Kapitel 63: Ein weiterer kleiner, ungeplanter Ausflug

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• Vittorius •

Momente wie diesen genieße ich in meiner kleinen Vampirfamilie sehr!

Yara hängt verzweifelt und hilflos in meinem Griff fest und Mattheo gibt alles, was er gelernt hat, um sie zu befreien.

Würde ich nicht mit zwei Jungvampiren gleichzeitig fertig werden, wäre ich zu unrecht König. Schmunzelnd beobachte ich die zwei Schützlinge.

Plötzlich spüre ich einen unerwarteten Schmerz und lasse aus Reflex von Yaras Handgelenken ab. Minimal bin ich vor Schreck sogar zusammen gezuckt. Beinahe wäre Yara mir einfach aus meinen Armen gefallen, aber ich schaffe es gerade so noch, sie zu stützen und aufzufangen.

Ich glaub das jetzt nicht!

Mattheo kriegt sich aufgrund meiner Verwunderung nicht mehr ein vor Lachen. Mein Gesichtsausdruck muss wohl Bände sprechen.

Fassungslos schaue ich runter zu Yara.

Sie hat mich gebissen!

• Yara •

Mein Plan wird funktionieren, ich bin mir sicher. Und er wird Vittorius völlig ablenken.

Schelmisch grinse ich in mich hinein, aber da der König mich so fest an seine Brust drückt, sieht er das nicht.

Und dann beiße ich ihm einfach mitsamt meiner Fänge in seine Brust und lasse nicht mehr locker.

Ein kurzer Schauer durchzieht seinen Körper und vor Schreck lässt er sogar meine Handgelenk los. Instinktiv ziehe ich sie nach vorne um mich an ihm festhalten zu können. Vorbildlich wie er ist, fängt er mich aber sofort wieder.

Mattheos Lachen lässt auf einen enorm lustigen Gesichtsausdruck schließen, zu gerne hätte ich das gesehen, bin aber anderweitig beschäftigt.

„Du hättest ruhig Bescheid sagen können, wenn du so einen Durst hast", entgegnet Vittorius nun lachend und greift bestimmend an mein Kiefer. Fast automatisch löst sich mein Biss und ein kleiner nasser Blutfleck bildet sich auf seinem Oberteil.

„Also echt Mattheo, das wäre deine Chance gewesen und du lachst dich nur kaputt", sage ich augenrollend, muss aber lachen.

„Verzeih mir Yara, aber dieser kurze, furchtbar schockierte Blick war einfach ultra komisch", meint Mattheo und lacht beherzt weiter.

Kurzerhand will ich mich ein Stück weiter zu Mattheo umdrehen, dann verstärkt Vittorius seinen Griff aber wieder.

„Wo willst du denn hin?", fragt er belustigt. Er liebt dieses Spiel einfach.

„Ich kann hier auch echt kein Schritt alleine machen, oder?", entgegne ich schmunzelnd.

Wie als wäre es ein Kommando, schlingt Vittorius seine Arme ein Stück weiter unten um meine Hüfte und zieht mich ein Stück hoch. Jetzt baumeln meine Füße praktisch in der Luft und zufrieden hält er mich weiter oben.

„Jetzt nicht mehr", meint er lachend.

„Lucan und Isajah ziehen das auch immer mit mir ab, das ist echt schlimm, nicht wahr?", unterstützt Mattheo mich mit einem mitleidigen Blick.

Unser kleines Spielchen wird allerdings von einer aufschwingenden Tür unterbrochen. Sorin betritt die Wohnhalle und gesellt sich kurzerhand zu uns.

„Sorin, Yara benötigt heute eine extra zeitintensive und anstrengende Musikstunde", verkündet Vittorius Sorin gegenüber.

„Natürlich, mein König", meint Sorin lächelnd und verbeugt sich.

Als ob das eine Absprache war, geht Vittorius zu Sorin und übergibt mich an ihn.

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt