iv) dancing queens

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Am Freitagabend machen Bea und ich uns zusammen für die Party des Basketballteams fertig.

Es gibt kaum etwas, das mehr Spaß macht, als sich mit seiner besten Freundin zusammen zu stylen und in Schale zu werfen - natürlich immer, mit einem Glas Wein in der Hand.
Bea und ich haben das gegenseitige Schminken und Haare stylen mittlerweile zu so etwas wie unserem kleinen Ritual vor einer Party gemacht.

Als wir dieses Mal fertig rausgeputzt nebeneinander vor dem Spiegel stehen und unser obligatorisches Selfie machen, muss ich schon sagen, dass wir uns wieder einmal selbst übertroffen haben.

„Wir sind hot", spricht Bea meinen Gedanken im gleichen Moment aus.

Ich hebe mein (schon wieder) fast leeres Weinglas und proste ihr zu.

„Aber sowas von."

Zufrieden betrachte ich uns im Spiegel.

Bea trägt eine weite, schwarze Stoffhose und ein dunkles, enges Shirt mit tiefem Ausschnitt und aufgestickten Blumenmustern.

Ihre Brille hat sie durch Kontaktlinsen getauscht und passend zu ihrem silbernen Bob werden ihre mandelförmigen, dunklen Augen von silbernem Lidschatten betont.

Abgerundet wird ihr Look durch einen roten Lippenstift, zu dem ich sie überredet habe.

Sie sieht aus, als wäre sie eine Millionen Dollar wert.

Ich hingegen habe mich für einen schwarzen Ledermini, ein rotes, schulterfreies Top und schwarze Lackboots entschieden.

Meine braunen Haare mit den hell getönten Spitzen habe ich zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, sodass man meine gepiercten Ohren sieht. Zur Feier des Tages habe ich zudem auch mein goldenes Nasenpiercing eingesetzt - farblich passend zu meinem Lidschatten. Wie Bea habe ich meine Lippen rot angemalt, wenn auch eine Schattierung dunkler als sie.

Zusammen kann man unseren Auftritt nicht anders als phänomenal beschreiben.

Zumindest meiner Meinung nach.

Schnell poste ich unser Spiegelselfie auf Instagram, mit einem Wein-Emoji als Caption.

"Sollen wir los?", frage ich dann.

Bea nickt und ext den Rest ihres Weins.

"Das brauchst du nicht zweimal sagen." Enthusiastisch klatscht sie in die Hände.

Wir ziehen unsere Jacken an und machen uns dann zu Fuß auf dem Weg zum Basketballhaus.

Die größeren Sportmannschaften, allen voran natürlich die Schwimmer, aber auch die Basketballer und Fußballer, wohnen alle in eigenen Häusern - quasi eine Studentenverbindung bestehend aus Sportlern.

Diese Häuser befinden sich etwas abseits von den normalen Wohnheimen und somit näher bei den sportlichen Fakultäten.

Normalerweise brauchen Bea und ich zu Fuß zehn Minuten zu Alex' Wohnung, heute dauert es - wie jeden Freitagabend - allerdings fast doppelt so lange, da wir uns der Schar von mehr oder weniger betrunkenen Studenten anschließen, die zur Party pilgern.

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