ƙαριƚҽʅ ૩

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„Feder?", krächzte ich fast. Sofort reichte mir Aberforth eine und schob mir den Vertrag auf der Rolle Pergament unter die Nase. Schwerfällig fiel ich zurück auf den Stuhl und setzte zu meiner Unterschrift an. Mein Vorname gelang mir noch recht flüssig. Meinen Nachnamen zitterte ich nur noch mit quietschender Feder auf das Pergament. Als endlich der letzte Buchstabe, der sich dank meinen zittrigen Finger kaum von einem schrägen Strich unterschied, in schwarzer Tinte vor mir glitzerte, fiel mir die Feder aus meiner sich verkrampfenden Hand und besprühte nicht nur den Tisch mit feinen Tintenklecksen.

„Danke, du hast uns wirklich sehr geholfen, Severus", sagte Aberforth lächelnd und nahm Feder und Vertrag an sich. „Falls du mal etwas benötigst, dann kannst du dir meiner Unterstützung sicher sein." Zufrieden stand er auf und verließ gemeinsam mit Shacklebolt den Raum, nicht ohne Minerva vorher anerkennend auf die Schulter zu klopfen. Ein Geräusch der Erschöpfung verließ meinen Mund, während ich meinem Schicksal ergeben die schweren Augenlider schloss.

„Es tut mir leid, ich konnte doch nicht ahnen, dass dich das so sehr mitnimmt", hörte ich Minerva nach ein paar Sekunden der Stille hinter mir sagen. Sie trat näher an mich heran und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich schlug ihr nur unsanft und mit einem leisen Klatschen auf die ausgestreckten Finger.

„Dafür habe ich dir von meiner Vergangenheit erzählt, dass du das jetzt gegen mich ausspielst?!", fuhr ich sie etwas kraftlos an.

„Es- Ich-"

„Lass gut sein. Du hast dich doch auch sonst nicht groß um mich geschert", unterbrach ich ihr Stottern nach einer Entschuldigung, Rechtfertigung oder was auch immer sie versuchte zu finden. Die richtigen Worte jedenfalls waren es jedenfalls nicht. „Sei einfach froh, dass ich mich noch am Leben lasse und irgendeiner Frau helfe, die ich nicht einmal kenne", damit stürmte ich mit schnellen Schritten aus ihrem Büro und beeilte mich in meine Wohnung zu kommen, um nicht mitten in den Fluren Hogwarts' anfangen würde zu heulen. Erst als sich die Türe zu meinen privaten Räumen schloss und ich mich von innen dagegen lehnen konnte, brachen sich die ersten Tränen und Schluchzer mit aller Heftigkeit Bahn. Wasserfallartig rannen salzige Tränen meine Wangen hinab. Sie versiegten auch nicht, als ich mich Stunden später schlafen legte. Erst ein paar Stunden danach fand ich endgültig Schlaf, geprägt von schrecklichen Träumen, Tränen und Wachphasen, in denen ich die im dunklen verschwindende Decke anstarrte und versuchte meine Gedanken mit Gewalt von Lily wegzulenken. 

𝒵𝓌𝒶𝓃𝑔𝓈𝒽𝑒𝒾𝓇𝒶𝓉Where stories live. Discover now