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Nach einer gefühlten Ewigkeit war mir die Luft ausgegangen und ich lang nur noch um Atem ringend auf dem Boden. Zögerliche Schritte näherten sich mir.

„Sir, was haben Sie?", fragte eine helle und angenehm klingende Stimme, die mich augenblicklich wieder an Lily erinnerte. Dabei hatte ich sie doch gerade erst aus meinen Gedanken verbannt! Auch sie kniete sich zu mir hinab, so wie Aberforth es eben getan hatte. Sie musterte mich kurz. Dann strich sie mir vorsichtig meine Haare aus meinen nassen Gesicht. „Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann, Professor", forderte sie leise, aber bestimmend und sah mir in die Augen. Sofort schaute ich an ihr vorbei, um nicht in ihren grünen Augen zu ertrinken. Ein Zittern befiel meinen Körper und zwang mich zurück in eine zusammengekauerte Haltung. Meine Haaren landeten erneut in meinem Gesicht und wieder spürte ich, wie sie behutsam - ja fast schon liebevoll - mir meine Haare dorthin zurückstrich, wo sie hingehörten. Ihre Berührungen ließen mich kurzzeitig vergessen, wer ich war. Ich, der fiese Professor, der Todesser, hatte so vielen Menschen das Leben gekostet, Schülern machte ich regelmäßig das Leben zur Hölle und ich, der meine einzige Freundin verraten hatte. Nein, ich verdiente es nicht, so gut behandelt zu werden. Diese Erkenntnis brach aus mir heraus zusammen mit einem tiefen Grollen und einem Zauber, der sie von mir weg und zurück an die Wand beförderte. Ihr Körper kam mit einem Geräusch, das keinen sanften Aufprall vermuten ließ, an der Wand zum Stillstand. Keuchend hielt sie sich daran fest. Schnell besann sie sich wieder und machte bereits wieder einen Schritt auf mich Monster zu. Mit dem Kopf schüttelnd beförderte ich nicht nur meine Haare zurück auf meine Wangen, sondern hielt auch sie an Ort und Stelle.

Mit bebendem Körper richtete ich mich schleppend auf und folgte einem seltsamen Energieschub, als ich letztendlich aufstand. Mit fahrigen Bewegungen wischte ich mir Tränen und Haare aus dem Gesicht.

Wie ich da zitternd in meiner Wohnung stand, keine fünfte Meter von mir entfernt eine Fremde, überkam mich eine heftige Welle Hitze, die der Anstrengung meinen Körper aufrecht zu halten, folgte. So riss ich mir kurzerhand meinen Umhang von den Schultern und offenbarte der Frau sogleich einen Blick auf mein Todessermal. Meinen ersten Eindruck hatte ich ja wirklich gut hinbekommen! Mir die Schläfen massierend, hinter denen sich ein Schmerzgewitter begann zusammenzubrauen, warf ich den Umhang über die nächste Sessellehne.

𝒵𝓌𝒶𝓃𝑔𝓈𝒽𝑒𝒾𝓇𝒶𝓉Where stories live. Discover now