Kapitel 29

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Ellinor

Fynn schien genau wie mir, ein Stein vom Herzen zu fallen. Er kam auf mich zu und nahm Marie entgegen. Diese weinte immer noch stumm vor sich hin. Sie hat echt Stärke, dass muss ich zugeben. Der Arzt ging zu ihr und untersuchte ihren Rücken. Ich stieg ab und wollte näher gehen, doch der Vater von Marie fing an zu knurren, was mich in meiner Bewegung inne halten lässt. „Komm ihr nicht zu nah, wegen dir ist sie verletzt." sprach er. Er hat Recht, wegen meiner Unachtsamkeit kam sie an den Pfeil, wie blöd war ich, dass ich Meinen! Pfeil nehmen musste. Ich fühle mich deshalb so schuldig, denn nur durch mich, ist Marie am Rücken verletzt.

Stumm rief ich die nötigen Ghost Rider für den Auftrag zu mir, als Fynn anfing mich zu verteidigen „Sie kann nichts dafür, es war ein blöder Unfall." knurrte er seinen Onkel an. „Du bist auch schuld, wegen dir ist sie hier. Sie bringt nur Unglück. Du hättest am Freitag beinahe unser Bündnis mit den Hexen und Zauberern wegen ihr zerbrochen." wütete der Onkel weiter. Bevor Fynn wieder zu Wort kam, mischte ich mich ein „Fynn, er hat Recht." Sofort wandte Fynn sich mir zu „Nein, hat er nicht. Du bist meine Mate, du hast genauso ein Recht darauf hier zu sein, wie jede andere Mate." bekräftigte er. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Leo schon in seinen Klamotten ankam. Nur noch der Mantel und der Hut fehlten, aber die waren bestimmt bei seinem Pferd. „Du hast sie ja noch nicht einmal markiert, daher hat sie das Recht noch nicht. Wahrscheinlich wäre dass dann auch nicht passiert heute." redete der Onkel weiter. Damit hatte er aber einen wunden Punkt getroffen, denn Fynn dürfte mich nie markieren und er spannte sich immer weiter an. Inzwischen konnte ich auch die anderen Rider hören, wie sie durch den Sturm kommen. Als auch das Heulen von den Höllenhunde erklang, zuckten die Werwölfe zusammen. „Was war das? Das klang ja erschreckend." fragte die Tante. Fynn sah zu mir, doch konnte ich ihn nur entschuldigend ansehen. „Elli, was ist los?" „Marie da rausholen zu können war nicht umsonst." wich ich aus. Ich wollte nicht sagen, dass ich nun Werwölfe jagen müsste. Das käme denen bestimmt wie Verrat vor. „Was muss du machen?" knurrte Fynn. „Meine Aufgabe." versuchte ich es nochmal. „Was!?" „Na schön, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich soll die nächsten Werwölfe jagen. Ihr Leben kostete 5 Werwölfe, auch wenn wir sie so oder so geholt hätten, früher oder später." gab ich doch auf. So wie er mich auch anstarrt, da merkt man, dass er eigentlich für den Posten des Alphas geboren ist. Nun mischte sich der Onkel wieder ein „Da hörst du es? Sie macht auf deine eigene Spezies jagt. Wahrscheinlich ergötzt sie sich an dem Leid der anderen." spuckte er mir regelrecht vor die Füße. Mit einem lauten Knall schlug ein Blitz hinter mir ein und ich wusste, dass die Rider nun da stehen, denn die Werwölfe bekamen große Augen. „Elli bitte, du kannst Werwölfe nicht einfach so mitnehmen, was ist mit den Mates? Die würdet ihr mit ins Verderben ziehen, aber das ist nicht die Aufgabe der Wilden Jagd oder?" versuchte doch tatsächlich Fynn mich jetzt zu überreden. Versteht er nicht, dass das meine Aufgabe ist? Ich muss das tun und ehrlich gesagt hätte ich mir von ihm Verständnis erhofft. Aber mit den Mates hat er Recht. Ich wendete mich ab und den Ridern zu „Jeder Werwolf, der dem Tod entkam und einen Mate hat, den löscht ihr aus." befahl ich, dass war das einzige, was ich tun konnte, für die Mates. „Auslöschen? Was meinst du damit? Elli?" fragte Fynn. Ich saß auf und schaute dann zu ihm. Er sah verzweifelt aus. Ihn so zu sehen, ließ mein Herz zusammenziehen. „Es bedeutet, dass niemand sich an die erinnern wird. Es wird so sein, als hätten sie nie gelebt." erklärte ich ihm gefühllos. Ich schickte die Rider in Gruppen mit jeweils einem Namen los. Dann pfiff ich einmal und die Höllenhunde kamen langsam zwischen den Bäumen hervor. Sie sahen echt furchterregend aus. Sie fletschten alle die Zähne, bei einigen lief sogar der Speichel. Sie freuten sich, endlich wieder auf die Jagd zu können, nur mit Leo und mir. Ich hörte Kleidung reißen und sah dann die Werwölfe als Wölfe da stehen. Sie knurrten den Höllenhunde entgegen und warnten sie, nicht näher zu kommen. Dies interessierte die Hunde aber nicht. Sie waren größer als die Wölfe und um einiges gefährlicher, da sie nicht so einfach sterben können. Fynn war der einzige, der ungefähr die selbe Größe hat, wie ein Höllenhund. Daher knurrten jetzt die Hunde bedrohlich und die Wölfe zuckten alle zusammen, bis auf Fynn. Dieser knurrte die Hunde immer noch an, was sie aber nicht einschüchterte. Sie schauten erwartungsvoll zu mir. Ich nannte ihnen den Namen und sie jagten davon. Ich sah nochmal zu Fynn, bevor Leo und ich ihnen nach donnerten. Mit uns zog auch der Sturm, in dem wir wieder nur für die Gejagten sichtbar wurden.

Die Anführerin der Wilden JagdDonde viven las historias. Descúbrelo ahora