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Zwielichtige Gestalten steigen aus einer schwarzen Limousine aus und gehen auf ein Lagerhaus im Hafen zu. An einer unscheinbaren Tür stehen zwei kräftige Männer, begutachten die Neuankömmlinge und lasse sie nach einem kurzen Wortwechsel eintreten. Es ist mitten in der Nacht und die Beleuchtung in diesem Teil des Hafens lässt zu wünschen übrig, was dem dort anwesenden Klientel aber gelegen kommt. Ein weiteres Fahrzeug trifft ein, es ist unscheinbar und hat eher den Eindruck als gehöre es einem Rentner, doch aus diesem steigen zwei junge Männer aus. Ihr Fahrer bleibt sitzen und fährt das kleine Auto zwischen einige Container.

Die jungen Männer sind, im Vergleich zu den vorherigen Gästen, lässig fast schon schlampig gekleidet. Beiden tragen sie lange schwarze Mäntel. Der eine trägt eine zerrissene Jeans, ein blutverschmiertes Shirt und macht mit seinen mächtigen schwarzen Stiefeln große Schritte. Der andere hat eine enge, knöchelhohe Hose an, trägt ein löchriges Shirt und alberne rote Chucks. „Dann wollen wir mal.", lacht der mit den roten Chucks unheimlich und folgt seinem Partner. „Wird ja auch Zeit.", brummt der andere. Der Türstehen reagiert sofort auf die Neuankömmlinge, indem er strammsteht und den beiden Männer bereitwillig die Tür öffnet.

Sie treten in die Lagerhalle ein und finden eine große Menschenmenge vor. „Gute Arbeit, Shigaraki.", lobt Dabi ihn, als er seinen Blick über die Menge schweifen lässt. „Das Gerücht über eine Schwachstelle hat so einige Ratten aus ihren Verstecken gelockt.", kichert der Grauhaarige und sieht Dabi mit einem wahnsinnigen Ausdruck in den Augen an. Dabi quittiert dies mit einem nicht weniger unheimliches Lächeln und bedeutet seinem Partner vorzugehen. Zusammen gehen sie durch die Menge, welche sich für sie zu teilen scheint, ihnen den Platz macht der ihnen zusteht. In der einen Ecke sind einige Kisten aufgestapelt auf welche die beiden hinaufklettern.

„Liebe Leute!", begrüßt der Grauhaarige alle versammelten laut. „Ich weißt, dass es nicht nur mir so geht, wenn ich sagen, dass es reicht.", beginnt er seine Rede. „Mir reicht es immer vor diesem Mann zu buckeln! Mir reicht es, dass dieser eine Mann einfach alles kontrolliert! Mir reicht es, dass er uns alle in der Hand hat und denkt er könne tun uns lassen was er will!", seine laute, fast schon kreischende Stimme hallt durch die Lagerhalle und seine Worte finden grölenden Zustimmung. Dabi beobachtet seinen Partner dabei, wie er den Hass und die Wut dieser Meute weiter befeuert und anstachelt. Wenn es darum geht, den Hass in einem Menschen hervor zu holen, dann ist Shigaraki der richtige Mann dafür.

Das war auch der Grund für Deku ihn damals zu rekrutieren. Er, Dabi, sowie die kleine verrückte Toga und Kurogiri kamen mit ihm damals nach Musutafu und unterwarfen die Unterwelt in nur wenigen Tagen. Doch Deku hat Regel aufgestellt, gegen die Dabi rebelliert hat. Der Todoroki Sprössling hat sich mehrere Male gegen seinen Boss aufgelehnt, doch immer den Kürzeren gezogen. Anfangs dachte er, er sei alleine mit seiner Meinung, doch er hat immer mehr Leute gefunden, die es genauso sehen und unter ihnen war Shigaraki, Dekus rechte Hand. Dabi hat zum ersten Mal geglaubt, er kann diesen mächtigen Mann endlich stürzen. Doch es sollte noch mehrere Wochen dauern, bis sie endlich eine Möglichkeit gefunden haben Midoriya zu Fall zu bringen. Und dass dies ausgerecht ein Polizist ist, macht die ganze Sache noch um einiges pikanter.

„Vor einigen Tagen hat Deku mal wieder eines seiner Exempel statuiert.", die Menge wird plötzlich still. Sie alle erinnern sich an die naiven jungen Männer, welche dachten sie können Midoriya mit einer einfachen Bombe zu Fall bringen. „Aber ... Ist euch aufgefallen, dass wir alle viel mehr kontrolliert und überwacht werden, als Deku? Das wir aufpassen müssen, nicht geschnappt zu werden und er kann auf offener Straße einfach zwei Männer umbringen?", leises Gemurmel entsteht in der Menge und viele sehen sich fragen um. „Ist euch aufgefallen, wie schnell die Polizei vor Ort war, nachdem Deku diese jungen, naiven Männer umgebracht hatte?", Shigarakis Stimme wird leiser, dunkler. „Deku hat keine Angst vor der Polizei, aber nicht, weil er schlauer als sie ist, nein. Er hat keine Angst vor ihnen, weil er informiert ist, weil er ihnen immer ein Schritt voraus ist.", die Menge wird unruhiger und einige ahnen worauf Shigaraki hinaus möchte.

„Und woher weiß er das?", fragt er und hebt beide Arme in die Luft, fordert die versammelten Menschen dazu auf ihm auf diese Frage zu antworten. Die ersten Rufen ertönen und es folgen immer mehr, bis sie sich überschlagen und die Menge nur noch wütend durcheinander brüllt. Shigaraki suhlt sich regelrecht in der entstehenden Wut, erfreut sich an ihren hasserfüllten Ausrufen und jagt mit seiner Aura Dabi einen eiskalten Schauer über den Rücken. Auch wenn Dabi sich immer über seinen Partner lustig macht und ihn ärgert, ihn manchmal sogar erniedrigt, ist ihm immer bewusst, dass dieser Mann gefährlich ist. Doch wie gefährlich er wirklich ist, wird ihm gerade vor Augen geführt. Er hat Shigaraki unterschätzt, hat seinen Hass und seinen Wahnsinn unterschätzt.

Eine sich unter die Haut fressende Präsenz breitet sich von dem Grauhaarigen aus, die Stimmen werden leiser und einige senken eingeschüchtert den Blick. „Er ...", die schneidende Stimme des Grauhaarigen bringt alle zum Schweigen. „... hat ein Sub.", er geht nach vorne an die Kante, hockt sich hin und sieht einem der Gäste direkt in die Augen. Dieser weicht angsterfüllt zurück, denn er sieht in weitaufgerissene und vor Wahnsinn sprühende Augen. „Sie kennen sich von früher, sind sogar in die gleiche Schule gegangen. Ist das nicht süß?", fragt er den armen Mann vor sich. Völlig verunsichert weiß dieser nicht, ob er nun nicken oder den Kopf schütteln soll. Am Ende entscheidet er sich für eine Mischung aus beiden. Shigaraki runzelt missmutig die Stirn und steht wieder auf.

„Man könnte ja sagen, denn dass man in unserer Branche ein Sub findet ist schon erstaunlich.", sagt er mit einer Spur von Anerkennung. „Was, wenn aber dieses Sub ... Katsuki Bakugou heißt.", eigentlich hat Dabi gedacht die Stimmung kann nicht noch mehr angeheizt werden, aber dieser Name löst weit mehr aus, als er erwartet hat. Er weiß, dass dieser spezielle Bulle für dutzende Verhaftungen verantwortlich ist, dass viele ihre Mitstreiter und Freunde wegen ihm verloren haben, doch diese Reaktion übersteigt den zu erwartenden Hass. Dabi sieht zu Shigaraki herüber, welcher in diesem Moment auch zu ihm herübersieht. Der Grauhaarige lächelt, denn er hat im Vorfeld den Hass auf Bakugou weiter geschürt, damit er nun an seinen Höhepunkt kommt.

„Und jetzt stelle ich euch noch einmal die Frage.", erhebt Shigaraki laut seine Stimme über das Gebrüll aller. „Warum hat Deku keine Angst vor der Polizei?", erwartungsvoll breitet er seine Arme aus und bekommt die einzig richtige und erwünschte Antwort. Er lacht und auch Dabi grinst, denn sie wissen, dass sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer ausbreiten wird. Sie wissen, dass Deku diesen Aufstand nicht einfach ignorieren oder zurückdrängen kann. Sie wissen, dass dieses Mal Deku in die Ecke gedrängt werden kann und das verdanken sie einem einfachen, niederen Sub.

Rape me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt