Kapitel 125: Erfolg gegen Stefor?

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• Vittorius •

Die vier Tage Anreise in die angrenzenden neutralen Ländereien vergehen wie im Fluge. Und jedem hier ist klar, dass wenn wir von den landeseigenen Einheiten entdeckt werden, es unweigerlich einen Krieg nach sich ziehen würde.

Schließlich betreten wir diese Länderei ohne vorherige Einreisezustimmung. Garantiert hat Enoah sich aber in die hohen Reihen des Landes eingekauft und eine Einreise würde uns verweigert werden.

Also ist es mir gleichgültig.

Trotzdem versuchen wir so unauffällig wie möglich an die Tal- und Bergstelle aus Yaras projizierte Zwischenebene zu gelangen. Und darin sind wir auch sehr erfolgreich. Wenn wir dieses Land nach unserer Mission dann noch ungesehen verlassen, haben wir erfolgreich einen Krieg verhindert.

Schließlich nehmen wir am Rande des prunkvollen Landsitzes unsere Späher Positionen ein und erkunden kurzerhand mit unserem Element Raster die Umgebung.

Sonderlich gesichert ist der Landsitz nicht, vereinzelt träumen ein paar Wachen auf ihren langweiligen Posten vor sich hin und tun alles, nur nicht wofür sie abgestellt sind. Aber das spielt uns natürlich in die Karten.

Auf mein Zeichen, und das gebe ich genau jetzt, stürmen alle Vampire meiner Einheit los, schalten systematisch die vereinzelten Wachen aus und sichern das Gelände.

Hoch konzentriert brechen wir dann über ein offenes Fenster in den Landsitz ein und tun drinnen genau dasselbe was wir zuvor auch schon außen getan haben.

Schnell und effektiv arbeiten vor allem Lucan und Thorne sich mit mir durch die angrenzenden Gänge und Zimmer. Sorin und Roan sind dabei brav an der Seite von Lucan und Thorne. Ich sichere uns zeitgleich die Rückendeckung, aber auch Thorne mit seiner massenhaft Lebenserfahrung hat ein Auge darauf. Und auch Lucans Fähigkeiten sind wahrlich nicht zu unterschätzen.

Der Landsitz ist wie ein erhabenes edles Sommerhaus aufgebaut. Aufenthaltsraum um Aufenthaltsraum grenzt aneinander und bietet viel Rückzugsmöglichkeiten vor diversen Kaminstellen und zahlreichen Bücherregalen. Weiterhin erschließen und sichern wir noch weitere Räumlichkeiten für Musik, für's Selbststudium, für die paar Bediensteten, für Enoahs Geschäfte und ein paar Gästezimmer.

Zuletzt kommen wir an Enoahs privaten Bereich an, der sich unmittelbar neben einem offensichtlichen Hochsicherheitsgefängnis Wohnbereich befindet.

Mein innerer männlicher Vampir will Enoah auf der Stelle im Kerker aufsuchen und ihm sonstwas antun. Da hat er eiskalt geplant, Yara in diesem Wohnbereich einzusperren und seine Räumlichkeiten genüsslich daneben anzuordnen.

Ich glaube das einfach nicht!

Mein Zorn steigt wirklich ins Unermessliche und wirklich jedem aus meiner Einheit fällt das uneingeschränkt auf.

Mein erweitertes meisterliches Elementraster vermittelt mir auch, dass unsere Zielperson sich in Enoahs privatem Bereich aufhält.

Jetzt reicht's!

Mit sage und schreibe 2298 Jahren Vampirlebenserfahrung verstärke ich meine Vampirschnelligkeit und meine Fertigkeiten nun so stark, dass ich lautstark durch die Tür breche und im Bruchteil einer Sekunde direkt bei Stefor bin.

Staunend nehme ich auch direkt wahr, dass Yara bei ihm ganze Arbeit geleistet hat. Eine Brandnarbe ziert sein halbes Gesicht und eine tiefe noch rötliche Klauennarbe verläuft quer über Stefors Antlitz. Dabei hat sie offensichtlich eines seiner Augen erwischt, so demoliert wie das aussieht wird er darauf blind sein.

In der nächsten Sekunde versenke ich meine Hand mit brachialer Gewalt durch die Rippen von Stefor und umgreife voller Genugtuung sein Herz. Und im nächsten Moment ziehe ich es ihm aus der Brust.

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt