Kapitel 27

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„Lass uns reingehen.", sagte er. „Und bitte lächle weiter und weine nicht. Das kann ich nicht mitansehen. Wenn du weinst würde ich am liebsten mitweinen."

Dennis stand auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie und wir gingen zusammen zurück zur Hütte. Er legte seinen Arm um meine Schulter und drückte mich an sich. Ich legte meinen Arm hinten auf seinen Rücken und so gingen wir zusammen in die Küche. Tomas war nirgendwo zu sehen. Marlene lehnte an der Küchenzeile und sah mich mit einem sehr hinterlistigen Lächeln an. Sie nahm sich einen Apfel und sah ihn sich etwas genauer an.

„Na Amy, gut geschlafen."

„Ja habe ich, danke der Nachfrage." Ich lächelte sie an und ging zu ihr und nahm ihr den noch nicht angebissenen Apfel aus der Hand und wischte ihn an meinem Shirt ab.

„Danke für das Frühstück.", lächelte ich.

„Marlene, bevor ich es vergesse. Könnte Amy vielleicht etwas von dir zum Anziehen bekommen?"

„Nur über meine Leiche, auf keinen Fall!"

„Amy, kommst du bitte eben kurz mit raus?"

Ich drehte mich um und sag Bruce an.

„Ähm, ja klar..."

Ich folgte Bruce nach Draußen und er schloss die Tür. Wir gingen ein kleines Stück vom Haus weg und er setzte sich auf einen alten, umgekippten Baum.

„Das mit Tomas... ich hab das natürlich auch mitbekommen. Es tut mir leid. Ich weiß, wir beide hatten jetzt nicht so einen guten Start. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Vielleicht brauchst du ein wenig Ablenkung. Wie wär's wenn du mit Dennis in die Stadt fährst. Ihr könnt ins Schwimmbad fahren, oder ins Kino gehen und danach Shoppen fahren. Du brauchst neue Sachen. Wie hört sich das für dich an?"

Wie sich das für mich anhört? Als ob er mich kaufen möchte. Nein, damit ist die Sache von George noch nicht vom Tisch. Aber ein wenig Ablenkung würde mir tatsächlich gut tun.

„Ich habe kein Geld..."

„Ist das ein ja? Geld bekommst du natürlich von mir. Also nicht wirklich von mir." Er griff in seine Hosentasche und nahm ein Portemonnaie raus und reichte mir eine schwarze Karte. „Damit kannst du dir alles kaufen was du möchtest. Und damit meine ich wirklich alles! Du kannst sie nicht überziehen. Man könnte sagen da ist unendlich viel Geld drauf. Jeder Agent hat eine Karte. Wir dürfen uns natürlich nicht so viel kaufen. Aber ich habe mit ein paar Leuten gesprochen. Du bist eine Ausnahme, da alles in deinem Haus verbrannt wurde."

„Wie alles wurde verbrannt?"

„Es ist so... dich kennen ja viele Leute dort. Sie denken alle du bist mit deinen Eltern im Haus bei einem Brand gestorben."

Ich sah ihn geschockt an.

„Es ist das Beste. Sie würden es nicht verstehen, dass zwei Leute erschossen wurden und du verschwunden bist. Zudem würden sie Ermittlungen einleiten. Und das wollen wir nicht."

Ich habe noch gar nicht daran gedacht, dass ich meine ganzen Freunde nie wieder sehen werde.

„Mach dir heute einen schönen Tag." Ich nahm die Karte und ging rein. Bruce folgte mir.

„Dennis? Ich habe Amy meine BlackCart gegeben. Sie darf sich alles kaufen was sie möchte. Ich habe das geregelt. Hast du Lust mit ihr Shoppen zu fahren? Sie brauch auch ein schönes Kleid zum ausgehen. Ihr könnt ja vorher noch ins Kino oder ins Schwimmbad, wenn ihr Lust habt."

„Natürlich hab ich Lust.", lachte Dennis.

„Bruce, was soll der Scheiß. Ich darf mir nur Sachen bis zu einem Bestimmten Wert kaufen. Warum darf die kleine Prinzessin alles?"

„Marlene halt die Klappte. Du hast genug Klamotten. Da du Amy keine Abgeben möchtest und laut und deut..."

„Doch klar darf sie meine Klamotten! Dann kann ich doch mit Dennis einkaufen gehen. Amy braucht doch keine neuen Sachen. Ihr reicht bestimmt das alte von mir.", unterbricht Marlene Bruce.

„Lass mich gefälligst ausreden! Ich habe mit Mrs Johnson gesprochen. Du sollst zurück auf dem Campus. Warum wusste sie nicht das du weg warst?! Und wer hat die die Erlaubnis gegeben, in die Einsatz unterlagen zu gucken?! Es gibt Videoaufzeichnungen von dir, wie du in den Aktenraum geschlichen bist. Daher wusstest du also auch, wo wir sind! Du sollst dich SOFORT auf den Weg zurück machen!"

„Bruce..."

„SOFORT!"

Amy lief geknickt in ihr Zimmer und man konnte hören wie sie wütend die Schränke aufriss.

„Diese Schlange...", sagte Dennis. „Egal, wollen wir los Amy?"

Ich antwortete nicht, sondern starrte an Bruce vorbei in den Flur. Tomas.

„Amy können wir reden?"

„Verpiss dich!", schrie ich.

„Amy und ich fahren dann jetzt mal los.", sagte Dennis und schob mich an Tomas vorbei nach draußen. Draußen fiel mir ein, das die Autos gar nicht vor der Hütte standen. Ich seufzte kurz, als ich an den Weg von gestern dachte. Doch schon legte mich Dennis wieder auf die Schulter. „Ich lass dich den weg nicht laufen. Du bist heute genug gelaufen" Ich lächelte.

„Lass mich in Ruhe!" Ich sah Richtung Hütte und sah Marlene wütend rausrennen. Sie preschte mit ihrer Tasche an uns vorbei und Fluchte.

„Ich geh mal ein Stück langsamer, ich habe keine Lust sie noch einmal zu sehen.", lachte Dennis.

„Danke, ich auch nicht.", sagte ich. „Ich kann im Übrigen auch alleine Laufen.", lachte ich.

Dennis nahm mich, und ich dachte er wollte mich absetzten, doch hielt er mich wie ein kleines Kind in der Luft. „Du vergessliches kleines Dummerchen.", lachte er. „Das hatten wir doch gestern schon geklärt." Er küsste mich wieder auf die Stirn und legte mich wieder über seine Schulter. „Warum sollte ein wunderschönes Mädchen zu Fuß gehen, wenn sie einen charmanten, starken Jungen neben sich hat.", lachte er. „Genau das hab ich dir doch gestern schon gesagt."

„Ich nicht dumm."

„Echt jetzt, das ist das einzige was du dazu sagst? Du bist natürlich nicht dumm"

Ich lächelte. „Du bist aber wirklich ein charmanter, starker Junge. Und dazu noch ein so hilfsbereiter, witziger und gutaussehender Junge, den ich ganz Doll lieb habe."

„Ich weiß.", lachte er. „Ne scherz. Danke. Ich glaube das war das erste richtige Kompliment von dir an mich."

Ich lachte.

„Ne im ernst." Er setzte mich ab und ich habe gar nicht bemerkt das wir schon bei den Autos waren. „Das bedeutet mir viel." Er sah mich an. Mit seinen wunderschönen dunkel grünen Augen.

„So, machen wir uns langsam auf den Weg." Dennis nahm einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete einen schwarzen Wagen, den ich noch nicht gesehen hab.

„Wie kommt der hier her?", fragte ich ihn.

„Er wurde mir hier her gebracht. Ich wollte halt auch meinen Wagen hier haben", lachte er. „Und wie findest du ihn?"

„Er sieht toll aus.", sagte ich.

„Finde ich auch. Aber du bist tausendmal schöner."

„Awwwww." Plötzlich spürte ich Dennis Hände an meiner Taille

Der Wagen ist ein schwarzer Lamborghini. Er liegt sehr tief und hat zwei Türen. Was genau für einer er ist, kann ich nicht sagen, dafür kenne ich mich zu wenig mit Autos aus. Ich nahm Dennis Hände von meiner Taille weg und er ging einen Schritt zurück und öffnete mir die Tür.

„Bitte einsteigen, Madame."

Ich stieg ein und er schloss die Tür hinter mir. Er stieg danach auch ein und startete den Motor. Ein wunderschöner Sound.

Schließlich fuhren wir los und ich genoss die Fahrt im Lamborghini.

Die Suche nach der Wahrheit.Where stories live. Discover now