Kapitel 1: Die Rückkehr

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Achtung! Dies ist der zweite Teil meiner Buchreihe „Vampirkind Yara". Für den vollen Lesegenuss empfehle ich, den ersten Teil bereits gelesen zu haben!

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• Vittorius •

Zarte warme Sonnenstrahlen erobern allmählich den Innenhof meines Schlosses. Auf dem Balkon meines Regierungszimmers blicke ich über die Stadt und habe so alles wie immer bestens im Blick. Nur meine heimliche Königin nicht.

Ein wunderschöner Morgen, wäre Yara nicht seit ganzen vier Tagen verschwunden.

Ich vermisse meine Frau schmerzlich. Den Duft ihrer Haare, ihr sanftes Lachen, das Gefühl wenn sie auf meinem Schoß sitzt und ich sie mit meinen stahlharten Armen fest umklammert festhalte ... Einfach alles. In meinem Geiste spielen sich bereits einige der amüsanten Szenen ab, wie sie erfolglos versucht sich gegen meinen Griff zu wehren und mein innerer männlicher Vampir rundum zufrieden ist.

Frustriert atme ich aus, nicht dass ich das als Vampir tun müsste. Aber es beruhigt mich.

„Immer noch kein Zeichen von ihr?", ertönt die Stimme meines ältesten Vampirsohns hinter mir. Langsam tritt Lucan zu mir und lehnt sich ebenfalls mit seinen Ellenbogen entspannt auf die massive Brüstung des Balkons. Nun betrachtet auch er das langsam einsetzende Treiben meiner Stadt.

„Leider nein", entgegne ich mit belegter Stimme.

„Sie wird schon noch rechtzeitig zurück kommen", meint Lucan ruhig.

Seine Zuversicht und seine Ruhe hätte ich jetzt auch gerne. Dass er als ihr Lieblingsvampirbruder so gelassen bleiben kann, wundert mich schon ein wenig.

Schmunzelnd denke ich an die liebevollen Geschwistermomente der Zwei. Lucan und Yara passen dahingehend perfekt zusammen, sie teilen sich eine Affinität zum Luftelement und haben rebellische, für mich nervtötende Aspekte tief in sich verankert. Immerhin belebt sowas den öden Alltag.

„Du solltest öfters auf deinen Vampirsohn hören", ertönt plötzlich eine bekannte Stimme mit absolut selbstgefälligem Tonfall hinter uns.

Sofort drehe ich mich um und starre in tiefrote Augen. Lässig lehnt Yara am Türrahmen und schaut uns unverblümt mit verschränkten Armen an. Genau das tue ich immer, wenn ich Mattheo oder sie bei irgendwelchen heimlichen Aktionen erwische und Eindruck machen will. Meist dicht gefolgt von einem strengen meisterlichen Tadel.

Nun, jetzt ist der Eindruck auf ihrer Seite, nur ohne mich rügen zu müssen. Vollkommen erstaunt starren Lucan und ich in ihr immer breiter werdendes Grinsen.

„Sprachlos?", fragt sie provokant.

Im nächsten Moment ziehe ich sie fest in meine Arme und vergrabe meinen Kopf tief in ihrem Haar. Meine Lungen flute ich förmlich mit ihrem Geruch.

Ich habe sie vermisst. Sehr sogar.

• Yara •

Durch mein neues Halbdämonen Talent schaffe ich es doch tatsächlich, mich an den König höchstpersönlich und an Lucan, den wahrscheinlich drittmächtigsten Vampir dieser Ländereien, anzuschleichen.

Diesen Spruch konnte ich mir echt nicht verkneifen und dieses lässige Anlehnen am Türrahmen vom Balkon auch nicht.

Zufrieden erwidere ich Vittorius' liebevolle Umarmung. Offensichtlich hat er mich genau so sehr vermisst wie ich ihn.

Ohne zu zögern nimmt er nun meine Wangen in die Hände und küsst mich innig. Direkt vor Lucan. Obwohl er Bescheid weiß, ist er ein wenig ... peinlich berührt, würde ich es beschreiben.

Vampirkind Yara IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt