xi) hangover

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Kurze Anmerkung: Lest dieses Kapitel am besten mit Internet, damit die Bilder laden - sie sind zum Verständnis des Kapitels wichtig! LG

Am nächsten Morgen werde ich von überwältigender Übelkeit geweckt.
So schnell ich kann schäle ich mich aus dem Bett und haste ins Bad - gerade noch rechtzeitig, um mich über die Kloschüssel zu beugen, bevor ich mich übergebe.

Shit. Vielleicht war das doch eine Runde Bierpong zu viel.

Natürlich fällt mir das erst dann auf, wenn es zu spät ist.

Irgendwann verebbt der Drang, meinen Magen zu entleeren und zurück bleibt ein dumpfes Gefühl im Bauch und ein bitterer Geschmack im Mund.
Sicherheitshalber bleibe ich trotzdem vor die Kloschüssel gekauert sitzen - man weiß ja nie.

Die Badtür öffnet sich und das Licht wird angeschaltet. Gequält kneife ich die Augen zusammen.

„Und hier dachte ich, mir geht's scheiße." Mit leisen Schritten betritt Bea den Raum und setzt sich zu mir auf den Boden.

Sie sieht ungefähr so aus, wie ich mich fühle. Ihr Make-Up von letzter Nacht ist komplett verlaufen, ihre Haare sind zersaust und sie hat tiefe Ringe unter den Augen.

Ich will gar nicht erst wissen, wie ich aussehe.

Ich rücke ein Stück zur Seite, sodass sie auch Platz an der Kloschüssel hat.
„Falls du auch kotzen musst."

Bea schüttelt den Kopf. „So schlimm ist es noch nicht", meint sie und verzieht das Gesicht. „Shit, ich hätte keinen puren Bacardi trinken sollen, mein Kopf explodiert gleich." Sie reibt sich gequält die Schläfen.

„Noch 'ne lange Nacht gehabt?", frage ich und schließe die Augen. Das Licht im Badezimmer ist zu hell für mich.

Ich höre, wie sie stöhnt. „Zu lang. Fanny und Max wollten unbedingt noch Bierpong spielen. Aber mit Vodka."

„Und du dachtest, dass das eine gute Idee ist?", frage ich belustigt

Sie grunzt leise. „Die betrunkene Bea schon. Die nüchterne allerdings definitiv nicht."

„Hast du wenigstens gewonnen?" Im Gegensatz zu mir ist Bea absolut treffsicher im Bierpong - oder in diesem Fall Vodkapong.

„Hab ich", sagt sie stolz.

Mit immer noch geschlossenen Augen wende ich mich ihr zu und hebe meine Hand zu einem High Five. Bea schlägt mit wenig Energie ein.

Dann höre ich, wie sie scharf die Luft einzieht.
„Ivy?", sagt sie langsam.

„Was?", frage ich. „Musst du doch kotzen?"

„Ivy, deine Klamotten." Beas Stimme ist auf einmal so energisch, dass ich die Augen öffne.

„Hmm?" Ich brauche einen Moment, um mich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen - wer hat Licht erfunden? -, dann fällt mein Blick auf meine Kleidung.
Ich trage immer noch Camerons blauen Bozeman Swimming-Hoodie und die passende Hose. Als ich heute Nacht heimgekommen bin, konnte ich nur noch müde ins Bett fallen.

„Ohh", entfährt es mir, als ich verstehe, worauf meine beste Freundin hinauswill. „Oh."

Ich lehne meinen Kopf gegen die Wand und seufze, als sich die Ereignisse der gestrigen Nacht wieder vor meinen Augen abspielen.

Das Bierpongspiel auf der Party, wie Cameron und ich ins Haifischbecken gegangen sind, das Wettschwimmen, der Moment im Wasser, wie er mir seine Klamotten gegeben hat - irgendwie hat sich das alles wie ein Traum angefühlt.
Das ich seinen Hoodie immer noch trage zeigt mir jedoch, dass es tatsächlich echt war - und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

swimming lessonsWhere stories live. Discover now