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Mit einem Klicken fällt die Tür hinter ihm ins Schloss. Endlich ist er wieder zu Hause und kann den Schlaf, welchen er die ganze Nacht nicht bekommen hat, nachholen. Der Schlüssel landet auf der kleinen Kommode im Eingangsbereich, zumindest sollte er es, doch er wirft ihn mit zu wenig Schwung und daher fällt er klirrend zu Boden. Müde schaut er zu dem metallischen Gegenstand und entscheidet sich ihn einfach dort liegen zu lassen. Schlurfend schleppt er sich in sein Schlafzimmer, stoppt vor seinem Bett und lässt sich im nächsten Moment einfach nach vorn in seine weiche Matratze fallen. „Endlich ...", murmelt er in sein Kissen.

Seine Nacht war auch ohne, dass er zu dem Tatort gerufen wurde kurz, doch dadurch hatte er überhaupt keinen Schlaf bekommen. Sein Kopf dröhnt von den vielen Informationen, die er bekommen hat und noch verarbeiten muss. Besagtes Körperteil dreht er etwas zur Seite, damit er besser Luft bekommt. Er dreht sich in eine angenehmere Position und ist gerade dabei einzuschlafen, da klingelt sein Telefon. Fast ist er geneigt es einfach zu ignorieren und einfach ins Land der Träume abzudriften, doch es könnte sein Captain sein oder Enji Todoroki. Daher fummelt er grummelnd das kleine Ding aus seiner Hosentasche, blinzelt den Bildschirm an und versucht durch seine verschwommene Sicht den grünen Button zu drücken. Als er ihn erwischt hat klatscht er sich das Ding ans Ohr. „Ja?", seine Stimme ist rau und müde.

„Kirishima?", die Stimme am anderen Ende des Hörers klingt anders, als die die er erwartet hat. „Am Hörer, aber wer -" „Hör mir jetzt genau zu!", die Person unterbricht den Rothaarigen und hat dabei eine ruppige Art, die dem Polizisten bekannt vorkommt. Träge stemmt sich dieser etwas hoch. „Bakugou?!", ruft er laut in den Hörer. Plötzlich ist er hellwach und die Erschöpfung der letzten Stunden scheint wie weggeblasen. „Ja, wer sonst du Idiot.", schimpft Bakugou gereizt und Kirishima kann sich bildlich vorstellen, wie er gerade die Augen verdreht. „Gott sei Dank du lebst! Ich dachte schon Deku würde dich sterben lassen.", er ignoriert die bissige Stimme seines Partners völlig und ist einfach nur froh, etwas von ihm zu hören. „Tsk. Klappe und hör zu!", faucht der Blonde abermals. Der Rothaarige beißt sich auf die Zunge, unterdrückt dadurch seinen Impuls weiter auf seinen Partner einzureden.

„Ich kann nicht wieder zurück.".

Kirishima schaut sein Kissen verwirrt an, so als würde Bakugou ihn dadurch sehen können. „Wie meinst du das?", fragt er nach, als der Blonde nichts weiter dazu sagt. „Ich kann die Schweine nicht hinter Gitter bringen! Das verdienen sie nicht!", diese tiefe, von hasserfüllter Stimme jagt dem Polizisten einen Schauer über den Rücken. „Aber das ist unser Job.", versucht er zu widersprechen. „Du weißt nicht, was sie mir angetan haben!", schreit der Blonde plötzlich. „Selbst wenn ich sie vor Gericht und verurteil kriege, dann hätten sie dennoch ein viel zu gutes Leben im Gefängnis.", Kirishima ahnt worauf sein Partner hinaus möchte und er weiß, dass er Recht hat.

Kriminelle, welche einen großen Einfluss außerhalb von Gefängnissen haben, werden diese hinter Gittern nicht immer verlieren. Sie besitzen Kontakte, habe Möglichkeit trotzdem ein ruhiges Leben dort zu führen und ihren Geschäften weiter nachzukommen. Dabi und Shigaraki sind solch hohe Tiere, dass es schon an ein Wunder grenzt, sie vor Gericht zu kriegen. Doch Kirishima weiß, dass die Todorokis die Möglichkeit dazu haben und er weiß auch, dass sie mit Bakugous Hilfe hinter Gitter landen würden. Aber leider wird das nicht ihre Machenschaften unterbinden. Damit würden sie sogar noch Deku in die Hände spielen, welchen sie eigentlich schnappen wollen. Und wenn Bakugou nun Selbstjustiz ausüben möchte, wirft das ihren kompletten Plan durcheinander.

„Das weiß ich doch, Bakugou!", nun wird auch er ein wenig lauter. „Aber du bist Polizist! Und du achtest das Gesetzt, mehr als jeder andere.", er hört ein missmutiges Knurren auf der anderen Seite der Leitung. Kirishima muss nun aufpassen, was er sagt. Er weiß, dass er seinem Partner nicht zu viel erzählen darf, obwohl er es gerne würde. Bakugou ist zu befangen und könnte die gesamte Operation gefährden, nur weil er selbst seine Klappe nicht halten kann. Er beißt sich auf die Unterlippe. Es missfällt ihm, seinem Freund nicht alles zu sagen und ihn über den Plan nicht in Kenntnis zu setzten, aber er ist Midoriyas Sub und liebt diesen Verbrecher immer noch. „Vergiss nicht, warum du Polizisten geworden bist!", ruft er ihm den Grund für seinen Werdegang in Erinnerung.

Auch wenn Midoriya lebt und ein Krimineller geworden ist, ist ihre gemeinsame Vergangenheit immer noch der Grund für Bakugous Entscheidung, sein Leben dem Gesetzt zu widmen. Und das sollte sich auch jetzt nicht geändert haben, dass hofft Kirishima zumindest, denn erfahren tut er es in diesem Moment nicht, da Bakugou auflegt. Er hält sich das Telefon vor das Gesicht, starrt auf den dunklen Bildschirm und weiß im ersten Moment nicht, was er nun tun soll. „Bitte stell nichts Dummes an, Bakugou!", fleht er und entsperrt sein Handy. Kurz prüft er seine Anruferliste, aber die letzte Rufnummer war unterdrückt und er kann sie daher nicht identifizieren.

Frustriert fährt er sich durch die Haare, wirft das Handy zur Seite und dreht sich auf den Rücken. Er kennt seinen besten Freund und daher hat er so eine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht. „Was haben diesen beiden Schweine ihm nur angetan, dass er über so etwas nachdenkt?", fragt er sich laut und ballt seine Hände zu Fäusten. Er hat Bakugou gesehen, hat all die Blessuren und Wunden gesehen, aber er kann sich als Dom nicht vorstellen, wie sich Bakugou gefühlt haben muss. Und er kann sich auch nicht vorstellen, was in ihm vorgegangen ist, als Midoriya ihn gerettet hat. Aber eines ist sich Kirishima sicher: Bakugou will Rache, will es diesen Dreckskerlen heimzahlen und das um jeden Preis!

Und Kirishima kann ihn verstehen, er selber würde es diesen beiden Männern gerne heimzahlen, ihnen heimzahlen was sie seinem Partner angetan haben, aber er ist Polizist und darf keine Selbstjustiz ausüben. Er muss Verbrecher vor Gericht bringen, sie hinter Gitter bringen und ihnen ihre gerechte Strafe zukommen lassen. Und in Dabis und Shigarakis Fall beutetet dies, sich an den Plan zu halten, wodurch nicht nur diese beiden Verbrecher hinter Gitter landen werden, sondern die gesamte Organisation hochgenommen wird. Aber sein bester Freund und Partner scheint gerade eher zu einem Problem, als zu einer Unterstützung zu werden und das bereitet Kirishima Kopfschmerzen. „Was soll ich bloß tun?", er ist hin und her gerissen zwischen seinem Pflichtgefühl als Polizist und seiner Freundschaft zu Bakugou. Noch kann er seine Entscheidung hinauszögern, aber es wird nicht mehr lange dauern, da muss er sich für eine Seite entscheiden.

Rape me!Where stories live. Discover now