Kapitel 20

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Ellinor

Fynn hatte mich gerade nach Hause gebracht und wollte wieder gehen, als Moon vor ihm stand. "Moon. Wieso bist du vorhin nicht gekommen?" warf ich ihm vor. Aber er ignorierte mich und beschnuppert Fynn in seiner Wolfsgestalt. "Was soll ich tun?" fragte er unsicher. "Nichts, wenn ich Moon richtig verstehe, dann schaut er gerade ob er dich akzeptiert." gab ich verwundert zu. Eigentlich passiert das immer nur einmal und zwar, wenn ein Pferd schaut, ob der Rider wirklich würdig ist. Ich hatte noch nie erlebt, dass ein Rider dann abgelehnt wurde, sofern das Pferd von selber kam. Ein Rider, das war vor meiner Zeit, wollte unbedingt ein Pferd haben. Er war der Meinung er hätte es schon verdient. So ging er in den Nebel und fand tatsächlich die Herde. Aber anstatt das Pferd zu nehmen, was dann auf ihn zukam, nahm er sich ein dunkleres Pferd. Dieses Pferd weigerte sich, ihn störte es nicht und trieb es aus dem Nebel. Als er außerhalb des Nebels war, dachte er, er hätte es geschafft, das Pferd aber trat auf ihn ein und riss sich los und stürmte in den Nebel zurück. Als er pfiff, kam kurz das Pferd, welches am Anfang zu ihm kam, es ließ den Kopf traurig hängen und verschwand wieder. Seitdem Tag an, hatte er sein Pferd verloren. Er arbeitet bei uns im Haus und geht nicht mehr auf die Jagd, auch wenn er einer der ältesten Rider ist.
Aber zurück zu Moon und Fynn. Fynn stand wirklich komplett still. Als Moon ihn fertig beschnuppert hat, schmiegte er seinen Kopf an den von Fynn. Ich bekam große Augen, normalerweise bindet sich ein Pferd nur an eine Person und nicht an zwei. Moon hebt den Kopf und verschwand wieder. "Was war das eben?" fragte Fynn. "Moon hat sich an dich gebunden. Er würde jetzt auch kommen, wenn du ihn rufst. Aber bitte tue das nicht einfach so, wer weiß ob wir auf der Jagd sind." Auch Fynn bekam große Augen, als ich es ihm erklärte. Zum Schluss nickte er. "Wir sehen uns dann morgen." verabschiedete ich mich von Fynn. Dieser schmiegte sich nochmal an mich und ich konnte mich nicht zurückhalten und streichelte ihn. So flauschig weich. Fynn begann wieder zu schnurren. Wir standen so noch locker 5 Minuten, bevor Fynn sich löste und wieder tiefer in den Wald ging. Ich winkte einmal und ging dann zum Haus. Seinen Blick spürte ich die ganze Zeit auf mir, bis ich im Haus verschwand.
Kaum war ich im Haus, wurde ich in eine kurze stürmische Umarmung gezogen, bevor ich wieder weggeschoben wurde. "Wo warst du?" fragte Leo anklagend. Mist, ich hatte vergessen ihm Bescheid zu geben. "Es tut mir Leid Leo, ich war mit Fynn im Wald." erklärte ich ihm und musste bei der Erinnerung wieder lächeln. Dies schien auch Leo aufzufallen, denn er lächelte auch. "Muss ja wohl jemand besonderes sein, wenn du so anfängst zu lächeln, das hast du schon lange nicht mehr gemacht." Ich nickte wie wild. Doch auf einmal verfinsterte sich Leos Miene "Aber das ist nicht der Werwolf von dem du dich eigentlich fern halten sollst oder?" Mein Lächeln fiel und war für Leo Antwort genug. "Man Elli, Luzifer hat bestimmt seine Gründe, warum du dich fernhalten sollst." "Luzifer kann mir nicht verbieten, wen ich treffe und wen nicht. Außerdem haben wir darüber gesprochen, solange er mich nicht markiert, wird die Bindung nicht so stark und ich kann die Wilde Jagd weiter anführen." Zuerst nickte Leo, bis er innehielt "Er weiß, dass du die Anführerin bist?" Verlegen kratze ich mich nun im Nacken. "Nun, er hat mich gestern erkannt. Der Wolf, der gestern zu mir kam. Anscheinend kommt das wegen dem Mateband, dass er mich erkennen konnte." "Mateband? Du bist seine Mate, deshalb hast du gestern auch gefragt, was Mate ist." kombiniert Leo. Ich nickte wieder. "Und wie stellst du dir oder auch euch das vor?" "Naja, er hat den Vorschlag gemacht, dass er mich nicht markiert und wir es zusammen versuchen?" Es klang mehr wie eine Frage, als eine Aussage. Leo schüttelte den Kopf "Pass auf dich auf okay? Und das sage ich als Rider, aber vor allem auch als großer Bruder." gab er sich geschlagen. "Du akzeptierst es also?" fragte ich nach. "Mir bleibt wohl kaum was anderes übrig. Außerdem hast du gestrahlt, als du rein kamst. Das hast du das letzte Mal, als wir unsere Familie besucht hatten. Er tut dir anscheinend gut, sollte er dich aber verletzen, dann Gnade ihm Gott." Ich fing wieder zu lächeln an und umarmte Leo "Danke, du bist der beste große Bruder."
Ich löste mich wieder von ihm, als mir was einfällt. "Du, was ist ein Filmwochenende?" "Da schaut man das ganze Wochenende lang Filme. Wie kommst du darauf?" "Fynn hat gesagt, da ich keinen Film kenne, machen wir einen Filmabend. Irgendwie verlor er sich in seinen Überlegungen und jetzt ist es ein Wochenende. Wird das nicht total langweilig, wenn man das das ganze Wochenende lang macht?" Leo musste lachen "Nein, es kommt zwar auf die Filme an, aber es kann auch echt witzig werden, vor allem je mehr dabei sind." Ich nickte und ging nach einer weiteren Umarmung nach oben in mein Zimmer und legte mich wenig später in das Bett.

Die Anführerin der Wilden JagdWhere stories live. Discover now