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Candelaria bot meiner ganzen Familie an in dem Herrenhaus zu übernachten. Sogar Cosimo und Charlotte. Dieser versuchte mit mir zu reden, doch ich ging nach der Geburt von Nova einfach an ihm vorbei.

"Aurelia! Bitte!", Cosimo schnappte sich meinen Arm, damit ich nicht weglaufen konnte. Es war schon 2 Uhr morgens und eigentlich wollte ich Nate finden. Seit Irenes Fruchtblase geplatzt ist und ich während der Geburt meiner Cousine dabei war, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich fragte mich wie er den Beginn des Jahres verbracht hatte.

Ich konnte mir schon denken wie komisch es war mit seinen Geschwistern und Freunden zusein, die sich bei dem zwölften Glockenschlag küssten und ich nicht dabei war. Wie er wahrscheinlich ganz alleine stand und wartete bis die ganzen Liebkosungen vorbei war.

 Ich war zu müde und wünschte mir einfach nur ein Bett und meinen Verlobten. Ich bemerkte Charlottes Kleid von hinten und ich wusste sofort das sie lauschte. "Ich habe nichts zu dir zusagen, Cosimo", ich schaute überall hin, nur nicht in die Augen meines Bruder, die mich mit seinem intensiven Blick durchbohrten. 

"Höre mir doch zu!", seine Stimme wurde lauter und sein Blick war nicht mehr so sanft wie gerade eben. Ich blieb stehen und schaute ihm endlich in die Augen.

Dieser junge Mann vor mir sah vielleicht aus wie mein Bruder, seine Stimme hörte sich an wie die meines Bruder, doch er war es nicht mehr. All die Erinnerungen, die wir zusammen gesammelt haben, wurden ganz verschwommen und ich spürte nichts mehr wenn ich vor ihm stand.

 "Nathaniel und die Anderen haben schon gesagt, dass sie dich umbringen werden und ich glaube es sieht nicht so gut aus wenn du so grob meinen Arm packst", meinte ich ganz trocken. Fassungslos starrte er mich an. 

"Aurelia.."

"Spare dir dein Aurelia. Außerdem finde ich es sehr unfreundlich zu lauschen, liebste Charlotte", ich schaute in Richtung Charlotte und zufrieden stellte ich fest wie sie zusammenzuckte. "Wir wollen ja nicht noch eine Narbe bekommen", rief ich und befreite mich von seinem Griff.

"Du wirst diesen ehrenlosen Bastard heiraten?", fragte er und ignorierte meine Bemerkung. In mir pochte alles und wenn er nicht mein Bruder wäre, der Junge mit dem ich aufgewachsen bin, dann hätte ich ihm jetzt schon eine geklatscht.

Ich kam ihm gefährlich nah und betrachtete sein Gesicht.

"Nenne ihn nicht so, Cosimo oder soll ich deine Ehefrau eine heuchlerische Schlange nennen, deren Familienehre wichtiger ist als ein Leben?", Cosimos Kiefer spannte sich an und ich bemerkte die hervorgehobenen Adern am Hals.

Zufrieden ging ich wieder einen Schritt zurück. "Du hast mich seit dem Zeitpunkt als Charlottes Manipulierend angefangen hat, verurteilt mit einem Ignisor zusammen zusein und hasst es mir nur noch mehr unter die Nase gerieben als bekannt geworden ist, dass er etwas mit Papas Hinrichtung zu tuen hat und ich zu ihm zurück gegangen bin aber im Gegensatz zu dir, habe ich einige Monate gebraucht um mich von ihm wieder ficken zu lassen!"

Ich erhob meine Stimme wirklich viel zu oft. Meine Ohren glühten schon ganz stark und ich bemerkte nicht mal wie stark ich ihn gegen die Wand drängte. "Denn du hast nur paar Tage gebraucht und bist wieder zu ihr gerannt, deswegen unterstehe dich schlecht über meine Familie zu reden und ehesten nicht über meinen Verlobten"

"Er hatte einen guten Grund weshalb er die Dinge so geregelt hat wie sie jetzt geregelt sind und wäre Charlotte und ihre ekelhafte Familie nicht da gewesen, dann hätten wir Papa überhaupt nicht verloren. Ich hätte mein Kind nicht verloren und vielleicht auch nicht die Beziehung zu meinem großen Bruder. Gute Nacht, mach es dir hier nicht zu gemütlich", ich drehte mich um und ging an Charlotte vorbei, die nicht mehr mal den Mumm hatte mich anzuschauen.

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