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Kirishima hat Bakugou zu Hause abgesetzt, nachdem sie noch in der Dienststelle gewesen waren. Aizawa hatte einen Bericht gefordert über die Vorkommnisse am Tatort. Bakugou blieb soweit bei der Wahrheit, dass er den Flüchtigen verfolgt hatte und von ihm dann überrascht und als Geisel genommen wurde. In einem unachtsamen Moment konnte er fliehen und versteckte sich in diesem Wohnblock. Noch sollte sein Captain nichts von Midoriya wissen, sonst hätte er Bakugou wahrscheinlich für ein paar Tage beurlaubt und das wollte der Blonde ganz und gar nicht.

Der Haustürschlüssel fliegt auf die kleine Kommode neben dem Eingang, Jacke und Schuhe finden ihren angestammten Platz. Mit einer Hand reibt er sich den verspannten Nacken, während er ein erschöpften Laut von sich gibt und in die Wohnung geht. Sein erstes Ziel ist der Kühlschrank, er braucht nun etwas kühlen, benebelndes. Die kalte gestellte Dose Bier ist da genau das richtige. Mit einem Zischen ist sie geöffnet und er nimmt die ersten wohltuende Schlucke. „Das hab ich gebraucht.", seufzt er und begibt sich ins Wohnzimmer.

Sein Handy fängt an zu klingeln und er fischt es genervt aus seiner Hosentasche. Es ist Kirishima. „Sag mal hast du Sehnsucht nach mir, oder was?", fragt er seinen besten Freund, da er ihn doch eben erst hier abgesetzt hatte. „Guter Witz.", grummelt Kirishima. „Nein, Mina hat mich zurückgerufen.", erklärt der Rothaarige seinen Anruf. „Und was hat sie gesagt?", Bakugou nimmt noch einen Schluck aus der Dose und geht zum Fenster, sieht in die Dunkelheit hinaus. „Den Namen Midoriya kennt sie nicht, aber die Beschreibung passt zu einem Mann den man Deku nennt.", der Blonde stockt, als er diesen Namen hört. „Und was weiß man über diesen Deku?", seine roten Augen fangen einen dunklen Schatten ein, der sich in dem Hinterhof des kleinen Wohnkomplexes bewegt und jede Form von Licht meidet.

„Er ...", Kirishima scheint nach den richtigen Worten zu suchen. Bakugou hört seinen Freund wenig zu, da er sich den Schatten versucht genauer anzusehen. Er macht das Licht in seiner Wohnung aus und begibt sich dann vorsichtig wieder neben das Fenster, sucht nach dem Schatten. „Ich kann nicht verstehen, wie wir das nicht mitbekommen konnten.", Kirishima klingt aufgebracht, Bakugou horcht wieder auf. „Was denn? Wer ist er?", fragt der Blonde gereizt nach. Der Schatten ist nicht wieder aufgetaucht, doch er bleibt noch eine Weile ruhig dort stehen. Hat er sich das nur eingebildet? War es vielleicht nur ein großer Hund oder ein Penner der Unterschlupf gesucht hat? „Er ist der Boss." „Der Boss von was?", er geht wieder zurück in die Küche, stellt seine Dose auf die Arbeitsfläche und sucht mit der nun freien Hand etwas Essbares im Kühlschrank. „Jeden Kriminellen! Mensch Bakugou, nichts in der Unterwelt passiert ohne sein Wissen. Hätten wir eine Mafia hier in der Stadt wäre er der Pate.", der Blonde runzelt die Stirn.

„Und wie soll er das geworden sein, ohne das wir davon etwas erfahren?", er versteht nun, warum Kirishima vorhin so aufgebracht klang. „Mina sagte, dass er eines Tages einfach da war und nach wenigen Tagen ihm keiner mehr Widerstand leistete." „Sehr merkwürdig.", grübelt der Blonde und kratz sich am Hinterkopf. „Aber das würde erklären, warum wir nichts mitbekommen haben.", er klemmt sich das Telefon zwischen Schulter und Ohr ein, damit er mit zwei Händen ein paar Sachen aus dem Kühlschrank holen kann. „Und es scheint sogar soweit zu gehen, dass sogar unsere Informanten uns weigerten von ihm zu erzählen. Selbst Mina wollte erst nichts sagen, bis ich ihr Midoriya beschrieben hatte.", etwas ungelenk fängt Bakugou auch mit dieser Haltung an, das Gemüse und das Fleisch zu schneiden.

„Was will dieser Idiot hier?!", schimpft der Blonde und schmeißt die Sachen in eine heiße Pfanne. „Kochst du etwa gerade?", fragt Kirishima neugierig. „Ja, das macht man, wenn man Hunger hat.", schnauzt er in das eingeklemmte Telefon. „Warte, ich dreh um , ich hab auch Hunger.", sein Partner klingt erfreut. „Wag es ja nicht!" „Komm schon, dann können wir weiter über die mysteriöse Rückkehr deines Dom's reden.", Bakugou hört förmlich die hüpfenden Augenbrauen von Kirishima durch das Telefon. Er seufzt. „Na gut, komm her.", er dreht sich um und holt etwas mehr Gemüse aus dem Kühlschrank. „Bis gleich.", beide legen auf und Bakugou kann sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.

Kaum hat der Blonde das Gemüse zerkleinert und zu dem Rest in die Pfanne geworfen, da klingelt es auch schon an der Tür. „Das ging aber schnell.", er wischt sich noch schnell seine Finger an einem Handtuch ab und geht dann zur Tür. In der einen Hand hält er eine geschlossene Bierdose, um seinen Freund zu empfangen. So fing immer ein Abend an, an dem sie die halbe Nacht damit verbringen würden über einen Fall zu grübeln oder eine Falle sich auszudenken, um einen Verbrecher zufassen zu kriegen.

Bakugou gibt es nicht gerne zu, aber an solchen Abenden reden sie auch über andere Themen. An so einem Abend hat er erfahren, dass sich Kirishima in seine Informantin Mina verliebt hatte. Und sein Partner hat von ihm erfahren, dass er ein Sub ist und er sogar ein Bund eingegangen war. Kirishima weiß als einziger alles über den Blonden, er weiß wer der Dom ist, was Bakugou ihm angetan hatte und wie sehr, dass an ihm zerrt.

„Sag nicht du bi-", fängt er an während er die Tür öffnet, doch hält abrupt inne. Dort steht nicht sein Partner und grinst ihn breit an. An dem Geländer auf dem kleinen Gang vor seiner Haustür lehnt ein gutaussehender Mann. Seine dunkelblonden Haare sind etwas nach hinten gegelt, er trägt einen Dreitagebart und seine stechend gelben Augen durchbohren ihn förmlich. Seine Nackenhaare stellen sich auf und ein unangenehmer Schauer läuft ihm über den Rücken. Vor ihm steht jemand gefährliches, das merkt er sofort. „Mh ... du bist nicht, dass was ich erwartet hatte.", kommentiert er Bakugous Erscheinung. „Und was hast du erwartet?", fragt der Blonde gereizt.

Dieses markante Gesicht des Fremden kommt ihm bekannt vor, er hat es schon irgendwo gesehen. „Das ist nicht wichtig, wichtig ist aber, dass du in Gefahr bist." „Ich bin ständig in Gefahr, also red' kein Scheiß!", Bakugous geschulter Blick ist nicht die Waffe entgangen, die der Fremde, an seinen Gürtel trägt. „Von dieser Art rede ich nicht.", er stößt sich von dem Gelände ab, Bakugou zuckt zurück. „Halte dich von deinem Dom fern!", drohend sehen ihn diese gelben Augen an, die einen an die eines Adlers erinnern.

Rape me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt