Kapitel 2

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Ellinor

Ich hatte mich für eine schwarze Hose und ein dunkelblaues T-Shirt entschieden. Zudem nahm ich mir meinen schwarzen Umhang mit Kapuze mit, den ich immer trug, wenn ich auf der Jagd war oder vor allen redete. Jeder Ghost Rider hatte eine bestimmte Kleidung, wenn er auf die Jagd geht. Warum auch immer, aber die meisten sahen aus wie Cowboys. Früher, als ich die Anführerin wurde, sahen die meisten wie Wikinger aus, dann wie die Kreuzritter, es folgten die Flügelhusaren und schlussendlich die Cowboys. Meistens war die Kleidung dunkel gehalten. Ich blieb immer bei einem schwarzen Umhang mit Kapuze. Mein Bruder hat sich dem Stil der Cowboys angepasst. Er trägt meistens eine schwarze Hose, einen schwarzen Ledermantel, dessen Kragen er immer hoch schlägt, ein rotes Halstuch, welches er über sein unteres Gesicht bis über die Nase zieht und schlussendlich auch einen typischen Hut. Alles war in schwarz, bis auf das Halstuch. Ich ärgerte ihn immer damit, dass er so eher wie ein Bandit aussieht, aber er fühlt sich halt wohler, wenn er nicht ständig auf seine Narbe angesprochen wird. Sie verläuft vom rechten äußeren Augenwinkel quer über das Gesicht und den Mund. Es war eine der Dinge, die ich gelernte habe, man kann die Verletzungen, wodurch ein Rider starb nicht gänzlich verschwinden lassen.
Ich kam vor einer großen schweren Holztür zum stehen. Ich warf mir den Umhang um und setzte die Kapuze auf, aber zog sie mir nicht ins Gesicht wie sonst. Die Rider hinter der Tür, hatten meine Anwesenheit gespürt und öffnete mir die Tür.
Es erschauderte mich immer wieder, wenn ich länger nicht bei ihnen war, wie sie aussehen. Dort wo eigentlich ihre Augen waren, befanden sich zwei schwarze Löcher. Ihre Haut war wie Leder, wodurch sie keine Gefühlsregungen zeigten. Zudem sprachen sie nicht. Sie verständigten sich über Gedanken und Gefühle miteinander.
Die Rider bildeten einen Gang, den ich nach vorne entlang schritt, wo mein Bruder und Luzifer warteten. Luzifer lächelte leicht, als er mich sah. Leo hingegen war nervös. Er kannte Luzifer nicht so gut wie ich und wusste daher nicht, dass er eigentlich ganz umgänglich war. Was viele nicht wissen ist, dass Luzifer auch Hades, Dis, Gnom, Pluto, Erebus oder auch Anubis ist. Er bevorzugte einfach den Namen Luzifer.
Als ich vorne ankam begrüßte ich Luzifer "Luzifer, lang ist es her. Was verschafft uns die Ehre?" Mit seiner samtweichen Stimme sprach er "Das klären wir lieber unter uns drei." dabei zeigte er auf Leo, sich und mich. Na toll, dass kann nichts Gutes bedeuten. Ich führte beide in mein Büro, wo auch die Liste mit den Namen lag, wenn ich sie nicht gerade als Armschutz in der Welt trug. Dort war sie mit einem Zauber belegt. Es sah aus, als würde ich einen ledernen Armschutz tragen, der fast meinen kompletten Unterarm verdeckte.
Wir setzten uns und ich sah Luzifer abwartend an. Dieser seufzte, bevor er anfing "Wie steht es um George Moore?" Ich zog scharf die Luft ein. Denn anders als in der Legende von meiner Mutter, hat die Wilde Jagd eine ganz andere Aufgabe. Wir jagen die schlimmsten der Schlimmsten und jene, die dem Tod entkommen sind. Diejenigen, die vor ihrem Todestag sterben, haben die Chance ein Rider zu werden, wenn er an die Wilde Jagd glaubt. Dies kam zuletzt aber 1534 vor.
George Moore entzieht sich schon seit Jahren dem Tod, erst mal nicht allzu gravierend, da Hexen dies auch tun. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt und dann lassen sie der Natur weiter ihren Lauf. George Moore hat aber das Ziel unsterblich zu werden. Auf seinem Weg hat er schon unzählige Leiche hinterlassen. Dies rief uns schließlich auf den Plan und er kam auf die Liste unter sofort handeln. Das Problem war nur, dass immer wenn wir seinen Standort hatten und ankamen, er schon weg war, als würde er wissen, dass wir ihn jagen und kommen.
"Er ist schon wieder entwischt" gebe ich zerknirscht zu. Luzifer schlägt auf den Tisch, was Leo und mich zusammen zucken lässt. "Ich schicke schon den besten Rider, aber es ist als würde er immer wissen, dass wer kommt und verschwindet dann." versuche ich ihn zu beruhigen, aber es machte ihn nur noch wütender. "Eben nicht. Du bist die Beste von allen und drehst hier Däumchen." presste er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor. Ich schnaubte auf, als würde ich das tun. Es gibt genug was ich zu erledigen habe. Ich habe kein Interesse daran, in die Welt zu gehen. Luzifer atmete tief ein und aus und versuchte sich zu beruhigen. "Ich habe herausgefunden, wo er als nächstes auftauchen wird. Du und Leo werdet auf die Welt gehen und unter den Menschen leben. Wenn ihr ihn gefunden habt, versucht herauszufinden, warum er immer weiß, dass ihr kommt und bringt ihn mir endlich." "Das kannst du vergessen, ich gehe nicht auf die Welt." Luzifers Augen fingen an langsam zu glühen. Oh-oh, er wird wütend. Wenn dass zu einem Wutausbruch wird, dann wird alles hier zerstört. "Oh doch das wirst du. Ihr beide werdet in einem Haus wohnen und zur Schule gehen, wie jeder andere Jugendliche auch." er versuchte ruhig zu sprechen. "Zur Schule ernsthaft? Wir sind viel zu alt für die Schule." versuchte ich es ein letztes Mal, bevor er wirklich einen Wutausbruch bekam. "Ihr seht aber so aus. Es ist alles schon geregelt, morgen ist euer erster Schultag. Leo ist wie du in dem Abschlussjahrgang, hat aber andere Kurse. Zudem ist er ein Jahr älter als du, also einmal sitzengeblieben. Das ist die Adresse. Wenn ich euch da bei einem Besuch nicht antreffe, bekommt ihr richtig Ärger und Das ist mein voller Ernst." Er erhob sich, gab mir den Zettel und verschwand.
Ich starrte ihm hinterher, als sich Leo räusperte. Ich schaute zu ihm. Seine Augen strahlten. "Nein, vergiss es. Ich mach das nicht." Er nahm sich das Halstuch ab und ich konnte sein Grinsen sehen. "Es ist ein Befehl. Komm schon, dass wird lustig. Du, wieder auf der Welt. Du wirst Augen machen. Du machst dich nur selber einsam. Also los, pack deinen Koffer, wir werden in zwei Stunden los reiten. " damit erhob auch Leo sich und verschwand. Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein.

Die Anführerin der Wilden JagdWhere stories live. Discover now