𝒵𝓌𝒶𝓃𝑔𝓈𝒽𝑒𝒾𝓇𝒶𝓉

ƙαριƚҽʅ ١Ƽ

Erst am nächsten Morgen traf es mich wie ein herber Schlag, dass es eben nicht Lily war, die nah an mich gekuschelt neben mir lag, mit mir ein Bett teilte, eine Decke sogar. Dass die Spuren, die ich an ihrem Hals hinterlassen hatten, auf dem falschen Körper waren.

Schon wieder trieb es mir Tränen in die Augen. Gleichzeitig aber wollte ich, dass Alana nicht genauso enttäuscht wurde, sobald sie aufwachen würde. Schließlich hatte auch sie sich jemand anderes vorgestellt und mich in der letzten Nacht mehrfach Rob genannt. Genauso wusste sie nun, dass ich sie mir als Lily vorstellte. Immerhin hatte auch ich sie so genannt. Um Alana all die Enttäuschung etwas erträglicher zu machen, begann ich sanft durch ihre Haare zu streichen und wollte den Schwindel, jemand zu sein, den sie liebte und der auch sie liebte, noch für wenigstens ein paar Minuten aufrecht erhalten. Ihre Locken ließen sich nicht so leicht aus ihrem Gesicht ziehen, doch durch ständiges Hindurchfahren gelang es mir schließlich doch, sie nach hinten zu biegen, wo sie ihren freigelegten Rücken und Nacken bedeckten.

„Guten Morgen, Alana", flüsterte ich in der Nähe ihres Ohres, das nicht auf den Kissen lag. Im Anschluss daran drückte ich ihr sanft einen Kuss auf die Haare.

„Morgen, Rob", erwiderte sie mit immer noch geschlossenen Augen und verschlafener Stimme. Zufrieden, dass sie noch nicht direkt in das Loch der Erkenntnis, das ich nicht Rob war, tappte.

„Gut geschlafen?"

„Ja, sehr", erwiderte sie und gähnte herzhaft. Dann drehte sie sich zu mir um und sah mich an, erblickte mich und nicht Rob. Die Erkenntnis zupfte bereits an ihrem Lächeln, doch sie ließ nicht zu, dass es ganz verschwand. Stattdessen betrachtete sie mich nur kurz abschätzend, um dann völlig unerwartet laut loszulachen. Verwirrt sah ich dabei zu, wie ihre Haare ihr wieder ins Gesicht fielen.

„Ich habe tatsächlich geglaubt, du seist Rob", erklärte Alana und sah mich gerade heraus an. „Danke."

„Wofür?", fragte ich.