ƙαριƚҽʅ ١Ց

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Langsam begann ich mit dem Kopf zu schütteln, bis ich mich schließlich aus meiner Starre lösen konnte. Auf der Suche nach Ablenkung verschwand ich in meinem Büro. Ich hatte noch nicht wirklich begonnen, die Aufsätze fertig zu kontrollieren, da klopfte es an der Türe, die zu meiner Wohnung führte. Ich erhob mich und öffnete Alana, die mit nassen Haare vor mir stand.

„Ja?"

„Gibt es nicht immer Frühstück in der großen Halle?", fragte sie, während sie versuchte einen Blick in das Büro hinter mir zu erhaschen.

„Stimmt, hatte ich vergessen", erwiderte ich nur knapp und drängte mich an ihr vorbei zurück in meine Wohnung, die Türe dabei hinter mir schließend. Mit zielstrebigen Schritten durchquerte ich das Wohnzimmer meiner Wohnung, um von dort durch die nächste Türe in einen Gang der Kerker zu gelangen. Alana folgte mir.

„Weißt du zufällig, wie schnell ein Todesser sterben würde, der eine Verräterin heiratet?" Ich war stehengeblieben und sah Alana an. Ihr Blick mäanderte zwischen Verwirrung und Schock.

„Aber ich bin unschuldig", beteuerte sie zum erneuten Male. Zwei kleine Falten hatten sich zwischen ihren zusammengezogen Augenbrauen gebildet.

„Ich weiß, trotzdem", beeilte ich mich zu sagen.

„Wieso fragst du dann?" Ihre Stimme war etwas lauter geworden. Gleichzeitig wich Alana ein paar Schritte zurück, um etwas mehr Abstand zwischen uns zu bringen.

„Nur so", antwortete ich knapp und wollte die Hand, die ich eben schon auf die Klinke gelegt hatte, nach unten drücken, als Alanas Hand nach meiner anderen griff und mich von der Tür wegzog. Erst als sich meine Hand von der Klinke hatte lösen müssen, stoppte sie.

„Wag es ja nicht!", fuhr sie mich fast schon schäumend vor Wut an.

„Das lass mal meine Sorge sein." Augenblicklich spürte ich etwas mit Schwung gegen meine Wange klatschen, die sich sofort mit Schmerzen und Hitze bei mir meldete. Wahrscheinlich wurde sie gerade rot. Ungläubig sah ich zu Alana, die schnell atmend und mit einem wütenden Gesichtsausdruck vor mir stand.

„Das ist vielleicht eine beschissene Lage, in der wir uns befinden, aber sicher kein Grund sich umzubringen!", schrie sie mir ungehalten entgegen.

„Das ist meine Entscheidung", erwiderte ich nüchtern und entzog meiner Hand ihrem Griff.

„Ach ja?" Sofort zog sie meine Hand wieder zu sich, schob meinen Ärmel zurück und tippte auf meinen Ringfinger. Zeitgleich hielt sie ihre Hand daneben. An beiden konnte ich einen schmalen, silbernen Ring ausmachen. Wie hatte ich den denn nicht bemerken können? Außerdem wie war er überhaupt an meinen Finger gekommen? Alana schien meine Gedanken zu erahnen:

„Der hat sich durch den Schwur gebildet, den wir unwissentlich geleistet haben. Du bist nicht mehr alleine!"

„Ja, nicht mehr alleine, zusammen mit einer Frau, von der ich bloß ihren Namen, ihr Aussehen und ihre Stimme kenne", spottete ich. Erst nachdem diese Worte meinen Mund verlassen hatten, realisierte ich, was Alana gerade gesagt hatte, was sie mir zu verstehen geben wollte. Wollte sie mir tatsächlich die Einsamkeit nehmen? Wollte sie nicht einfach nur neben mir her leben, sondern wirklich bei mir sein? Nein, sicher nicht. Das konnte sie unmöglich auf Dauer ernst nehmen.

„Das kann sich doch noch ändern", sagte sie jetzt schon wieder etwas ruhiger und löste langsam ihre Finger von meiner Hand, die ich widerstandslos hinabfallen ließ.

„Ich glaube kaum, dass du das willst", meinte ich etwas leiser und verließ ohne ein weiteres Wort meine Wohnung. Alana setzte mir zwar nach, gab aber auf, mich zurückrufen zu wollen, als sie Schüler näher kommen hörte. Die verwirrten Blicke der Schüler konnte ich schon nicht mehr sehen, da ich mich erneut auf den Weg in Minervas Büro machte.

𝒵𝓌𝒶𝓃𝑔𝓈𝒽𝑒𝒾𝓇𝒶𝓉Where stories live. Discover now