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"Nathaniel, beruhige dich", es war komisch uns so zu sehen. Eigentlich war Nate, der der mich beruhigte und einen kühlen Kopf bewahrte aber nun war alles anders.

Nachdem ich wieder die Fassung gewann und Nate das Tagebuch von Hugo gab, versuchte und scheiterte ihn zu beruhigen, hockte ich mich hin und ließ Nate in Ruhe alles zu verarbeiten.

"Kenneth", er lachte auf. "Die Kenneths. Eine wunderbare schreckliche Familie. Alles was wir anrühren, wird zerstört", er warf das Tagebuch in irgendeine Richtung. Hauptsache weg von ihm. Wie als hätte er sich sonst an das Leder des Buches verbrannt.

"Alles!", ich zuckte härter zusammen als gedacht. Nate kickte voller Wut eine Kiste voller Bücher weg. "Und dann bringt er sich noch um! Ich kann es nicht fassen".

Würde ich Nate nicht besser kennen als mich selbst, würde ich wirklich denken, dass er sauer auf seinen Verwandten Hugo ist, doch ich wusste, dass es was anderes ist. 

"Nate.."

Er hörte nicht auf mich. Blind von seiner Wut ging er hin und her. Alles was in seinem Weg war, schubste er mit Gewalt weg. Zögernd stand ich auf und bevor er mich auch nur bemerken konnte, zog ich ihn in meine Arme.

"Lass mich in Ruhe, Aurelia", ich hörte nicht auf ihn und zog ihn nur noch fester in meine Arme. Sein ganzer Körper zitterte und für einen kurzen Moment dachte ich, dass er aus Wut bebte, doch als meine Schultern feucht wurden, wusste ich weshalb er so stark zitterte.

"Ich bin da..ich bin da", wisperte ich und spürte wie mein eigenes Herz brach als ich ihn aufschluchzen hörte. "Ich bin da, Nate", seine starken Arme umarmten meine Taille.

"Ich kann nicht mehr, Aurelia..Ich kann das nicht mehr", ich zwang ihn mich anzuschauen. Seine Augen waren rot, sein Gesicht war ganz nass als ich meine Hände nahm um seine Tränen wegzuwischen. 

"Was kannst du nicht mehr?"

"Alles..existieren. Kenneths hätten sich nicht verbreiten sollen..wir sind wie Ratten bei einer Pest. Alles was wir machen, ist den Menschen zu schaden. Dieser Hugo hat Kaleas Familie zerstört, bestimmt noch andere Familien in dem Hotel. Mein Vater und ich haben deine Familie zerstört.Ich habe unsere Familie zerstört. Ich habe dich zerstört. Unseren Sohn..Ich-"

"Nein..nein", ich wusste, dass was er sagte war überwiegend richtig, doch ich wollte es nicht hören. "Hör auf, Nate"

"Wäre ich nicht hier, dann-"

"Hör auf. Sofort", ich zwang ihn mich anzuschauen. Wie in Trance schaute er mich nicht richtig an - mehr als würde er durch mich schauen aber nicht mich.

"Nate, schau mich an", meine Lippen zitterten als ich merkte, dass er mir nicht zuhörte. "Nathaniel!", erst jetzt waren seine Augen wahrhaftig auf meine fixiert. "Du bist nicht Schuld wegen unserem Sohn. Ich war es. Ich habe mich selbst vernachlässigt und somit auch ihn. Er ist in meinem Leib gestorben wegen mir, hörst du?"

Nate schüttelte leicht den Kopf als würde er mir nicht zustimmen. "Nate, hast du mich verstanden? Du bist nicht Schuld"

"Was ist dann mit deinem Vater, Aurelia? Mit dir? Du hast dich vernachlässigt wegen mir. Weil mein Vater und ich dir deinen Vater weggenommen haben. Ihn in einer Zelle gesteckt haben und hingerichtet worden ist. Akzeptiere, dass dein Partner kein guter Mensch ist. Das die Kenneths nicht gut sind"

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