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Wie wild klingelte es an der Tür und weckte mich von meinem überraschenderweise ruhigen Schlaf. Genervt öffnete ich meine Augen und musste mich erstmal an meine Umgebung gewöhnen. Die dunklen Wände ähnelten nicht meinem Zimmer und schnell realisierte ich wo ich war.


Ich befreite mich von den Seidendecken und streckte mich. Natürlich war das ganze Zimmer in Rot- und Schwarztönen gehalten und während ich von meinen Albtraum aufwachte, hatte ich für einen kurzen Moment Panik, dass die rote Seide Blut war.


Auf Einmal musste mich jeder besuchen. Schnell schaute ich zur Uhr und wunderte mich wer uns um diese Uhrzeit so dringend besuchen wollte. Ohne in den Spiegel zuschauen verließ ich das Zimmer und ging nach unten.


Doch Nathaniel war schneller als ich und öffnete vor mir die Tür. "Hast du ihr etwas angetan?", Marios stürmte ins Wohnzimmer und kam auf mich zu. Drake blieb bei Nathaniel stehen und die Beiden beobachteten wie Marisol mich in ihre Arme gezogen hatte.


"Warum sollte ich ihr etwas angetan haben?", Nathaniel war schon angezogen und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. Er wirkte leicht verärgert und schaute mich an. Ich beruhigte Marisol während meine Augen auf Nathaniel lagen.


"Marisol bestand darauf vorbei zuschauen bevor wir uns auf dem Weg zur Arbeit machen...ich kann nicht glauben, dass du sie gezwungen hast wieder hier zu wohnen", Drake verschränkte die Arme und schaute zu seinem besten Freund.


"Denkt ihr wirklich ich würde ihr etwas antuen? Die Frau, die ich am meisten liebe?", bei dem Wort liebe wurde mir ganz schlecht und Marisol ließ mich los um sich an ihren Bruder anzuwenden. Sie runzelte die Stirn und mit ihrem dunklen Make-up und der wütenden Grimasse schüchterte sich mich ein wenig ein.


"Du hast sie gezwungen hier wieder einzuziehen. In dem Haus, wo ihr Vater von den Sicherheitsbeamten verhaftet worden ist. Denkst du hier wird es ihr besser gehen als bei ihrer Familie? Bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern?"


Sie taten so als wäre ich nicht hier. Wie als wäre ich ein Kind und sie waren meine Eltern, die sich über mich stritten. Ich war noch ganz benebelt vom Schlaf und hockte mich auf die Treppe hin, nachdem ich wieder das Schwindelgefühl bemerkt hatte.


"Ja, ich habe sie gezwungen herzukommen, damit ich mir sicher bin, dass sie sich nicht zu Tode hungert!", Nathaniels laute Stimme brachte mich zum Aufzucken und ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand an. Ich versuchte mich nicht mal einzumischen, da es meiner Meinung zwecklos war.

Das waren beide Kenneths. Niemand könnte die Beiden während sie sich streiten unterbrechen.

Jeder bestimmte über meinen Leben außer ich.

Die, die dieses Leben führt.


"Leute, es reicht", Drake war schon immer der Vernünftige von uns allen. "Wenn ihr euch so sehr um Aurelias Wohl sorgt, dann schaut was ihr ihr antut", Nathaniel drehte sich sofort zu meiner Richtung um und ich fand Sorge auf seinem Gesicht geschrieben.


"Es ist alles nur etwas sehr hektisch für mich in der Früh", murmelte ich und schloss kurz meine Augen. "Ich habe dir Frühstück gemacht, Aurelia...du sollst die Pancakes essen und wehe ich finde dein Essen in der Mülltonne", ich öffnete meine Augen und schaute wie Nathaniel mir zu nahe kam.


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