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„Komm Nachhause"

Ich glaube ich habe mich verhört. Ich traute mich nicht sich zubewegen und starrte ihn nur an. Das war doch nicht sein Ernst, oder?

„Wiederhole diese Wörter", sagte ich und blinzelte. Vom ganzen Starren fingen meine Augen an zu brennen und tränten. Mein Herz schlug ganz schnell, doch äußerlich war ich ganz ruhig. Meine Stimme klang so klar und ich war stolz auf mich. So eine große Selbstbeherrschung lernte ich mir in den letzten Monaten bei. Ohne diese würde ich jede Sekunden hysterisch werden und weinen.

So wie gestern als ich nach Hause ankam und die Kontrolle meiner Kräfte verlor.

„Komm Nachhause", wiederholte er die Wörter, die mir tausend Mal im Kopf rumschwirrten. Seine Stimme war in meinem Kopf wieder eingedrungen, nachdem ich diese Monate aussperrte. „W..warum?", ich würde mich am Liebsten schlagen für diese dumme Frage. Doch Nate zeigte keine Reaktion und überlegte.

„Du überlegst dir jetzt keine Lügen, oder?", fragte ich. Er schüttelte sofort den Kopf. „Nein, ich überlege was ich dir alles sagen könnte ohne von dir rausgeworfen zu werden. Ich habe so viele Gedanken in meinem Kopf, dass ich nicht mal weiß wo ich anfangen soll"

„Und diese ganzen Gedanken handeln immer von mir oder wie?", er nickte peinlich berührt. „Wie wäre es das du mal mit der Wahrheit beginnst, bevor ich dich wirklich raus schmeiße"

„Ich brauche dich...Teddy braucht dich", ich blinzelte. Teddy. Ich habe ihn komplett vergessen und überlegte wie groß er schon sein musste. Er würde jetzt ein halbes Jahr alt sein und ein großes Stück gewachsen sein. „Er kann sich nicht mal an mich erinnern. Ich war eine Woche in dem Haus mit ihm...nicht ein Jahr", ich versuchte meine Gedanken zu ignorieren.

Auch wenn ich meinen Hund gerne sehen würde, würde ich es nicht einfach offen zugeben. Immer wieder überlegte ich Damien oder Cosimo zu meinem alten Haus zuschicken um Teddy zu holen. Er war sowieso an den ignisorischen Umgebung gewöhnt und ich wollte ihn nicht verstören, wenn er nur Wasser sehen würde.

„Warum steht er dann immer vor der Haustür und wartet auf jemanden?", fragte er und wollte mir eine Strähne aus dem Gesicht streicheln, doch ich stoppte ihn mit meinen Augen. „Nicht", ich band meine Haare wieder neu, in einem strengeren Zopf, und streichelte mit meinen Händen die Strähnen weg.

„Ich habe versucht ohne dich zu leben...ich habe es wirklich versucht. Ich dachte es würde dir besser gehen, wenn ich nicht mehr in deinem Leben bin aber als ich dich gestern komplett ausgehungert gesehen habe...", er stoppte und starrte auf meinen Körper. Mit meinen Armen versuchte ich meinen Oberkörper zu verstecken.

„Ich kann nicht weiter zusehen wie du dich von innen und außen zerstörst", ich lachte bitter auf. „Und du denkst, der perfekte Nathaniel Uriel Kenneth, wird mich wieder zusammen flicken können?". Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder.

„Nein..so-„, ich unterbrach ihn. „Du hast es mi versprochen, Nathaniel!", ich stand auf,"Du hast es mir versprochen, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich immer noch liebe, würdest du mich für immer loslassen!" . Nun meine Selbstbeherrschung war doch nicht so gut wie ich dachte.

„Ich möchte eben sicher sein, dass du isst! Ich möchte eben sicher sein, dass du nicht nicht tot umfällst!", er erhob seine Stimme und gewann meine Aufmerksamkeit. „Ich bin tot!", mein Körper zitterte und ich starrte ihn an.

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