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Kirishima hat das Gebäude vorsichtshalber verlassen, die Blicke dort ließen darauf schließen, dass er nicht erwünscht war. Draußen findet er noch immer die beiden bewusstlosen Türsteher und ist über diesen Umstand auch sehr froh. Um aber eine weitere Konfrontation mit den beiden Männern zu vermeiden, steig er in sein Auto und fährt in eine Seitenstraße. Nachdem er den Motor abgeschaltet hat, angelt er nervös sein Handy aus seiner Hosentasche. Er wählt eine Nummer und hält sich den Hörer ans Ohr, das Freizeichen ertönt nur einmal, dann wird sofort abgenommen.

„Habt ihr ihn?", kommt sofort die Fragen aus seinem Telefon. „Ja, wir haben ihn Captain.", bestätigt Kirishima und er hört Aizawa am anderen Ende erleichtert aufatmen. „Wie geht es ihm?", ist seine nächste Frage, worauf der Polizist nicht sofort antwortet. „Kirishima! Wie geht es ihm?", wiederholt Aizawa seine Frage etwas lauter. Der Rothaarige ballt seine Hände fest zusammen, blickt seine Armatur finster an, obwohl diese gar nichts dafür kann. „Er wurde in ein Spiel gezwungen.", erzählt er zähneknirschend. Er hört seinen Captain leise fluchen. „Mist, wie lange hat er noch?", hakt er weiter nach. Kirishima ist sehr unwohl, da sein Boss ja noch nicht weiß, was die letzten Tage wirklich passiert war. „Der Arzt meinte nicht mehr so lange.", wieder kommt ein Fluch als Antwort. Er hört wie sein Captain in die Tasten einer Tastatur haut, hektisch nach etwas sucht und irgendwas dabei umwirft. „Bring ihn nach Hause.", gibt er endlich eine Anordnung durch, sucht aber weiter nach etwas bestimmten. Kirishima sieht bedrückt auf sein Lenkrad. „Captain, ich ...", fängt er an, reibt seine freie Hand unruhig an seinem Hosenbein, doch er wird unterbrochen. Es poltert laut, Aizawa hat sein Telefon fallen gelassen.

„Scheiße!", wieder ein Fluch, als Aizawa wieder den Hörer an sein Ohr gedrückt hat. „Los, bring ihn nach Hause!", keift er etwas gereizter. „Aber ich ...", will Kirishima wiedersprechen, doch die scharfe Stimme seines Boss lässt ihn verstummen. „Er ist dein Partner, also warum bist du noch am Telefon, wenn es um sein Leben geht?! Bring ihn nach Hause, ich ...". Kirishima kneift die Augen zusammen. Seine Fingen haben sich längst in seine Hose gekrallt und ein schwerer Kloß hat sich in seinem Hals gebildet. „Captain Aizawa!", unterbricht jetzt Kirishima seinen Boss. Er öffnet wieder seine Augen, sieht aus der Windschutzscheibe hinaus auf die leere Straße, er steht zwischen zwei Straßenlaternen, die gerade angegangen sind. „Bakugou ist bei seinem Dom.".

Auf der anderen Seite der Leitung wird es auf einmal still. „Woher wusstest du wo er ist?", kommt nach einigen Sekunden die scharfsinnige Frage.

Bakugou und Kirishima haben Aizawa nichts von dem Vorfall von vor einigen Tagen erzählt. Er weiß also nicht, dass Bakugou seinen Dom erst vor wenigen Tagen getroffen hatten und er weiß auch nicht, dass die beiden Nachforschungen über ihn angestellt hatten. Kaminari ist es zu verdanken, dass Kirishima wusste, wo er nach Midoriya suchen musste. Er kannte die gängigen Anlaufstellen des Unterweltbosses und eigentlich wollten sie dieses Wissen anders nutzen, doch dieser Zwischenfall änderte alles. Aber vielleicht hätte es ihnen auch nichts gebracht, immer scheint Midoriya so etwas erwartet zu haben. Er wirkte auf jeden Fall nicht überrascht Bakugou so zu sehen und auch schien er zu ahnen, dass Kirishima ihn zu ihm bringen würde.

„Das ist jetzt nebensächlich. Wichtig ist, dass Bakugou überlebt.", schiebt er die unangenehme Unterhaltung auf später. Doch da hat er die Rechnung ohne seinen Captain gemacht, denn er hört ein entrüstetes Schnauben. Der Rothaarige kann sich den Gesichtsausdruck seines Bosses gerade bildlich vorstellen, was ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen lässt. „Ich wiederhole mich nur ungern, Kirishima.", Aizawas Worte lasse dieses Mal keine Ausrede zu und dies ist Kirishima bewusst. Ein schwerer Seufzer entkommt seiner Kehle, als er sich etwas nach hinten in seinen Sitzt fallen lässt.

Wo soll er bloß anfangen und wie viel soll er ihm erzählen? Er will seine Freunde nicht in Schwierigkeiten bringen, wobei sich sein Partner und bester Freund momentan in einer der schlimmsten Situationen befindet, die es für ein Sub gibt. Aizawa kann vielleicht sogar helfen, auch wenn er den jungen Polizisten erst einmal eine gewaltige Standpauke halten wird, gefolgt von einer Strafe. Immer noch etwas unschlüssig darüber, was er alles erwähnen darf, betrachtet er die Tropfen auf seiner Windschutzscheibe. Es hat angefangen zu regnen.

„Der Flüchtlinge, der Bakugou damals entführt hatte ... das war Midoriya. Es war Zufall, aber Bakugou ließ es keine Ruhe. Sie wissen was damals passiert war und wie er dazu steht, daher war es nur klar, dass er nach ihm suchen würde. Wir haben Denki gebeten uns zu sagen, was er weiß. Er gab uns einige Adresse, wo Midoriya unter dem Namen Deku bekannt war.", erzählt Kirishima nur die halbe Wahrheit. Er hat bewusst die Tatsachen weggelassen, dass er mehr über Midoriya weiß, als er sollte. Er kennt sein Gefolge, weiß wie gefährlich diese Typen sind, aber er weiß auch, dass sich ein Maulwurf in ihren Reihen befindet. Und nicht nur das, er weiß sogar, wer dieser Maulwurf ist und hat schon Kontakt zu ihm. Wobei dieser Kontakt nicht von Kirishima ausging, sondern von den anderen. Ihm war es auch zu verdanken, dass sie Bakugou gefunden hatten. Und, und das stört Kirishima am meisten, ohne ihn hätte er nicht so schnell gewusst, wo sich Midoriya befand.

Aizawa hat ihm zugehört und am Ende ein missmutiges Brummen von sich gegeben. Kirishima ist unsicher, ob ihm geglaubt wird und ob sich sein Captain mit dieser Geschichte abfrühstücken lässt. „Nun gut.", sagt Aizawa. „Sorge dafür, dass er nach Hause kommt.", ertönt es noch an Kirishimas Ohr, bevor der Anruf aufgelegt wird. Aizawa's Stimme war streng, aber nicht wütend.

Achtlos wirft Kirishima sein Telefon auf den Beifahrersitz. Er neigt sich nach vor, legt seine Stirn auf dem Lederlenkrad ab und atmend geräuschvoll aus. „Ich hoffe ich hab unsere Situation nicht verschlechtert.", murmelt er vor sich hin und denkt an seinen Partner und auch an Kaminari, welchen er ja auch mit hineingezogen hat. Der Regen prasselt auf das Autodach und erzeugt ein monotones Hintergrundrauschen. Er weiß nicht, wie lange er in dieser Haltung verharrt und seinen Gedanken nach hängt, doch plötzlich schnellt er wieder nach oben. Er klatscht sich mit den flachen Händen einmal kräftig auf sie Wangen, die danach sofort rot werden. „Auf geht's! Rumjammern bringt nichts!", motiviert er sich selbst und startet den Motor.

Für Bakugou kann er in diesem Moment nichts tun, dass kann nur Midoriya. Aber er ist immer noch ein Polizist, welcher Verbrecher jagen und hinter Gitter bringen muss, Verbrecher wie Dabi und Shigaraki. Noch nie hatte die Polizei die Möglichkeit, diesen beiden Schwerverbrechern etwas nachzuweisen, doch sie haben das erste Mal einen Fehler gemacht. Sie haben zum ersten Mal Spuren hinterlassen, welche direkt zu ihnen führen. Und Kirishima wird sie mit Freunden jagen und sie Bakugou vor die Füße schmeißen, damit er ihnen den Gnadenstoß geben kann.

Rape me!Where stories live. Discover now