ƙαριƚҽʅ ١7

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Als ich aufstand und mir Kleidung aus einem Schrank zusammensuchte, konnte ich Alanas Blick regelrecht auf mir spüren. Die Decke hinter mir raschelte. Ehe ich sie hätte aufhalten können, schlich sie hinter meinem Rücken aus dem Zimmer. Wahrscheinlich war es ihr unangenehm, mir nackt unter die Augen zu treten. Irgendwie konnte ich sie verstehen, dass sie mir keinen weiteren Blick auf ihren zugegeben recht hübschen Körper erlaubte, aber auf der anderen Seite sträubte sich etwas in mir bei dem Gedanken, dass Alana sich offensichtlich für ihren Körper schämte.

Während ich mich anzog, drifteten meine Gedanken mal wieder zu Lily ab. Ich fühlte mich dreckig, so als hätte sich sie betrogen, weil ich mit einer anderen Frau geschlafen hatte.

„Alana, kann ich reinkommen?", fragte ich an der Türe, bevor ich das Wohnzimmer betreten wollte.

„Ja", kam es von der anderen Seite und ich öffnete die Türe. Alana hockte auf dem Boden und schaute gerade unter mein Sofa.

„Suchst du was?", fragte ich belustigt.

„Ja, mein BH ist weg", eröffnete sie mir und stand auf. „Wo hast du den nur gestern hingeschmissen?", fragte sie grinsend und kam auf mich zu. Mit in die Hüften gestemmten Armen stand sie vor mir. Zunächst war ihr Blick noch ernst, dann jedoch konnte sie sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen.

„Der müsste irgendwo zwischen Sofa und Schlafzimmer liegen", antwortete ich und sah mich kurz um. „Sorry."

„Egal." Grinsend vollführte sie eine wegwerfende Bewegung.

„Das Haus - oder halt eben das Schloss - verliert nichts."

„Ich will nur hoffen, dass deine Wohnung auch nichts verliert, sonst finden irgendwelche Schüler meinen BH nachher in der großen Halle oder wer weiß wo", lachte sie und sah mir direkt in die Augen. Auch mir entlockte sie ein Lächeln. Nicht, weil ich es sonderlich lustig fand, eher weil sie so unbeschwert lachte und glücklich aussah, auch wenn dieses schöne Leuchten in ihren Augen schnell wieder verblasste. Ein kleiner Funke Freude glomm in mir auf, den ich schon lange erloschen geglaubt hatte. „Alles okay?", fragte Alana nach einer kurzen Stille, in der ich sie wahrscheinlich ziemlich weggetreten angeschaut hatte, ihre freudig funkelnden Augen.

„Ja", sagte ich schnell. „Alles gut." Und wie gerade wirklich alles gut war. Vor ein paar Sekunden noch, wäre es eine Lüge gewesen, aber für diesen einen kleinen Moment nicht.

„Du lächelst", stellte sie plötzlich mit zusammengezogenen Augenbrauen fest. „Solltest du öfter tun." Damit wand Alana sich von mir ab und verfrachtete die Kleidungsstücke auf ihrem Arm in einen Sessel. Überrumpelt sah ich ihr nach, wie sie schließlich im Bad verschwand. Selbst als Wasser begann zu prasseln, rührte ich mich nicht von der Stelle. Auch meine Gedanken kreisten einzig und alleine um diesen kurzen Satz. Lächeln - hatte ich das nicht schon längst verlernt?

𝒵𝓌𝒶𝓃𝑔𝓈𝒽𝑒𝒾𝓇𝒶𝓉Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum