Kapitel 13

616 39 0
                                    

Ellinor

Geweckt wurde ich wieder von diesem Ding. Wenn es nicht so schrill wäre, ist es schon lustig, wie es so auf und ab springt. Ich griff danach und versuchte es auszustellen, so wie Leo es mir gezeigt hatte. Ich brauchte ein paar Anläufe aber es klappte irgendwann und das Ding war still.
Ich machte mich fertig und zog heute eine graue Jeans und eine dunkelrote Bluse an. Ich frühstücke mit Leo zusammen, bevor wir mit der Blechkiste wieder zur Schule fahren.
Ich sehe die anderen und freue mich tatsächlich auf sie. Ich ging zu ihnen und begrüßte sie. Liz zog mich wieder in eine Umarmung. Die Aufmerksamkeit der anderen lag wieder auf dem Parkplatz, außer die von Liz, sie fragte "Wir wollten alle am Samstag in die nächste Stadt und dort ins Dungeon gehen, willst du mit?" "Was ist das denn?" Ihre Augen leuchteten kurz auf. "Das ist eine einzigartige und spannende Attraktion, die uns in die dunkle Vergangenheit führt. Einmal muss du bei sowas mitgemacht haben. Bitte sag ja." flehte sie am Ende. "Okay, aber vorher muss ich Leo fragen." Liz quietscht kurz auf, bevor sie mich nochmal umarmt. An sich muss ich Leo nicht fragen, aber ich wollte am Samstag nach Hause, also mein richtiges und dass muss ich dann verschieben.
Die Augen von allen leuchteten auf, also war das Auto jetzt da. Ich überlege, soll ich schon gehen oder nicht? Aber er hat sich ja entschuldigt und mir meine Tasche gebracht, ich bleibe bei meinen neuen Freunden. Als alle da waren und sich begrüßt hatten, schaute ich mich unauffällig nach Fynn um. Ihn konnte ich aber nicht finden. Enttäuscht drehte ich mich wieder um und sah Liz mich wissend angrinsen. Wieso bin ich enttäuscht, dass er nicht da ist? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Aber eigentlich ganz gut, dass er nicht da ist, ich hatte die Bitte von Luzifer vergessen. Ja ich nenne es Bitte und kein Befehl, schließlich hat er gesagt versuche.
Ich spürte ein Kribbeln in meinem Rücken und drehte mich also wieder zum Parkplatz. So konnte ich sehen, wie mehrere Autos auf den Parkplatz fuhren. Aus dem ersten stieg Fynn aus und anscheinend sein Bruder, da er ihm zum verwechseln ähnlich sieht. Fynns Blick traf meinen und er fing wieder an zu strahlen. Wow, dass was er immer nimmt will ich auch. Er winkte mir zu, was zur Folge hatte, dass auch sein Bruder zu mir sah. Aus der Entfernung konnte ich nur erkennen, dass seine Augenfarbe dunkler war, als die von Fynn. Fynn wollte auf mich zugehen, aber ich drehte mich wieder um und verabschiedete mich. Man konnte es ja wenigstens versuchen, wie Luzifer so schön sagte. Ich beeilte mich, um zu meinen mhm, es begann mit Z, nein mit S. Egal diese Schränke meine ich, zu kommen. Dort sah ich auf den Stundenplan und verkniff mir ein Lachen. Ich habe als erstes Geschichte. Da bin ich gespannt, was Mrs. Pfau dann gleich macht.
Ich ging in den Raum, von Mrs. Pfau war noch keine Spur, dafür saß Fynn schon auf seinem Platz. Stimmt, dass hatte ich ja komplett vergessen, dass er neben mir sitzt. Naja, aber man kann mir nicht sagen, dass ich es nicht versucht hätte. War zwar nur für ein paar Minuten, aber was solls. Ich setzte mich also auf meinen Platz neben Fynn. "Wieso bist du eben vor mir geflüchtet?" wollte Fynn auch gleich wissen. Uh, woher wusste er, dass ich vor ihm weggegangen bin? "Ich äh, habe etwas aus meinem" Gott, wie hießen die Dinger nochmal? "Dings da geholt. Ich wollte nicht zu spät kommen." Er hob eine Augenbraue hoch. Er glaubte mir nicht, klar so wie ich gestottert habe. Als er gerade etwas sagen wollte, kam Mrs. Pfau in den Raum. Als sie mich sah, blieb sie erstarrt stehen und ihre Unterlagen fielen alle auf den Boden. Ein Schüler aus der ersten Reihe hob alles auf und drückte sie wieder in die Hände von Mrs. Pfau, dies riss sie aus ihrer Starre. Und so begann, die für mich lustigste Stunde. Ständig stotterte und vergaß Mrs. Pfau etwas. Das Thema hat sie auf das Nibelungen Lied und die Dolchstoß Legende gewechselt. Sie sah mich hin und wieder ängstlich an, dies bemerkte irgendwann auch Fynn und sah zwischen uns beiden hin und her. Für ihn muss es komisch vorkommen, dass ein Werwolf vor einem geglaubten Menschen so ängstlich ist, aber was soll ich machen. Ich verhielt mich ganz normal und gab Mrs. Pfau keinen weiteren Grund so panisch teilweise zu sein. Und solange sie das gestern niemanden erzählt, werde ich sie auch in Ruhe lassen.
Als es zur Pause klingelte, packte ich langsam meine Sachen zusammen, sodass ich dann mit Mrs. Pfau alleine war. Jetzt wurde sie noch panischer. Ich ging zu ihr hin und flüsterte so leise, dass nur sie mich als Werwolf verstand "Solange sie es niemanden erzählen, lasse ich sie in Ruhe. Erzählen Sie es jemanden, dann werde ich sie richtig jagen und nicht so wie gestern. Zudem werde ich sie auslöschen, sodass niemand mehr sich an sie erinnert. Also verschweigen Sie es und wir können beide in Ruhe leben." Während meiner kleinen Rede senkte sie den Kopf und neigte ihn, sodass ich ihre Kehle sah. Sie unterwirft sich mir, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Aber gut, dass wird es hoffentlich für sie leichter machen, dass sie es verschweigen soll. Denn eigentlich unterwerfen sich Werwölfe nur ihrem eigenen Alpha, jedenfalls laut meiner Mutter.
Ich ging raus und suchte die anderen, die ich unter einem Baum sitzend fand. Ich setzte mich zu ihnen und ließ meinen Blick schweifen. Er traf den Blick von Fynn welcher bei seinem Bruder stand, mit den restlichen Rudelmitgliedern. Warum war das Rudel gespalten? Ich verlor mich im Blick von Fynn und nahm nur nebenbei wahr, wie Derek sagte "Seine Selbstbeherrschung ist bemerkenswert. Er setzt sich nicht mal zu ihr." Da es mich mit den zwei Gruppen interessierte, schaffte ich es meinen Blick zu lösen. "Warum steht ihr eigentlich nicht bei den anderen?" Das Mädchen in James Armen zuckte zusammen. Derek antwortete mit düsterer Miene "Ihnen passen unsere Ma.. Partner nicht." "Das ist bescheuert. Ihr gehört zusammen, dass sieht doch ein Blinder. Warum verstehen die das nicht?" Liz lächelte mich traurig an "Das ist eine komplizierte Sache. Wir sind halt anders als sie." Da machte es bei mir klick. Sie waren Menschen und den anderen Werwölfen gefällt das nicht. Man sind das Arschlöcher. Der Wind wurde wieder stärker. Das ist dieselbe Sache wie Männer sind besser als Frauen, nur eben hier Werwölfe sind besser als Menschen. Dabei können Menschen auch stark sein, vielleicht nicht körperlich, aber geistig. Wenn man sie nicht lässt, können sie einem nie ihre wahre Stärke zeigen. Während die anderen Mädels inzwischen Probleme mit ihren Haaren hatten, blieben sie bei mir ruhig. Tja, es hat schon was, wenn man den Sturm kontrolliert. Moment, was? Ich wollte keinen Sturm rufen, verdammt. Ich konnte Leo sehen, wie er sich panisch umblickte, bis er mich fand und angestürmt kam. Er nahm mich in den Arm und sagte "Du musst dich beruhigen, ansonsten kommen sie gleich wieder. Kontrolliere den Wind und lasse ihn schwächer werden." Ich beruhigte mich tatsächlich und konnte mich wieder konzentrieren, sodass ich den Wind wieder normal werden lassen konnte.
Als auch Leo dies bemerkte, ließ er mich los und schaute mich tadelnd an. "Was hat dich so aufgeregt?" Stumm antwortete ich ihm, dass ich es später erzählen werde. Die anderen blickten mich auch fragend an. Zum Glück rette mich die Schulklingel vor einer Antwort.
Der nächste Unterrichtet war langweilig und ich war froh Liz zu haben. Sie redete in einem fort, sodass ich mich zum Schluss doch auf die Mittagspause freute.
In der Cafeteria holten wir uns etwas zu Essen und setzten uns zu den anderen, die wieder nicht beim Rudel saßen. Ignorante Volltrottel sage ich nur. Ich meine ich komme aus einer Zeit, da wurde die Frau echt schlecht behandelt, außer bei meinen Eltern, ich kenne es eigentlich nicht anders. Trotzdem finde ich die Emanzipation gut. Da können die Wölfe doch auch die Menschen akzeptieren, also echt, was ist daran so schwer. Während ich so in Gedanken war, merkte ich nicht wie Fynn vom anderen Tisch aufgestanden ist und sich neben mich setzte. Erst als er sprach bemerkte ich ihn. "Was war vorhin los, dass dein Bruder so panisch wurde?" Oh ja, gute Frage, ich wüsste jetzt auch gerne eine Antwort darauf. Ich mein ich kann ja schlecht sagen, dass ich wütend wurde, wodurch der Wind so stark wurde und ich beinahe wieder die Ghost Rider unbewusst gerufen hätte. Ja klar, ich brauche eine bessere Antwort. Denk Elli Denk!
Zum Glück sprang Leo wie immer ein "Sie hatte Panik bekommen. Sie dachte sie hätte jemand aus unserer Familie gesehen und hatte Angst wieder zurück zu müssen." Uh, nicht schlecht Herr Specht. Im Prinzip stimmt es ja auch, wenn man es ein bisschen anpasst. Fynn nickte verstehend, machte seine Hand unter dem Tisch zu einer Faust. Seine Knöchel wurden schon weiß. Ich weiß nicht, was mich in dem Moment geritten hat, aber ich umschloss seine Faust mit meiner Hand und lächelte ihn an. Er entspannt sich wieder und öffnete seine Hand. Gerade als ich meine Hand wegziehen wollte, verschränkte er unsere Finger miteinander und ein Kribbeln durchfuhr sie. Ich kann mich wohl von meiner Hand verabschieden, obwohl irgendwie gefällt es mir auch. Also erwiderte ich den Händedruck, woraufhin Fynn mich anlächelte. Und dieses Lächeln war es alle mal wert gewesen. Allein schon wegen dieser Grübchen, hach. Oh Gott Elli, nicht sabbern, konzentriere dich lieber wieder auf das Essen.
"Elli kommst du am Samstag jetzt mit?" fragte mich Nia. Ich schaute zu Leo, der mich gleich verstand "Wir können das geplante auch auf Sonntag verlegen, dass wird kein Problem sein." Ich lächelte ihm zu, ehe ich Nia antwortete "Na dann habe ich am Samstag Zeit."

Die Anführerin der Wilden JagdOn viuen les histories. Descobreix ara