xxiii) thanksgiving, part 1

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„Was ist, wenn ich was falsch mache? Scheiße, ich sag am besten, dass ich krank bin und deshalb nicht kommen kann

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„Was ist, wenn ich was falsch mache? Scheiße, ich sag am besten, dass ich krank bin und deshalb nicht kommen kann." Panisch umklammere ich mein Handy und laufe in die Küche, um zu überprüfen, ob die Sonnenblume, die ich für die McCoys gekauft habe, noch Wasser braucht.

Ich bin ein nervliches Wrack.
Heute Morgen habe ich zwei verschiedene Kürbis-Pies gebacken, die ich für das Fest mitbringen wollte. Jedoch sind beide nicht wirklich was geworden, weshalb ich mich letztendlich an Zimtschnecken versucht habe, die glücklicherweise (für meine Verhältnisse) gelungen sind.

„Ivy, beruhig dich", dringt Beas sanfte Stimme aus dem Hörer. Sie ist seit vorgestern in Cleveland bei ihrer Familie und damit leider nur telefonisch anwesend, um mir Beistand zu leisten. „Du setzt dich jetzt hin, lässt die Blumen in Ruhe und machst dir keine Gedanken mehr. Und wehe du tust so, als ob du erkältet bist. Werd locker."

Ich atme tief ein und lasse mich brav auf einen Küchenstuhl fallen. „Wenn das so einfach wäre."

Es ist Freitag und somit der Tag, an dem ich Camerons Familie kennenlerne.
Auch, wenn ich in den letzten Tagen unzählige Male nachgefragt habe, ob es wirklich in Ordnung ist, wenn ich mit ihm und seinen Eltern Thanksgiving feiere, bin ich trotzdem noch unsicher, ob ich tatsächlich willkommen bin.

Schließlich dringe ich einfach so in ein Familienfest ein.
Deshalb bin ich auch komplett durch den Wind und habe schließlich nach zwei schlaflosen Nächten Bea angerufen, um sie um Rat zu fragen.

„Cameron würde dich nicht mitnehmen, wenn er wüsste, dass du nicht dazu passt, Ives", meint Bea. „Und so schlimm bist du nicht, sie werden dich schon mögen."

„Mhm." So richtig überzeugt bin ich nicht, aber ich hoffe, dass meine beste Freundin Recht hat.
Es wäre mein persönlicher Albtraum, wenn Cams Familie mich hassen würde. Immerhin darf ich Thanksgiving mit ihnen feiern und ich will nicht undankbar oder rücksichtslos wirken.

Bea lacht leise auf. „Dass du mal so nervös bist, hätte ich nicht gedacht", sagt sie. „Schade, dass ich nicht da bin."

Wäre sie hier und nicht in Ohio hätte ich ihr jetzt die Zunge rausgestreckt. Stattdessen begnüge ich mich mit einem Schnauben.
„Sei froh, dass du nicht hier bist. Ich habe heute den ganzen Tag One Direction auf voller Lautstärke gehört."

„Da bin ich wirklich froh, dass ich Zuhause bin", lacht sie. „Obwohl meine Familie auch ziemlich nervt." Ein angespannter Unterton schleicht sich in ihre Stimme.

„Ist es wegen deiner Grandma?", frage ich und werfe einen nervösen Blick auf die Küchenuhr. Cameron holt mich in fünfzehn Minuten ab.
Ich glaube, ich muss kotzen.

Am anderen Ende seufzt Bea. „Ja. Sie versucht immer noch, mich mit Justin zu verkuppeln."

„Warum sind alte Leute so schwer von Begriff?", frage ich.
Beas Großmutter will nicht einsehen, dass Bea lesbisch ist und versucht stattdessen bei jeder Gelegenheit, sie mit dem Nachbarsjungen zu verkuppeln.
Schließlich kann es ja sein, dass ihre Enkelin sich irrt, wie sie Bea jedes Mal zu verstehen gibt.

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