Kapitel 181: Die Folgen des Attentats

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• Yara •

Das Imperium? Es soll ewig leben?

Sicher nicht!

Vollkommen ruhig gehe ich sofort in eine Abwehrhaltung und gehe direkt in die Halbdämonen Form. Das Kleid zur Ablenkung in die Luft zu werfen ist schlau und verdeckt die Angreiferin mit dem Dolch, dank meiner Luftmagie nehme ich aber den genauen Luftstrom trotzdem wahr.

Jetzt reicht's! Wer mich angreift, ist selbst Schuld!

Aus dem Verkaufsraum höre ich nun ebenfalls lautstarke Kampfgeräusche, ehe ich aber selbst in den Kampf gehen kann, umschlingen mich plötzlich massive Arme.

Aaru drückt mich betont fest an sich und kanalisiert eine enorme Druckwelle mit der Luftmagie. Krachend landet die Alte in der nächsten Wand.

„Yara!", höre ich Aaru streng sagen. In meinem Namensausruf steckt so viel drin. Einmal der unausgesprochene Befehl, jetzt bloß keinen Terz zu machen, dann die Fürsorge, dass er mich beschützt und natürlich das stumme „ich bin für dich da, hab' keine Angst".

Wie in Zeitlupe sehe ich, wie aus allen Ecken plötzlich vermummte Gestalten hervor springen und jeder hat etwas vor dem Mund.

Oh nein, nicht schon wieder!

Aaru hält mir sofort den Stoff seines Umhangs vor Mund und Nase und tut bei sich das Gleiche. Im nächsten Zug reißt er das Stück für mich ab und intuitiv übernehme ich es, mir den Stofffetzen auf den Mund-Nase-Bereich zu pressen. Nun hat Aaru wieder eine Hand frei.

„Verflucht, Mikul!", meint Aaru plötzlich und seine Augen weiten sich.

Da fällt mir nur eins ein!

Amon! Ich brauche deine Hilfe!

Wie aus dem Nichts steht Amon auch plötzlich bei uns und analysiert die Situation im Bruchteil einer Sekunde. Und auch Aaru zieht seinen Nutzen, völlig unerwartet wirft er mich in Amons Arme und verschwindet dann in den Verkaufsraum.

Dann drückt Amon mich nun fest an sich und eilt Aaru hinterher.

Bevor ich allerdings die Lage überblicken kann, flutet sich die ganze Boutique plötzlich mit einem dichten Gas. Ich spüre das feine Gas allmählich durch das Stückchen Stoff ziehen.

Mit einem Mal wird mir auch anders. Mein Gleichgewicht schwankt bedrohlich. Wie wenn man vor einer OP betäubt wird.

Ich höre das Keuchen von Aaru und einen schmerzhaften Ausruf von Mikul.

Aaru!

Mikul!

Nein! Blut! Ich rieche Blut!

Und dann habe ich einen völligen Blackout.

• Aaru •

Yaras stummer Luftzug war echt ein kluger Schachzug. Nur leider viel zu spät.

Krampfhaft versuche ich mein Bewusstsein zu halten, das Gas vernebelt nicht nur die Sicht sondern auch die Sinne. Mikul haben die Attentäter bereits schwer erwischt, dem armen Hauptmann stecken bereits drei Dolche in seiner Brust.

Die Attentäter gehen enorm klug vor. Verflucht!

Ein bedrohliches Röcheln entringt sich aus meiner Kehle und ich merke bereits, wie mein Bewusstsein bedrohlich schwindet.

Vermutlich bemerke ich deswegen den Angreifer auch nicht, der mit erhobenem Dolch Frontal auf mich zustürmt. Wenn der mich so gezielt am Hals trifft, werde ich an Ort und Stelle verbluten!

Ich sehe mein Leben bereits an mir vorbei ziehen. Dabei konnte ich es bei Yara noch nicht wieder gut machen. Und selbst in meiner Leibwache für sie versage ich gerade vollständig.

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt