swimming lessons

xxv) thanksgiving, part 3

„Cam, gib mir das Randteil!" Herausfordernd zeigt Everly auf das Puzzlestück, welches ich in der Hand halte, den Mund genervt verzogen.

Grinsend drehe ich das Teil in meinen Fingern und halte es außerhalb der Reichweite meiner Schwester. „Wie sagt man?"

Sie streckt ihre Hand erneut nach mir aus und schaut mich aus ihren großen, grünen Augen an. „Bitte?"

Zufrieden nickend werfe ich das Puzzleteil zu ihr rüber. „Hier, fang."
Meine Schwester versucht, das Stück zu fangen, aber es fliegt an ihr vorbei und sie steht seufzend auf, um es zu holen.

Ivys leises Lachen ertönt neben mir und ich drehe mich zu mir um.
Aus strahlenden Augen betrachtet sie mich lächelnd.
Sie sieht wunderschön aus, auch wenn ihr Zopf mittlerweile durch Evs Herumzupfen an ihren Haaren ein wenig demoliert und ihr Make Up ein wenig verwischt ist.
Das macht sie umso schöner.

„Was ist so lustig?", frage ich neckend und lehne mich neben sie an die Wand.

Nach dem Essen wollte Everly unbedingt mit Ivy und mir ihr neues Puzzle ausprobieren, weshalb wir in Evs Zimmer gegangen sind, um zu puzzeln.
Obwohl meine Eltern diese Ferienwohnung erst heute Morgen bezogen haben, hat meine Schwester es in innerhalb dieser Zeit schon geschafft, ihr Zimmer aussehen zu lassen, als wäre ein Wirbelsturm hindurchgefegt, weshalb der einzig freie Platz für das Puzzle auf dem Boden ist, wo wir sitzen.

„Deine Schwester ist ganz anders als du", antwortet Ivy. Ihr Blick wandert zu Everly, die den Haufen an Puzzlestücken durchsucht, die Stirn angestrengt gerunzelt.
Bei ihrem Anblick zieht sich mein Herz zusammen. Ich hab sie vermisst.

„Inwiefern ist sie anders als ich?", gehe ich auf Ivys Frage ein und wackele mit den Augenbrauen.

Augenrollend erwidert Ivy meinen Blick.
„Naja, sie ist lauter und frecher", zählt sie auf, ein leichtes Grinsen auf den Lippen. „Und sie ist süßer", fügt sie hinzu, ohne den Blick von mir zu nehmen.

Natürlich ist Everly objektiv betrachtet süßer als ich, aber das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
„Süßer also?", wiederhole ich leise und lehne mich näher zu Ivy.
Unsere Schultern streifen sich und ihr betörender Vanilleduft steigt mir in die Nase.

Sie nickt, ohne meinem Blick auszuweichen. „Jap. Eindeutig süßer."

Theatralisch fasse ich mir ans Herz. „Wie kannst du mich nur so verletzen?"

Ihre Mundwinkel zucken belustigt nach oben. „Musst du mit leben, McCoy", meint Ivy trocken und lehnt sich näher zu mir, sodass ich jedes einzelne Detail ihrer wunderschönen Augen wahrnehmen kann.

„Wenn du das sagst, Newman, dann werde ich es versuchen", meine ich leise und betrachte zufrieden, wie sie leise auflacht.

Sie ist so schön aus, wenn sie glücklich ist.