Vampirkind Yara II

Kapitel 105: Für Mattheo

• Yara •

Breit grinsend binde ich meine langen braunen Haare in einen Zopf und starre zufrieden in mein Spiegelbild.

So kann's losgehen!

Voller Tatendrang trete ich in Vittorius' Gemach in Lucans Schloss, dass genau genommen ja nun unser Gemach ist und blicke in Mattheos aufgeregte Augen.

„Hör zu Yara ich habe den perfekten Plan!", raunt Mattheo mir verdächtig leise zu.

„Oh nein, was kommt jetzt?", lache ich vor mich hin, sofort hält Mattheo mir aber spielerisch seine Hand auf meinen Mund.

„Pssst!", ermahnt er mich breit grinsend.

Fragend sehe ich ihn an.

„Also, aktuell sind nur Aaru und Rhysant in der Wohnhalle und für unseren Schutz eingeteilt. Das ist die Gelegenheit Yara!", flüstert Mattheo hellauf begeistert.

Er hat recht. Wenn wir es jetzt nicht schaffen Rhys mit Mattheo alleine sein zu lassen, wann dann?

„Und wie sieht dein Plan aus?", entgegne ich ihm und deute, dass ich vollends bereit bin.

„Wir gehen da jetzt raus und du überredest Aaru, mit dir am Strand spazieren zu gehen. Dann kannst du ja beiläufig erwähnen, dass Rhys ja auch hier bleiben kann, ich sage nämlich, dass ich keine Lust auf Strand habe. Hoffentlich funktioniert das! Was denkst du?", sprudelt es aus meinem besten Freund heraus.

„Nun ich denke auf einen Versuch können wir es ankommen lassen", meine ich und will schon auf die Zimmertür zugehen.

„Warte wir brauchen einen Plan B", erklärt Mattheo leise.

„Warum nur habe ich das Gefühl, dass mir Plan B nicht sonderlich gefällt?", entgegne ich mit einem milden Lächeln.

„Für deinen besten Freund tust du doch bestimmt alles, oder etwa nicht?", fragt Mattheo grinsend.

Wie unfair, er weiß genau, dass ich dazu nicht Nein sagen kann.

„Jetzt sag's schon!", fordere ich ihn lächelnd auf.

„In Plan B kannst du so tun, als hättest du plötzlich irgendwelche Probleme mit der Dunkelmagie oder als würde es dir damit nicht gut gehen. Dann bringt Aaru dich ins Bett und du sagst ihm, dass du Angst hast und ob er an deinem Bett bleiben kann", erklärt Mattheo völlig überzeugt.

„Der Plan ist echt gut, aber wenn Vittorius das herausbekommt, vor allem Plan B, kriegst du ein ordentliches Problem mit ihm", werfe ich nachdenklich ein.

„Für die Gewissheit mit Rhysant ist es mir das wert!", sagt Mattheo voller Mut.

„Ich drücke die Daumen", sage ich schließlich.

Und so treten wir gemeinsam in den Wohnbereich von Lucan und schon gleich treffen sich unsere Blicke mit Aaru und Rhys.

Ob das gut geht?

Ruhig gehen wir Zwei auf das Sofa zu und setzen uns einen Moment hin.

„Na heute keine Lust gehabt aufzustehen?", fragt Aaru schließlich lachend.

„Als ob es hier so ungewöhnlich ist mal ausschlafen zu wollen", entgegne ich belustigt und boxe spielerisch auf seinen Arm. Er tut so, als müsse er sich verteidigen und sieht mich amüsiert an. Weitere Neckereien traue ich mich aber nicht, wenn Vittorius das spontan sieht oder einer meiner Brüder ist echt was los. In Aarus Blick erkenne ich denselben Gedankengang.

Mattheo legt nun bewusst betont seine Beine hoch und macht es sich sichtlich gemütlich.

„Wie sieht's aus mit einem Strandspaziergang?" frage ich in die Runde und sehe dabei Mattheo an. Der gibt gerade alles, nicht breit zu grinsen.