Kapitel 153: Die Stadt des feindlichen Reiches

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• Vittorius •

Mit den Flugkreaturen reiten meine Söhne, unsere Hauptmänner und ich dem Heer voran. Mit dabei sind ebenfalls Thorne, Aaru, Rhys und Jore.

Jore für seinen Teil fliegt mit ausgebreiteten Dämonenschwingen seiner Halbdämonen Form nebenher und belegt so keine Flugkreatur. Schließlich ist er ja genau genommen selbst eine.

Einen halben Tagesmarsch entfernt, beginnt das Gebiet von Enoahs Zentrum. Und das erreichen wir in wenigen Augenblicken, die Stadt zu seinem Reichen ist nämlich schon deutlich sichtbar.

Und so wie ich das rege Treiben dort wahrnehme, stehen uns bereits zahlreiche seiner Soldaten bereit zum Kampf entgegen.

Nun ist es soweit.

Mit einem tiefen lauten animalischen Kriegsschrei stürme ich mitsamt der Flugkreatur in die feindlichen Kriegsreihen und schlage so brutal die erste Schneise in Enoahs Verteidigung.

Sofort wird auch das Problem an gekauften Einheiten sichtbar.

Ein Vampir, der gegen Bezahlung in den Kampf geht, wird niemals mit derselben Leidenschaft kämpfen wie ein Vampir, der Stolz darauf ist, Teil seines Volkes zu sein. Der stolze Vampir wird nämlich alles dafür tun genau das zu beschützen, was er liebt und was ihm den Grund zum Leben gibt.

Und genau das ist der Grund, warum ich ein sehr strenger König bin, mir aber das Wohlergehen meines Volkes sehr am Herzen liegt.

Wer sich in meinen Ländereien benimmt und an die Regeln hält, ist Teil meines Volkes und wird auch als dessen angesehen, beschützt und behütet. Einem liebenden Familienvater würde ich immer die Chance geben, seine Familie durch den Winter zu bringen. Das ist es, was das Volk sieht. Genau diese Ehre wollen sie beschützen. Allem voran ihre neue Königin, die furchtlos ihr Leben riskiert, um das Weltengefüge zu retten und zusammen halten.

Und Yara ist auch mein Grund.

Für sie nehme ich meine gesamte Kampfkraft und meine höchste Konzentration zusammen. Es soll ihr gut gehen und sie soll keine Angst mehr haben. Und schon gar nicht soll der gottlose verdammte Stefor in Enoahs Auftrag meine Gemahlin auf einer Streckbank festbinden!

Die innere Wut belebt mich. Und der innere männliche Vampir erlebt mit jedem Angriff mehr und mehr Vergeltung.

Wie nicht anders zu erwarten war, hält Enoahs erste Front nichtmal ansatzweise meinem Heer stand. Zugegeben, Amon macht das Ganze um einiges leichter. Mit einem waschechten Dämon in die Stadt des Feindes einzufallen, drückt erheblich die feindliche Lust weiter am Kampf teilzunehmen. Vor allem auf Soldaten Ebene.

Direkt vor den stabilen Stadtmauern halten wir inne und bilden unsere erste Formation.

„Meteore!", brülle ich lautstark, damit auch jeder es hört.

Sofort erheben sich brodelnde Steinkerne aus dem Boden und mit einem breiten Grinsen lasse ich sie auf Enoahs Standmauer abfeuern.

Davon werde ich dir liebend gerne erzählen, meine liebste kleine Yara!

Wenig später fällt die Verteidigung und das Stadtzentrum ist für uns nun um einiges leichter zu erreichen. Erste Belagerungswaffen werden nun in die Stadt gekarrt und wir beziehen Position.

Mein Heer hat die Anweisung, Menschen und Vampire zu verschonen, sollten sie sich nicht aktiv in den Weg stellen. Später können diese Leute mir nämlich die Treue schwören und unter Isajahs Führung ihr Leben wieder aufbauen und weiterleben.

Der erste Teil der Übernahme des feindlichen Gebiets ist erfolgreich, wir sind in seiner Stadt!

• Yara •

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt