Kapitel 26

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Skylar P.O.V

Meine Füße laufen durch einen kalten Gang mit einzelnen Pfützen auf dem Boden. Ein kleines Mädchen rennt um ihr Leben. Trotz brennender Lunge und ausgetrocknetem Mund bleibt sie nicht stehen, vermutlich hört sie niemals mehr damit auf. Ein Blick nach hinten beweist, dass sie noch immer verfolgt wird. Der Gang verliert immer mehr an Licht, sodass sie irgendwann nur gerade so die Hand vor Augen erkennen kann. Noch immer rennt sie. Plötzlich wächst sie zu einer Teenagerin heran. Am Ende des Ganges erkennt sie ein helles Licht. Obwohl sie weder ihre Beine, noch ihre Lunge spüren kann, beschleunigt sie. Immer schneller und schneller rennt sie auf das warme Licht zu. Ein weiterer Blick nach hinten zeigt ihr, dass ihre Verfolger nach hinten gefallen sind. Bei der Näherung des Lichtes erkennt sie eine Person. Einen dunkelblonden Jungen. Seine Hand ist ausgestreckt. Mit einem warmen und trostspendendem geschlossenem Grinsen, wartet er sie zu empfangen. Bei ihm angekommen schließt er sie in seine sicheren Arme und lässt sie nicht mehr los.
„Es tut mir leid," flüstert er.

Schweratmend stütze ich mich auf. Eine Hand, welche auf meiner Wange ruht, streicht beruhigend über meine Haut. Thomas Silhouette ragt vor mir empor. „Ich bin hier," haucht er. Ruhiger werdend schließe ich meine Augen und kuschle mich an seine Hand. „Ich liebe dich, Jones." Sein Atem kitzelt auf meiner Haut. Bevor ich es entgegen kann, bin ich wieder dem Halbschlaf verfallen.

***

Als ich wieder wach werde, werde ich durch helles Licht, geblendet. Die Sonnenstrahlen tanzen auf meiner Haut herum. Vorsichtig öffne ich meine Augen, worauf ich sie direkt wieder fest zusammenkneife. Nach einigen Sekunden wage ich es schließlich doch und öffne meine Augen. Mehrmals blinzle ich, bevor ich eine klare Sicht erhalten kann. Ich liege in meinem Bett. Das Zimmer ist leer. Verschlafen fahre ich mir durch die Haare. Völlig angewidert von mir selbst rümpfe ich die Nase. Ich bin total verklebt und rieche wie nach einem 8 Stunden Marathon. Bemüht stehe ich auf. Mein Kreislauf verrät mir, dass ich unbedingt etwas zu mir nehmen sollte. Sobald ich wieder alles sehen kann und sich die schwarzen Flecken zurückgebildet haben, gehe ich unter die Dusche.

Nach einer langen heißen Dusche ziehe ich mir frische Kleidung an und putze mir die Zähne. Im Spiegel betrachtet, sehe ich wie ein Geist aus. Gerade will ich etwas Concealer über meine blasse Haut auftragen, da klopft es. Seufzend gehe ich langsam zur Tür. Als ich sie öffne sehe ich Jules dort mit einem Teller stehen. Frech grinst sie mich an. „Hunger?" Triumphierend hält sie das Tablett höher. Darauf befinden sich Nudeln mit Tomatensauce, einen Pudding & etwas Salat. Mit großen Augen sehe ich sie an. „Ich hab gehört, dass du duschen bist, da hab ich dir etwas zu essen geholt. Immerhin hast du fast zwei Tage geschlafen."

Ich reiße die Augen auf. „Ich hab was?"
Panik steigt in mir auf. Die Prüfung... Die verdammte Prüfung ist heute! „Hey, nicht aufregen! Du musst deinen Puls unten halten," sagt sie gehetzt und stellt das Tablett ab. Darauf schließe ich fragend die Tür. „Du hattest eine extreme Panikattacke, die durch massiven Stress ausgelöst wurde. Meinte jedenfalls der Arzt."
Überrumpelt setzte ich mich wieder auf mein Bett. Dann erinnere ich mich. Schnell stehe ich wieder auf. „Wo ist Thomas?" Gerade will ich durch die Tür rausrennen um ihn zu suchen, da packt Jules mich. „Eins nach dem anderen, Sky! Iss erstmal etwas."

Schwer schluckend nicke ich. Allerdings esse ich so schnell ich kann. „Sky, mach langsam," mahnt sie mich. „Ja, Mama." Genervt verdrehen wir beide die Augen.

„Kann ich jetzt gehen?" Seufzend nickt sie. In Rekordzeit stehe ich auf und umarme sie so fest ist kann. Dann stürme ich auch schon durch die Tür. Laut knallt sie hinter mir zu. Gleich darauf geht eine weitere Tür auf. Thomas sieht mich mit riesigen Augen an. Mehrmals mustert er mich von oben bis unten, bevor er erleichtert seufzt.

Freiheit in London (Fortsetzung zu Gefangen in London) tbs ffWhere stories live. Discover now