Kapitel 56: Die Vorbereitung des Plans

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• Yara •

Mit der aufgehenden Sonne werde ich allmählich wach. Entsetzt stelle ich fest, dass Vittorius mit einem zufriedenen Lächeln wieder mal halb nackt neben mir liegt.

Diese wahnsinnig gutaussehend Muskelstränge lassen mein Gehirn auch jedes Mal aussetzen. Erst recht, wenn Vittorius sich bewegt. Das weiß er doch genau, der Sack!

Ohne ein Wort zieht er mich auf seinen Schoß in seine Lieblingsposition.

„Ich bin dir noch einen Umtrunk von gestern schuldig", sagt er grinsend und beugt sich vor.

Und zwar so weit, dass seine Arme nun meinem Körper stützen müssen, damit ich nicht nach hinten kippe.

Bei diesem wahnsinnig sinnlichen Moment vergesse ich doch glatt die ganze Sorge um Aaru und die bevorstehende Ungehorsamkeit. Von dem Geheule gestern habe ich mich auch erholt, streng betrachtet war das auch mehr Show, die mir in meine Karten spielt.

Und das, was wir hier schon wieder im Begriff sind zu machen, ist mir natürlich eine willkommene Ablenkung.

Genussvoll versenke ich meine Fänge in seinem Hals und innig hält er mich dabei umschlungen. Seine machtvollen Arme um mich herum sind überaus wohltuend. Ich kann nicht anders, als mich beschützt und geborgen zu fühlen.

Ein bisschen was Gutes hat diese altbackene Sichtweise hier dann doch.

Schließlich enden wir über einem wilden Knutschgelage in einem besonders innigen sinnlichen Moment. Der Vampir schafft es auch immer wieder, uns gekonnt bis an den Rand unserer Lust zu treiben!

Ich muss dringend die Wände schallisolieren lassen, ich finde uns nicht gerade super leise dabei.

„Ich schwör's, wenn du mich jemals schwängerst ertränke ich dich im Meer", meine ich grinsend, während wir nach dem Akt schweißgebadet übereinander hängen.

„Das schaffst du nicht", raunt er mir belustigt ins Ohr.

„Dann ziehe ich halt um", entgegne ich lachend.

„Auch das schaffst du nicht", antwortet Vittorius und steigt ins Lachen mit ein.

Tatsächlich brauchen wir einen Moment, um uns auszuruhen. Friedlich liege ich halb auf ihm drauf und genieße einfach den Moment.

„Ich werde uns jetzt ein wohltuendes Bad gönnen und anschließend werde ich die Schneiderin herholen lassen. Die musste ich ja gestern wegschicken", betont er schmunzelnd.

„Oh nein, bitte nicht", sage ich theatralisch, aber es hilft alles nichts.

Grinsend hebt Vittorius mich hoch und bringt mich ins Bad. Bei der Badroutine trödle ich bewusst herum.

„Heute hast du es aber echt nicht eilig, was?", sagt Vittorius mit einem Lachen.

„Zur Schneiderin? Wie kommst du nur darauf?", entgegne ich grinsend.

Schließlich kümmert er sich wie immer rührend und voller Liebe um mich. Mein schlechtes Gewissen überrollt mich förmlich und es wundert mich echt, dass Vittorius das nicht bemerkt. Wahrscheinlich führt er meine Anspannung auf die verstörende Zwischenebene Vision von gestern zurück und will mir ein wenig Freiraum diesbezüglich geben.

Nun, wenn ich meinen Plan durchziehe und danach noch in seinem Königreich Willkommen bin, werde ich garantiert nie wieder Freiraum bekommen wenn's um gefährliche, verstörende Visionen geht. Aber für die Rettung der Welt geht das schon klar.

Schließlich bleiben wir in der Mitte des Gemachs stehen. Fragend sehe ich ihn an.

„Die Schneiderin ist bereits da, ich lasse sie mit den Stoffen ins Zimmer kommen. Oder wollst du das in der Wohnhalle vor allen durchziehen?", fragt er und kriegt sich nicht mehr ein vor lachen. Ich rolle einfach nur noch mit den Augen.

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt