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„Hey, nein! Ich war's nicht!", eine panische Stimme erfüllt den Raum, gefolgt von einem Schlag in das Gesicht des bettelnden Mannes. „Das ist mir ehrlich gesagt scheißegal.", ein groß gewachsener Mann reibt sich leicht die Knöchel an seiner rechten Hand. Sein Gegenüber sieht schlimmer aus, als die leichten Schürfwunden auf seiner Hand.

Eine schon sehr schief aussehende Nase, aufgeplatzte Lippen und ein geschwollenes Augen. Der Gefangene ist an einen Holzstuhl gefesselt, seine Hände sind auf dem Rücken und um seine nackte Brust schnürte sich ein Seil fest in die Haut. „Warum lässt du mich dann nicht einfach gehen.", winselt der gefesselte Mann. „Ich find es einfach witzig dich betteln zu sehen.", ein unheimliches Grinsen bildet sich auf dem Gesicht des Folterers. Es ist entstellt, große Brandnarben zieren sein gesamten Körper, lassen es unheimlich, fast unmenschlich wirken. Seine Operationsnarben sehen schlampig und schlecht gemacht aus, was seinem einschüchternden Erscheinungsbild zu gute kommt.

„Du bist doch nicht mehr ganz dicht!", ruft er panisch, als der Mann mit den Narben mit einem Messer auf ihn zukommt. „Dann lass uns doch mal herausfinden, wie dicht du gleich noch bist.", mit diesen Worten rammt er dem gefesselten Mann die scharfe Klinge in den Rumpf. Laut brüllt der Mann vor Schmerzen und Angst auf, er schreit so laut, dass der Folterer das Klopfen an der Tür fast nicht gehört hat. Die Tür zu seinem Folterreich wird geöffnet und jemand tritt hinein. Mit einem genervten Blick dreht sich er sich um und zieht gleichgültig die Klinge aus dem Fleisch. Die rote Flüssigkeit verteilt sich rasant auf dem grauen Betonboden.

„Immer noch die gleichen Spielchen?", fragt der Neuankömmling schmunzelnd. „Immer noch so ein Arschkriecher?", kontert der Narbenmann, während sie aufeinander zugehen. Beide grinsen, als sie sich die Hand geben und sich freundschaftlich auf die Schulter klopfen. Das weiß, graue Haar des einen steht im deutlichen Kontrast zu dem dichten schwarzen des anderen. „Ist der da wichtig?", es wird auf den Mann gedeutet, der gerade dabei ist zu verbluten. „Nein, nur ein Zeitvertreib ... Natürlich, du Depp!", feixt der andere und boxt dem Neuankömmling dann in die Schulter. „Aber er hat mir schon alles gesagt, was ich wissen muss. Wie sieht's bei dir aus?", das Geschrei des Mannes ist in der Zwischenzeit verstummt und der Körper sitzt zusammengesackt auf dem alten Holzstuhl.

„Ich bin mir nicht ganz sicher. Midoriya scheint etwas zu ahnen oder etwas ist passiert, was ich nicht wissen soll.", grübelt er und fährt sich mit seinen dünnen Fingern durch seine grauen Haare. „Etwas was du nicht wissen sollst? Shigaraki ehrlich, der Typ erzählt dir alles, weil er denkt das du damit nichts anfangen kannst, weil er sich für so verdammt schlau hält.", während er sprich, wischt er das besudelte Messer in einem Lappen ab und steckt es sich zurück in die Halterung an seinem Gürtel. „Und mich für dumm ... danke für den stummen Hinweis, Dabi.", die entstellte Visage grinst ihn an. Dabi bedeutet Shigaraki ihm aus dem Raum zu folgen.

Zusammen gehen sie die kleine Treppe hoch und finden sich in einem gemütlichen Wohnbereich eines schicken Einfamilienhauses wieder. „Willst du was trinken?", fragt der schwarzhaarige und geht zum Waschbecken in der angrenzenden offenen Küche. „Nein.", man hört das Wasser laufen. „Das diese Scheiße immer so schlecht aus Klamotten raus geht.", kommt es fluchend von Dabi. „Ich habe letztens einen neuen Fleckenentferner versucht, der wirkte wahre Wunder." prahlt Shigaraki und bringt Dabi dazu ihn perplex anzusehen. „Den solltest du mal bei Midoriya versuchen, vielleicht verschwindet er dann auch einfach.", kurz lacht der Grauhaarige auf und auch Dabi feiert sich ein bisschen für den gut gelungenen Witz. Doch die Heiterkeit bleibt nicht lange.

„Er ist und bleibt ein Problem.", murmelt Shigaraki und Dabi gesellt sich wieder zu ihm. „Zu viele respektieren ihn oder haben Schiss!" „Er hat das alles hier auch schließlich aufgebaut, kein Wunder, dass sich kaum jemand gegen ihn stellen will.", der Grauhaarige fängt sich einen stechenden Blick aus diesen eisblauen Augen ein. „Hört sich bei dir fast nach Bewunderung an.", seine Stimme ist scharf und durchfährt den Grauhaarigen wie ein Messer. „Ja, ich bewundere ihn ...", gibt er zu und provoziert Dabi mit diesen Worten. „Pass auf, was du jetzt sagst.", zischt der Schwarzhaarige leise. Die Situation droht zu kippen. „... aber ich bin es leid immer nur der Laufbursche und Idiot zu sein!", endet Shigaraki. „Wer sagt, dass du danach nicht wieder als Laufbursche endest, wenn du die ganze Sache überhaupt überlebst.", Dabi hat sich nach hinten in das Sofa gelehnt und erwähnt das Überleben eher beiläufig.

Die Stille, die nun zwischen den beiden Männer entsteht, scheint vor unausgesprochenen Dingen nur so zu knistern. Allein durch den Augenkontakt, lässt dich erahnen, dass auch wenn sie beide am selben Strang ziehen, sie dennoch Rivalen sind. „Dabi ...", Shigaraki lehnt sich nach vorne, stützt sich mit seinen Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab und faltet ruhig seine Hände ineinander. „... wenn einer seine Überlebenschancen berechnen sollte, dann nicht ich.", die Luft scheint zu flimmern unter der Präsenz zweier Dom's.

„Soll das eine Drohung sein?", fragt Dabi, seine Arme legt er breit über die Rückenlehne und signalisiert seinem Gegenüber damit, dass er keine Angst vor ihm hat. Der Grauhaarige holt entspannt Luft und stemmt sich hoch. „Nein. Nur ein gut gemeinter Rat eines Freundes.", mit diesem Worten lässt er seinen Partner einfach sitzen und geht zur Haustür. Als der diese öffnen will, wird ihm diesen von außen aufgestoßen. „Oh, hallo Boss.", begrüßt ihn ein junger Mann mit dreitage Bart.

„Hawks.", Shigaraki nickt ihm zu, schiebt ihn dann zur Seite und verschwindet. Aufmerksame gelbe Augen folgen ihm, suchen danach in eisblauen nach einer Antwort auf eine ungestellte Frage. „Steck deine Nase nicht in Sachen rein, die dich nichts angehen.", kommentiert Dabi seinen fragenden Blick. „Mich gehen alle Sachen an, die mit dir zu tun haben.", Hawks schenkt ihm ein kokettes Zwinkern. Mit einem genervten Laut verdreht der Schwarzhaarige seine Augen. „Dann bring den Müll raus.", er schließt seine Augen, legt seinen Kopf auf die Sofalehne ab und offenbart Hawks dadurch seine schutzlose Kehle.

„Immer muss ich die Drecksarbeit machen.", er setzt sich in Bewegung. „Aber schön zu sehen, dass du mir vertraust.", gluckst er und verschwindet im Keller. Als dieser die Treppe ganz hinab gestiegen ist öffnet Dabi wieder seine eisblauen Augen und starrt an die Decke. „Ich vertraue niemanden ...".

Rape me!Where stories live. Discover now