Kapitel 31

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„Wollt ihr Rührei, Spiegelei oder doch lieber ein gekochtes Ei?", fragte uns Dennis.

„Rührei.", sagten Marie und ich im Chor und grinsten uns an. Wir setzten uns an den Tisch und sahen zur Tür, da gerade auch Bruce und Tomas reinkamen. Tomas sah sehr blass aus.

„Tomas, wie lange ist es her?", fragte Marie und umarmte ihn.

„Naja, wir haben uns ja manchmal im Training gesehen... aber es ist echt schon lange her."

Tomas, Marie und ich waren früher unzertrennlich. Jetzt herrscht Eiszeit zwischen Tomas und mir.

„Wollt ihr auch was essen?", fragte Dennis, doch Bruce und Tomas verneinten. Sie setzten sich trotzdem zu uns an den Tisch. Bruce setzte sich vor mich und Tomas saß mir schräg gegenüber vor Amy.

„Ich wollte mit Amy nachher noch etwas laufen gehen, damit sie in Form bleibt.", sagte Dennis und stellte das Rührei mit Brot zusammen auf den Tisch.

„Das ist eine gute Idee.", sagte Marie. „Schließlich muss sie in Form bleiben."

Ich fühlte mich komisch, dass alle am Tisch über mich redeten und über mich bestimmten. Und warum redeten sie nicht direkt mit mir, ich meine ich sitze mit ihnen zusammen an einem Tisch. Ich biss in mein Brot mit dem Rührei und hörte den anderen weiter zu.

„Müssen wir mit ihr eigentlich noch weiter trainieren? Also ich meine jetzt nicht Ausdauer, da müssen wir noch was tun.", fragte Marie.

„Also Kampftraining brauch sie nicht.", sagte Tomas. „Ich meine wen sollen wir fragen, wenn sie Joe fertig gemacht hat?"

Marie lachte. „Sie hat was?"

Also irgendwann reicht es auch mal. Ich sitze mit am Tisch, warum müssen sie in der dritten Person von mir reden?

„Wie hat sie das denn geschafft? Ich habe selbst noch bei Joe gelernt."

„Dann kannst du jetzt ja bei Amy weiterlernen.", lachte Dennis.

„Was ist mit Schießen? Kann sie das noch?", fragte Bruce. „Ich würde sagen, wir gehen nach Draußen und sehen uns das mal an."

Ich schluckte schnell mein Brot runter und stand auf. „Oki.", sagte ich. Die anderen standen auch auf und wir gingen nach Draußen.

„Dennis, so wie ich dich kenne, gibst du Amy deine Waffe?"

Dennis grinste und nahm seine Pistole, welcher er unter seinem Shirt trug. Hmmm... Ich habe nicht gewusst dass er eine bei sich trug, man sah sie wirklich nicht. Aber Tomas hat schon mal so eine Anmerkung gemacht, dass er eigentlich immer bewaffnet ist. Er reichte sie mir und holte mich so aus meinen Gedanken. Ich entsicherte sie schnell und richtete sie aus Spaß auf Bruce, nahm sie dann aber wieder runter und amüsierte mich über seinen überraschten Blick.

„Worauf soll ich zielen?", fragte ich und grinste Bruce an.

„Ich weiß noch nicht genau, lass mich eben...", sagte Bruce, doch er wurde von Amy unterbrochen.

„Duckt euch, wir müssen zurück ins Haus!", schrie sie und wir taten was sie sagte und schon hörte ich Schüsse. Nur kamen sie nicht von uns, sondern waren auf uns gerichtet. Wir kamen dann doch fast unversehrt im Haus an, da wir auch nicht so weit rausgegangen waren. Alle griffen nach ihren Waffen, bis auf Bruce und mir. Ich war ziemlich erschrocken und als ich Bruces Bein sah, dachte ich mein Frühstück kommt wieder hoch.

„Scheiße!", schrie ich und machte mich auf dem Weg um irgendwas zum Verbinden zu suchen. Ich fand nichts und nahm einfach ein Küchentuch, welches ich anfeuchtete und ihm auf die Schusswunde drückte.

„Diese Schweine.", stöhnte Bruce. Ich mag zwar Bruce nicht sonderlich. Aber er war hier um mir zu helfen. Und ich würde niemals wünschen, dass er angeschossen wird, oder ihm jemanden verletzt. Ohne weiter nachzudenken stand ich auf, drehte mich zur Tür und öffnete sie. Ich sah in drei überraschte Gesichter und schoss mit drei Schuss auf sie. Sie hatten keine Zeit um nachzudenken. Nacheinander sackten sie zu Boden. „Shit", sagte ich zu mir selbst, ging zurück ins Haus und schloss die Tür. Ich setzte mich zu Bruce und sah in die Gesichter von meinen überraschten Freunden. Mich wunderten die Gesichter weniger, als dass ich sie jetzt Freunde nannte.

„Mein Mädchen.", sagten Dennis und Tomas gleichzeitig und sahen aus, als würden sie gleich übereinander herfallen.

„Wer war das?", fragte Marie. „Und viel wichtiger, sind da noch mehr?"

Ich sah zu Bruce. Er wurde immer blasser. „Wir müssen hier weg. Und Bruce braucht einen Arzt."

„Und wie machen wir das? Unsere Autos sind etwas zu weit weg... wenn sie noch fahrtüchtig sind.", sagte Tomas und ich sah zu Dennis dessen Gesicht auf einmal kreidebleich wurde, als er an sein geliebtes Auto dachte.

„Ich werde sie umbringen...", sagte Dennis.

„Dennis, sie sind schon tot!", schrie Marie. „Amy, hast du noch mehr Draußen gesehen?"

„Nein... nein hab ich nicht."

„Seit leise!", sagte Bruce. „Ich hör was."

Wir lauschten und sahen gleichzeitig zur Tür, welche eingetreten wurde. Dennis stellte sich vor mich und entsicherte seine Pistole.

Die Suche nach der Wahrheit.Where stories live. Discover now