich und Jore verbeugt sich lächelnd. Er mag es echt, eine kleine Jungvampirin zu umsorgen.

Wobei ich natürlich nicht klein bin!

Schließlich lösen wir uns für heute auf und jeder geht so seiner Wege.

In unserem Gemach angekommen, steuert Vittorius direkt das Badzimmer an, eine ausgiebige Dusche oder besser gesagt ein wohltuendes Bad ist nun genau das Richtige nach diesem Kampf.

„Es sieht immer so wahnsinnig eindrucksvoll aus, wenn du mit Lucan kämpfst", schwärme ich an seiner Brust vor mich hin. Zufrieden lächelt mein Gemahl mich an und füllt die Wanne mit Wasser.

In aller Ruhe entledigt er sich meiner und seiner Klamotten und steigt dann selbstgefällig in die Wanne randvoll mit warmen Wasser.

Eine ganze Weile kuscheln wir einfach schweigsam vor uns hin und genießen das tiefe verbundene Gefühl zueinander. Irgendwann beginnt Vittorius dann aber mit der Körperpflege und macht uns dann fertig für's Bett.

Der Shopping Tag war dann zugegebenermaßen doch echt schön und es tat wirklich gut, mal wieder ausgelassen auf andere Gedanken zu kommen und das ganz ohne Zwischenfall. Allerdings überwältigt mich dann doch die Erschöpfung.

Kurzerhand nähren wir uns noch voneinander und wenig später sinke ich in meinen erholsamen Schlaf.

• Vittorius •

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt