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Es brennt in ihm. Heiß lodert dieses Feuer in ihm und nichts ist in der Lage es zu zügeln, nichts ist in der Lage den Hunger dieses unbändigen Feuers zu stillen.

Er klirrt als er vorsichtig einen Arm bewegt, die Fesseln sind immer noch da. Es ist schon seit einiger Zeit ruhig, zu ruhig. Diese, von innen auffressende, Präsenz ist auch verschwunden, genauso wie die Geräusche. Vorsichtig dreht er seinen Kopf zur Seite, darauf bedacht sich nicht noch mehr Schmerz zubereiten. Seine roten Augen wirken verklärt und trüb, während sie den Raum absuchen. Das Zimmer ist leer, seine Peiniger sind verschwunden und haben ihn hier zurückgelassen. „Diese miesen-", sagt er leise mit krächzender Stimme, bevor sie versagt. Was auch immer sie von ihm wollten, er hat es ihnen gegeben, denn Shigaraki war nach einigen Stunden dieser unmenschlichen Tortur zufrieden.

Bakugou lag zu diesem Zeitpunkt windet unter ihm und erwartete sehnsüchtig die nächste Bestrafung. Er hat es geschafft den Polizisten zu einem Spiel zu zwingen, doch der Dom brachte es nicht zu Ende. Shigaraki verließ ihn in dem Moment, in dem der Dom seiner Rolle gerecht werden müsste um dem Sub vor Schaden zu bewahren. Und nun liegt der Blonde, misshandelt und in keinster Weise befriedigt, in dem Bett und wartet darauf seine Augen endgültig zu schließen. Ihm tut alles verdammt weh, er kann sich kaum bewegen, geschweige denn nach Hilfe rufen.

Er weiß, dass ein offen gelassenes Spiel für einen Sub schädlich, wenn nicht sogar tödlich sein kann. Wäre er ein ungebundener Sub, könnte jeder beliebige Dom dieses Spiel beenden, doch er ist keiner. Auch wenn Shigaraki versucht hätte es zu beenden, es wäre gescheitert. „W-warum er?", fragt er zittrig in den leeren Raum hinein. Er hasst sich dafür ein Sub zu sein und er hasst sich noch mehr, sich so jung an einen Dom gebunden zu haben. Seiner Meinung nach sollten Sub's und Dom's als Kinder voneinander getrennt und erst später zusammen geführt werden. Sie verstehen nicht, welche Folgen eine solche Bindung hat und gehen diese leichtfertig ein.

Er hat es auch unterschätzt.

Sie waren jung und so unfassbar naiv. Nichts konnte sie damals trennen. Von klein auf waren sie zusammen, waren immer für einander da. Auch wenn sie klein waren und noch ihr ganzes Leben vor sich hatte, waren sie sich sicher, dass sie ihren Lebenspartner gefunden hatten. Ihre Eltern konnte sie nicht von diesen Gedanken abbringen und dies führte dazu, dass Bakugou sich an Midoriya binden wollte. Er war der Meinung, dass sie so immer zusammen sein konnten und immer für einander da sein könnten. Diese Annahme war richtig, doch Bakugou vergaß, dass sich Menschen ändern konnten. In den ersten Jahren in der Mittelschule fing es an und es sollte in der Oberstufe enden.

Als sie in das erste Jahr der Mittelstufe kamen, war noch alles in Ordnung. Sie hielten ihre Verbindung geheim, denn es war verboten eine Verbindung unter 18 Jahren einzugehen. Doch im zweiten Jahr änderte sich alles. Die neuen Dom's, die ihr erstes Jahr an dieser Schule hatten, waren aufmüpfig und wollte gleich eine hohe Stellung einnehmen. Daher nahmen sie sich ältere Dom's vor, Midoriya war einer von ihren Opfern. Er wehrte sich kaum und ließ die Prügel über sich ergehen, ohne einmal zurück geschlagen zu haben.

Bakugou konnte es nicht verstehen. Wieso wehrte sich sein Dom nicht? Wieso war sein Dom so schwach? Sie stritten, sie stritten sich heftig und es war das erste Mal, dass Bakugou seinen eigenen Dom schlug. Zuerst war er geschockt, von dem was er gerade getan hatte. Ein Sub sollte seinen Dom nicht schlagen! Er erwartete eine wütende Reaktion seitens Midoriya, erwartet eine Bestrafung, doch die kam nicht. Sein Dom machte gar nichts! Ab diesem Moment bereute Bakugou es zu tiefst sich an ihn gebunden zu haben, er hasste sich für diese Entscheidung und warf Midoriya vor Schuld an allem zu sein. Bakugou mied ihn, hasste ihn und verprügelte ihn sogar in der Schule vor allen anderen. Und Midoriya ließ es auch dann immer noch einfach über sich ergehen und wehrte sich nicht.

In der Oberstufe eskalierte es dann unweigerlich. Sie waren die Letzten, hatten Putzdienst. Bakugou wollte wie immer Midoriya die ganze Arbeit machen lassen, während er einfach nach Hause ging, doch dieses Mal begehrte sein Dom das erst Mal auf. Midoriya wollte mit ihm reden, endlich wieder mit ihm befreundet sein und ihm der Dom sein, den er verdiente. Doch Bakugou wollte davon nichts wissen, wurde wütend, dass Midoriya es wagte ihn überhaupt anzusprechen. Midoriya war für ihn kein Dom, er war eine Schade und verdiene keinerlei Aufmerksamkeit. Er verpasste seinem Dom eine und wollte gehen. Doch Midoriya ließ nicht locker, klammerte sich regelrecht an den letzten Versuch seinen Sub wieder für sich zu gewinnen.

Die Wut auf sich selbst und das er damals so dumm war, dass er diese Verbindung eingegangen war überwältige Bakugou und er prügelte wild auf Midoriya ein. Er schrie ihn an, dass er ihn hasste, dass er sich wünschte ihn nie erwählt zu haben und das doch alles einfacher wäre, wenn Midoriya einfach sterben würde. Wahnsinnig vor Hass und Verzweiflung drängte er damals seinen Dom an das Fenster. Midoriya flehte seinen Sub an, doch dieser hörte ihm nicht zu, als er es weit öffnete und seinen Dom dort hin schob.

Bakugou stieß Midoriya durch das offene Fenster und ließ seinen Dom aus dem vierten Stock fallen.

Verbissen kneift der Polizist seine Augen zusammen, als ihn diese Erinnerungen überrollen. Wäre sein Dom doch am besten an diesem Tag wirklich gestorben, dann würde Bakugou jetzt nicht in solch einer Situation sein.

Als Bakugou seinen Dom damals so reglos auf dem Schulhof liegen sah, kamen kleine Zweifel auf. Die erhoffte Genugtuung kam nicht, eher fühlte er sich leer und ... einsam. Niemals hätte er dies zugegeben, aber er wollte Midoriya zumindest im Krankenhaus besuchen, ihn fragen was er von ihm nun dachte. Man konnte es Schuldgefühle nennen, die ihn plagten und er erhoffte sich von seinem Dom eine Vergebung, die er aber niemals offen fordern würde. Doch als er sich, nach langen ringen mit sich selbst, dazu entschlossen hatte zu ihm zu gehen, war Midoriya verschwunden.

Ein weiteres Mal hasste sich Bakugou für seine Schwäche gegenüber seinem Dom und schwor sich, dass dies nie wieder passieren würde. Das, sollte er ihn je wiedersehen, er ihn tatsächlich umbringen würde, koste es was es wolle.

Doch mit den Jahren kam die Einsicht und sogar die Reue. Es bedarf vieler Jahre, bis Bakugou seine Taten von damals verarbeitet und wirklich verstanden hatte. Auch war ihm erst viel später klar geworden, warum Midoriya so gehandelt hatte. Sein Dom war nicht schwach, er war nie schwach, doch hätte er sich damals gewehrt, hätte er seine Macht als Dom genutzt, wären viel zu viele Leute auf ihn aufmerksam geworden. Und wenn sie ihn bemerkt hätten, dann wäre auch irgendwann ihre Verbindung aufgefallen. Midoriya hielt die Füße still und ließ dies alles über sich ergehen, nur um seinen Sub zu schützen, nur um Bakugou zu schützen.

Rape me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt