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163 Tage

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163 Tage.

Ich saß vor meinem Schminkspiegel und schaute zu wie zwei Aerialoren mir die Haare machten und mich schminkten. Goldene Locken fielen über meine Schultern und goldener Schmuck dekorierte mein Haar, meine Ohren und mein Hals. 

Sie flochten mir goldene Seide in die Haare ein. Ein kleiner geflochtener Kranz von Haaren lag auf meine Kopfhaut und die restlichen dicken Locken lagen auf meinem Rücken. Ich wurde nach dem ignisorischen Stil geschmückt. Alles musste Gold und Rot sein.

Besorgt schaute ich auf mich hinab. Ein luftiges weinrotes Seidenklein mit einem leichten Ausschnitt. Doch man hatte kein Platz für Haut zeigen, da eine lange goldene Kette mit einem Medaillon meine Brüste versteckte.

Da das Kleid bis zu meinen Knöcheln ging, konnte ich ruhig dicke Strumpfhosen anziehen und würde nicht so frieren. Ich hatte mich extra für ein nichts sehr figurbetontes Kleid entschieden, da man sonst mein ausgehungerten Körper auf jedem Fernseher betrachten konnte.

Die Ärmel waren ganz locker, nur der Gummiband am Ende des Ärmels und ein kleiner Seidenband um meine Taille brachten etwas Form bei meinem Kleid. Das Kleid war einfach aber elegant.

Meine Präsenz selbst würde schon genug Aufmerksamkeit erregen. An der Seite von den Kenneths würde ich auf dem Podium in der Stadtmitte stehen und zusammen das Winterfest eröffnen. 

Vor einem Jahr saß ich mit meinen Eltern und Geschwistern vor dem Fernsehen und schaute in den Nachrichten wie die Kenneths vor der Kamera standen. Heimlich bewunderte ich wie königlich sie immer aussahen. Jeder sah immer so makellos aus und wurde vom ganzen Volk bewundert.

Jetzt musste ich vor der Kamera stehen und lächeln. Niemals könnte ich so gut aussehen wie Helena oder Marisol. Ich wusste nicht mal wie sie es schafften von jedem Winkel so bezaubernd auszusehen. Auch wenn ich versuchen würde, wäre es unmöglich.

Ich musste der Wahrheit ins Augen blicken. Am Ende war ich nur Aurelia, doch vielleicht durch die Maske, die mir die Aerialorinnen verleihen, könnte ich für eine kurze Weile auch makellos sein. 

Auch wenn ich nicht wirklich glücklich bin neben den Mördern meines Vaters in der Öffentlichkeit zustehen, werde ich aber auch neben meinen Freunden stehen. Ich würde neben Marisol stehen, neben Chloe, Luke, Drake und Helena.

"Gefällt es Ihnen, Miss Conway?", ich bemerkte nicht mal wie sich die zwei Damen von mir entfernt hatten, sodass ich in den Spiegel schauen konnte. Ich betrachtete mich genauer. 

Sie hatten es wirklich geschafft wieder Leben in mein Gesicht zuschminken und trotzdem sah ich so natürlich aus, trotz stundenlangem Aufwand. Seit sieben Uhr morgens saß ich hier rum, wurde hier von Nathaniel gezwungen zu essen und wurde von diesen Damen gequält.

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