Kapitel 25

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„Da seid ihr ja.", lachte er.

Ich hasste dieses Lachen von Bruce. Wo kam er eigentlich her? Ich hatte ihn nicht bemerkt. Und auch Dennis schien irritiert.

„Hast du hier draußen auf uns gewartet?", fragte ich skeptisch.

„Ne ich war nur eben eine rauchen bevor ihr kamt.", antwortete er gelassen. Doch war mir klar dass er gelogen hat. Er roch nicht nach rauch. Der Geruch nach Rauch fällt mir sonst sofort auf.

„Aha.", sagte ich kurz. Ich hatte keine Lust zu diskutieren.

„Marlene und Tomas haben sich schon schlafengelegt."

Ich sah Bruce an. Wie schnell ist Tomas denn vorgelaufen? Wollte er unbedingt von uns weg, oder war er wirklich nur müde?

„Hast du eine Zigarette für mich, Bruce?", fragte ich.

„Ne wieso sollte ich?"

„Warst du nicht noch eben eine rauchen?"

„Ach so, ja das war so, es war..." Ich hörte Bruce gar nicht weiter zu, sondern ging an ihn vorbei, gefolgt von Dennis. Er öffnete die Tür für mich und wir setzten uns aufs Sofa. Das Haus, wohl eher die Hütte, war sehr einfach eingerichtet. Kein Fernseher, dafür ein wunderschöner Kamin. Und vor allem ein warmer Kamin. Mir war kalt und ich war müde. Also lehnte ich mich an Bruce und schloss meine Augen. Und schlief ein.

Ich zuckte zusammen und öffnete meine Augen. Ich hatte einen sehr seltsamen Traum. Doch kaum setzte ich mich auf, hatte ich ihn schon wieder fast vergessen. Ich war der Meinung ich hatte diesen Traum schon mal irgendwann gehabt. An das Ende des Traumes erinnere ich mich aber noch ziemlich deutlich. Ein schwarzer Mann, welcher eine Waffe auf einen anderen jungen Mann richtet. Das Gesicht sehe ich nie genau. Und kurz vor dem Aufwachen, wird der junge Mann erschossen. Ich glaube zumindest, dass es ein junger Mann ist, und keine Frau... so länger ich darüber nachdenke, umso unsicherer bin ich mir. Das der schwarze Mann wirklich ein Mann ist, da bin ich mir sicher. Ich kann ihn zwar nicht genau identifizieren und niemanden zuordnen, dem er ähnlich sieht, aber... aber was eigentlich... ich bin müde. Ich legte mich wieder hin, doch kaum schloss ich meine Augen, öffnete ich sie wieder, denn das Bild von dem schwarz gekleideten Mann mit der Waffe kam wieder. Nur richtete er sie auf mich. Ich stand auf und suchte den Lichtschalter. Als ich ihn gefunden hatte und das Licht angeschaltet habe, wollte ich mir das Zimmer etwas genauer ansehen. Doch als ich mich von der Wand, an dem der Lichtschalter war, wieder zum Zimmer drehte erschrak ich und schaltete das Licht wieder aus. Dennis lag auf dem engen Sofa. Ich habe ihn nicht bemerkt. Kein Schnarchen, kein lautes Atmen. Ich tastete mich vorsichtig zurück zum Bett und stieß mit meinem Fuß hart an die Bettkante. „Fuck!", fluchte ich. Jetzt konnte ich Dennis hören. Er war aufgestanden und schaltete das Licht an. Er sah mich erleichtert an.

„Ich dachte es wäre was schlimmes passiert.", sagte er leise. „Alles in Ordnung?

Ich nickte. „Ja... also nein... also theoretisch ja..." Ich setzte mich aufs Bett und rieb meinen Fuß.

„Soll ich was zum kühlen holen?", fragte mich Dennis. Doch ich verneinte und erzählte ihm von meinem Traum.

„Oha... ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll...", stotterte er und kratzte sich verlegen am Kopf. Er sah immer so süß aus wenn er das tat... Stopp! Ich habe einen Freund. Und Dennis ist nur mein Guter Kumpel! „Es war nur ein Traum.", sagte er. „Glaub mir, das hat nichts zu bedeuten. Am besten du legst dich wieder hin und schläfst weiter."

Dennis schaltete das Licht wieder aus und legte sich auf das Sofa. Ich legte mich wieder hin und starrte die dunkle Decke an.

„Duuuuu... Dennis...?", flüsterte ich.

„Ja, was denn?", fragte er.

„Möchtest du dich zu mir legen?"

„Amy... ich möchte keinen Stress mit Tomas."

Ich seufzte und ließ meinen Kopf aufs Kopfkissen plumpsen. So war es gedacht. Ich traf mit voller Wucht auf den Rahmen des Bettes.

„Fuck, fuck, fuck...", fluchte ich.

„Alles in Ordnung?", fragte mich Dennis.

„Nein verdammt nichts ist in Ordnung!", schniefte ich zog meine Bettdecke übern Kopf. „Ich kann nicht mehr!"

Ich hörte wie Dennis aufstand und merkte dass er zu mir kam. Er legte sich neben mich und ich kuschelte mich an ihn.

„Dennis?"

„Ja?"

„Danke. Du bist der aller Beste."

Dennis gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Stirn und kurz darauf schlief ich ein. Ohne Alpträume.

Die Suche nach der Wahrheit.Where stories live. Discover now